Interview: „Eifel Ferienpark Daun“ für die Zukunft gerüstet

Daun. Die Hotelgesellschaft Neue Dorint GmbH wird den Vertrag mit der Ferienpark Daun GmbH & Co. KG Vulkaneifel  zum 17. August 2013 beenden. Die Eifel-Zeitung hat darüber berichtet. Der Hotelbtrieb wird nahtlos fortgesetzt. Hannes W. Mairinger wird als Generalbevollmächtigter des Geschäftsführers der Ferienpark Daun GmbH & Co. KG Vulkaneifel die Umgestaltung vom Konzernhotel zum Privathotel managen. Mairinger gilt als hervorragender Kenner der Branche und konnte seine bisherigen Arbeitsfelder äußerst erfolgreich gestalten. Die Eifel-Zeitung hat mit Herrn Mairinger über die Zukunftspläne des „Eifel Ferienpark Daun“ gesprochen: EAZ: Vor 24 Jahren haben Sie schon mal das Dorint Hotel & Resort Daun als Direktor geleitet. Hat die Rückkehr in die Vulkaneifel etwas mit dem Verwirklichen von Träumen zu tun, oder ist es eher die unternehmerische Herausforderung, die Sie reizt?
Mairinger: Vielleicht kurz zum Hintergrund. Der Geschäftsführer Herr Benno Maubach kannte meinen Namen natürlich und hat mich angerufen, weil er wusste, dass ich eine selbstständige Firma, die Mairinger Consulting GmbH, betreibe. Aus diesem Grund hat er mich gefragt, ob ich die Umgestaltung vom Konzernhotel zu Privathotel managen könnte. Das habe ich gerne zugesagt und deshalb bin ich seit drei Wochen hier.

EAZ: Also eine ganz bewusste Entscheidung?
Mairinger: Eigentlich schon. Denn generell kann ich sagen, dass ich, abgesehen von der beruflichen Herausforderung, immer schon sehr gerne hier war. Auch meine beiden Kinder sind hier aufgewachsen. Außerdem habe ich den Kontakt zu Daun nie abreißen lassen. Deshalb war es für mich auch eine Selbstverständlichkeit hier einzuspringen. Was mich jedoch ganz besonders gefreut hat, ich wurde wirklich mit offenen Armen hier empfangen.

EAZ: Unter Ihrer Leitung wird jetzt sicher eine umfangreiche Neuausrichtung stattfinden. Gibt es schon einen Masterplan?
Mairinger: Das Betätigungsfeld ist sehr vielseitig und auf jeden Fall gibt es erst einmal sehr, sehr viel zu tun, rein von der „Hardware“. Das muss alles bis zum 16.08. erledigt sein, damit der Übergang reibungslos funktioniert. Dadurch werden aber auch automatisch viele bestehende Dinge verbessert. Wir bekommen das neueste Buchungssystem und einen sehr schönen  Internetauftritt, der direkt verlinkt ist mit der Reservierung. Das bedeutet, der Gast kann im Internet gucken, ob noch Zimmer frei sind und sich dann direkt einbuchen. Aber was ganz sicher noch eine weitere Herausforderung sein wird, und die macht mir besonders viel Spaß, ist hier den Geist etwas zu verändern. Vielleicht Tourismus mit Leidenschaft, Zusammenarbeit mit den umliegenden Attraktivitäten. Ich denke, dass wir durchaus die Möglichkeit haben, mit den umliegenden Attraktivitäten enger zusammenzuarbeiten. Davon profitieren wir alle. Das haben wir damals schon sehr erfolgreich praktiziert und das werde ich wieder machen. Die Anlage verdient es und die Region verdient es auch.

EAZ: Sehen Sie noch Möglichkeiten den Ferienpark auszubauen und weiterzuentwickeln?
Mairinger: Definitiv ja. Es gibt noch einige Bereiche, über die ich jetzt allerdings noch nicht sprechen möchte, denn es soll ja auch ein bisschen Überraschung sein. Was man mit Sicherheit ganz erheblich intensivieren kann, ist das Thema Marketing. Wir werden auch einen eigenen Vertrieb, sprich Außendienst, aufbauen, um den Ferienpark auch im Ausland zu vermarkten. Der nächste Punkt ist das Thema Sport, hier sehe ich durchaus noch Potenzial. Und es gibt natürlich noch viele Möglichkeiten, das Sporthotel & Resort Grafenwald Daun/Vulkaneifel auszubauen und weiterzuentwickeln, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein.

