Breitband via Satellit: Enormes Potenzial gerade in derzeit wenig- bzw. unterversorgten Regionen

Utz Wilke

Filiago, Vermarkter des satellitengestützten Breitbanddienstes Astra2Connect, wird künftig noch schnellere Internetzugänge anbieten können. „Unser Satellitenbetreiber SES Astra wird es in Zukunft möglich machen, das noch leistungsfähigere Ka-Band anzubieten. Die deutlich höheren Frequenzbereiche lassen eine schnellere Datenübermittlung zu, welche dem Endkunden spürbar zugutekommen wird“, sagt Filiago-Chef Utz Wilke. Das Potenzial gerade in den derzeit wenig- bzw. unterversorgten Regionen sei enorm. Gleichzeitig will sich Filiago in Zukunft „deutlich breiter“ aufstellen und kabelgebundene Zugänge anbieten, kündigt Wilke im Digitalmagazin-Interview an.

Digitalmagazin: Herr Wilke, Filiago und der Telekommunikationsanbieter Versatel haben eine langfristige Zusammenarbeit bekannt gegeben. Was wurde im Rahmen der Kooperation vereinbart?

Wilke: Zwischen Versatel und der Filiago GmbH wurde eine Zusammenarbeit hinsichtlich des Anschlusses der Büroräume in Bad Segeberg vereinbart. Filiago verfügt nun in Kürze über einen Glasfaseranschluss mit einer Datenrate von zunächst 34 MBit/s.

Digitalmagazin: Filiago bietet sowohl Breitband-Zugänge via Satellit als auch herkömmliche DSL-Anschlüsse an. Inwiefern werden Ihre Kunden vom Versatel-Glasfasernetz profitieren?

Wilke: Unsere Kunden werden in erster Linie von unseren Erfahrungen mit dieser Art der Internetverbindung profitieren. Schlussendlich gehen wir mit Filiago den gleichen Weg wie unsere Kunden: Am Anfang wurde in unserem Haus das Einwege-System mit einem analogen Rückkanal eingesetzt. Zur Markteinführung von Astra2Connect haben auch wir uns an die Zweiwege-Technologie angeschlossen und waren damit unabhängig vom Netzbetreiber des Rückkanals. Nun schwenken wir auf das Glasfasernetz von Versatel und werden schauen, welchen Einfluss diese Technologie auf unsere tägliche Arbeit hat, welche Erwartungen erfüllt werden – aber auch, welche Bedürfnisse entstehen. Als Backup-Lösung steht weiterhin das Astra2Connect-System unterbrechungsfrei zur Verfügung.

Digitalmagazin: Sie wollen mit Versatel auch künftig bei der Erschließung von mit Breitband-Internet unterversorgten Regionen zusammenarbeiten. Wie wird dies konkret aussehen?

Wilke: Filiago wird sich zukünftig nicht nur im Bereich der satellitengestützten Breitbandinternetanschlüsse engagieren. Derzeit sprechen wir mit verschiedenen Anbietern von terrestrischen, sprich erdgebundenen Technologien. Wie diverse Gespräche mit Gemeindevertretern aus den unterschiedlichen Bundesländern immer wieder gezeigt haben, ist die Versorgung der Bürger und ansässigen Unternehmen mit schnellem Internet ein wichtiges, dringendes aber leider auch sehr kostspieliges und langwieriges Unterfangen. Fördergelder können zwar beantragt werden, aber der gesamte Prozess, der damit einhergeht, ist ein langwieriger. Zumal die Fördergelder auch immer nur einen Teil der entstehenden Kosten abdecken.

Ein mögliches Szenario könnte zum Beispiel im ersten Schritt eine sofortige Versorgung aller Teilnehmer einer bisher unterversorgten Region mit schnellem Satelliteninternet beinhalten. Im zweiten Schritt würde Filiago dann mit den Vertretern der Region ein maßgeschneidertes Konzept entwickeln, welches die jeweiligen Bedürfnisse und Möglichkeiten berücksichtigt. Dieses Konzept kann eine komplette Anbindung an ein Glasfasernetz sein, eine Mischversorgung aus Satelliteninternet und terrestrischem DSL, oder auch eine Lösung, die den Datentransfer via Funk beinhaltet. Die jeweiligen technischen Varianten sind vielfältig.

Der Vorteil einer solchen Lösung wäre die sofortige Verfügbarkeit von schnellem Internet zu überschaubaren Kosten, sowohl für die Kommunen als auch für die Anwender. Sobald die Region über die nötigen Mittel für einen Ausbau der benötigten Infrastruktur verfügt, würde Filiago zusammen mit einem dafür passenden Kooperationspartner das Netz aufbauen und als ISP betreiben.