EAZ: Verfolgen Sie eine gezielte Thematisierungsstrategie?
Mairinger: Da wir uns Sporthotel nennen, wird das Thema Sport hier intensiviert werden. Auch der Bereich Wellness wird sicherlich eine große Rolle spielen. Eigentlich der ganze Bereich Freizeit, da haben wir großes Potenzial.

EAZ: Bedeutet das auch, dass Sie entweder Trends aufgreifen oder selbst welche setzen müssen?
Mairinger: Also, ich traue mir im Moment noch nicht zu, bei der Größe dieser Anlage, einen Trend selber zu setzen. Es ist uns damals, vor 22 Jahren, hier gelungen, den Trend Mountainbike ins Leben zu rufen. Wir waren die Ersten, die mit dem ADAC die ersten Mountainbike Strecken gemacht und das Thema auch intensiviert haben. Auch das Thema Wandern, wir haben hier sensationelle Wanderwege, gilt es zu publizieren.

EAZ: Werden Sie auch die bestehenden Präventionsprogramme, in Kooperation mit den Krankenkassen und GesundLand Vulkaneifel, weiter ausbauen?
Mairinger: Selbstverständlich werden wir weiterhin mit allen Institutionen zusammenarbeiten. Denn es steht außer Frage, dass das Thema Wellness in der Region und ganz speziell auch bei uns eine gewichtige Position einnimmt. Wenn es Potenzial gibt, diese Programme weiter auszubauen, dann selbstverständlich. Unsere Tür steht sperrangelweit offen.

EAZ: Gibt es etwas, dass Sie unbedingt im Ferienpark verwirklicht haben möchten?
Mairinger: Ja, Seele und Leidenschaft. Wissen Sie, Dienstleistung kann man nur bis zu einem gewissen Punkt lernen/lehren, den Rest muss man mitbringen. Und wenn man Leidenschaft selber vorlebt, bin ich überzeugt, dass hier alle mitmachen werden.

EAZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Der Österreicher Hannes W. Mairinger wurde am 11. August 1953 in Graz geboren. Der begeisterte Skifahrer und Familienvater startet frühzeitig während seiner Gymnasialzeit als Page und Praktikant im Parkhotel Bellevue in Bad Gastein seine beeindruckende berufliche Karriere. Den Besuch der Hotelfachschule (Diplom-Abschluss 1973) begleiteten praktische Erfahrungen im Hotelfach, u.a. 1972 als Chef de Rang im Godoysund Fjord Hotel in Norwegen sowie 1973 als Steward auf dem Flaggschiff „TS Hamburg“. Nach Studium und Militärdienst in Österreich war das Grand Hotel Continenhannes_mairinger_28_13tal in München Hannes W. Mairingers erste berufliche Station, wo er 1974/75 als F&B Controller tätig war. 1975 wechselte er als Assistent in die Direktion des Hotels Rocca Nettuno (Italien). Von 1979 an war Mairinger im Holiday Inn (Main-Taunus-Zentrum) für das F&B Management, ab 1980 auch als stellvertretender Direktor verantwortlich. Nach drei Jahren als General Manager des Holiday-Inn Viernheim führte Mairingers Weg 1986 dorthin zurück, wo 18 Jahre zuvor die Weichen für seine Karriere gestellt wurden: ins Bellevue/Bad Gastein, nun als Direktor und Gesellschafter. 1989 wurde er zum Direktor des Dorint-Hotels und Ferienparks Daun bestellt. Von 1991 an war Hannes W. Mairinger als Distriktdirektor auch für die Dorint-Hotels Nürburgring, Trier und Biersdorf verantwortlich. 1993 übernahm Hannes W. Mairinger die Geschäftsführung der Damp Touristik GmbH im Ostseebad Damp. Seine seltene Kompetenzmischung aus Hotellerie, Freizeit, Tourismus und Freizeitparks verschaffte ihm 2002 das Angebot, als Geschäftsführer die Geschicke des Heide Park Resorts in Soltau zu leiten.

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