Utz Wilke
Utz Wilke

Digitalmagazin: Der Satelliten-Breitbanddienst von Filiago basiert auf dem satellitengestützen Breitbandsystem Astra2Connect, der Bandbreiten von bis zu 4096 kbit/s ermöglicht. Welche Tarife bieten Sie derzeit an?

Wilke: Filiago bietet derzeit eine Vielfalt von Tarifen an. Die Bandbreiten im Download reichen aktuell von 1024 kbit/s bis 4096 kbit/s. Des Weiteren unterscheiden wir zwischen Flatrates ohne Volumenbegrenzung und den günstigeren Volumentarifen, wo der Kunde monatlich ein vorher festgelegtes Volumen „absurfen“ kann. Selbstverständlich kann das Volumen bei Bedarf jederzeit aufgestockt werden. Zusätzlich bietet Filiago Voice-over-IP-Tarife an, welche Telefonie über Satellit ermöglichen und somit einen herkömmlichen Telefonanschluss vollkommen überflüssig machen.

Außerdem haben wir noch verschiedene Optionen im Programm, mit welchen die Kunden die Verträge ihren individuellen Bedürfnissen anpassen können. Diese beinhalten zum Beispiel definierte Zeiträume, in denen das verbrauchte Datenvolumen nicht berücksichtigt wird, mehr Datenvolumen pro Monat (bei den Volumenverträgen) und verschiedene andere Zusätze. Die für unsere Dienste benötigte Hardware führen wir selbstverständlich auch, ebenso wie auch einen Installationsservice direkt beim Kunden vor Ort.

Digitalmagazin: Astra2Connect wird in Deutschland auch von anderen Distributoren vermarktet. Welche Leistungen sind exklusiv bei Filiago erhältlich?

Wilke: Viele Dienstleistungen oder Produkte werden heute von unterschiedlichen Anbietern verkauft. Als ich kürzlich auf der Suche nach einem neuen Auto war, meinte mal ein Autoverkäufer zu mir: „Herr Wilke, eigentlich sind doch alle Fahrzeuge, nach denen Sie sich umgesehen haben, gleich gut. Wir können Sie nur durch unseren Service überzeugen.“ So sehen wir das bei Filiago auch. Unsere Unternehmensphilosophie sagt, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Bei uns hat der Kunde keine Telefonwarteschleifen und kein ungeschultes Personal bei der Installation. Jede eingehende E-Mail wird gelesen und von Mitarbeitern bearbeitet. Automatische Antwortprogramme, die nach bestimmten Schlüsselworten in den Mails suchen und entsprechende Textbausteine versenden gibt es bei uns nicht. Als Marktführer im Bereich Satelliteninternet verfügt Filiago über einen umfangreichen Erfahrungsschatz. Filiago hat 2007 das Zweiwege-System Astra2Connect in Europa als erster Anbieter eingeführt und seitdem konsequent an der Weiterentwicklung dieser Technologie mitgearbeitet.

Dieses Know-how, was uns auszeichnet, geben wir gerne an unsere Kunden weiter. Unser Hauptanliegen ist es, die Bedürfnisse unserer Kunden zu befriedigen und ihnen die Unterstützung zu geben, die sie brauchen. Wir haben bisher jedes technische Problem lösen können und unser exzellenter Service, von der Bestellung über die Installation bis zur Hotline, wurde mehrfach ausgezeichnet.

Digitalmagazin: Filiago bietet Breitband-Internet, Telefonie und den HDTV-Sender von Sky echtes Triple Play via Satellit. Welche Neuerungen für planen Sie in den kommenden Monaten?

Wilke: Derzeit laufen verschiedene Gespräche mit Anbietern unterschiedlicher Technologien für Internetverbindungen. Filiago wird sich in Zukunft deutlich breiter aufstellen und den Markt für Internetzugänge noch weiter durchdringen und mit den kommenden Innovationen erschließen.
Unser Satellitenbetreiber SES Astra wird es in Zukunft möglich machen, das noch leistungsfähigere Ka-Band anzubieten. Die deutlich höheren Frequenzbereiche lassen eine schnellere Datenübermittlung zu, welche dem Endkunden spürbar zugutekommen wird.
Das Potenzial gerade in den derzeit wenig- bzw. unterversorgten Regionen ist enorm. Wir haben jetzt die Möglichkeit, in diesen bisher unerschlossenen Gebieten ganzheitliche Konzepte umzusetzen. Diese Konzepte werden aufgrund der heute einsetzbaren Technologien leistungsfähiger sein als die herkömmlichen DSL-Anschlüsse in deutschen Großstädten.

Digitalmagazin: Herr Wilke, vielen Dank für das Gespräch.

www.filiago.de

Quelle: Digitalmagazin, der tägliche E-Mail-Dienst der in Daun erscheinenden Infosat 

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