Interview mit Frank Bender

Am 2. Dezember 2012 sind die Bürgerinnen und Bürger in der Vulkaneifel aufgerufen, den neuen Landrat für den Landkreis zu wählen. Eine Persönlichkeit mit Sachverstand und jede Menge Verwaltungserfahrung ist Frank Bender.

Die Eifel-Zeitung hat mit Frank Bender als Bewerber für die kommende Landratswahl gesprochen. Der Kreisdirektor, der aus der Eifel stammt und auch schon in der Kreisverwaltung Daun gearbeitet hat, leitet bereits in der zweiten Wahlperiode in NRW seit über 12 Jahren erfolgreich das operative Geschäft einer Kreisverwaltung mit 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Siegen-Wittgenstein, einem Landkreis mit rund 280.000 Einwohner. Wir haben Frank Bender über seine Motivation befragt, wieder zurück in den Landkreis Vulkaneifel zu wechseln. Lesen Sie hier, was uns der verheiratete Familienvater von zwei erwachsenen Söhnen gesagt hat.  

EAZ: Herr Bender, wir danken Ihnen, dass Sie auch in dieser Ausgabe der Eifel-Zeitung für ein Interview zur Verfügung stehen.
Bender: Das tue ich gerne und möchte mich für die Möglichkeit bedanken, über die Eifel-Zeitung viele Leserinnen und Leser in der Vulkaneifel zu erreichen.

EAZ: Was war Ihre Motivation, die Kandidatur für das Amt des Landrates in der Vulkaneifel anzunehmen?
Bender: Das werde ich in der letzten Zeit sehr oft gefragt. Die Antwort lautet dann, es gibt eine berufliche und eine private Motivation. Die private Motivation ist schnell erklärt: meine Familie und ich möchten wieder zurück in diese Region, zurück in unsere Heimat. Meine Frau und ich sind hier zwischen Ahr und Mosel aufgewachsen, unsere Kinder haben ihre ersten Lebensjahre in dem kleinen Bauernhaus in Beinhausen verbracht, das meine Frau und ich damals gekauft und gepflegt hatten. An die Beulen am Kopf wegen der niedrigen Türen erinnere ich mich noch heute sehr gut. Beruflich ist es die Chance, in den Kreis, in dem man seine erste Stelle anvertraut bekommen hat, zurück zu kehren und als Landrat an der Zukunft des Vulkaneifelkreis mitzuwirken. Es ist eine lohnende Aufgabe, mich zukünftig für den Landkreis Vulkaneifel zu engagieren und mein bisher erworbenes Wissen und meine Erfahrung zur Lösung der anstehenden Aufgaben in der Region einzusetzen.

EAZ: Haben Sie lange überlegt, als die CDU auf Sie zugekommen ist und Sie gefragt wurden, ob Sie als Landrat kandidieren würden?
Bender: Als ich gefragt wurde, habe ich mich sehr gefreut und sofort „Ja“ gesagt! Natürlich in der Hoffnung, dass meine Familie mit der Veränderung unserer Zukunftsplanung einverstanden ist. Der Kontakt in den Landkreis ist ja über all` die Jahre nicht verloren gegangen, aber die Entwicklungen, die zur Neuwahl geführt haben, sind für mich überraschend gekommen.

Ich fühle mich auch sehr geehrt, dass man mir diese Kandidatur anträgt und mich aufgrund meiner Leistungen in den bisherigen Ämtern als den Richtigen für diese Aufgabe ansieht.

EAZ: Nun unterstützt neben der CDU auch die Bürgerunion Vulkaneifel ihre Kandidatur. Sehen Sie damit auch eine breite bürgerliche Unterstützung Ihrer Kandidatur?
Bender: Die vielen positiven Reaktionen von Freunden, Weggefährten und Kollegen aus meiner Zeit im Landkreis bereits auf die bloße Ankündigung, dass ich kandidiere, haben mich freudig überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet und es macht mir Mut, dass ich auch für die Zeit des „Wahlkampfes“ eine tolle Unterstützung habe.

Auch von Personen, die sich eigentlich sonst nicht politisch engagieren, mich aber noch von früher kennen. Das ist mir enorm wichtig, denn ich will der Landrat für alle Menschen des Landkreises Vulkaneifel werden.

Mit dem CDU-Kreisverband habe ich nicht nur die stärkste politische Kraft in meinem Unterstützer-Team vertreten, sondern auch höchst engagierte Parteifreunde vor Ort, die für mich werben. Ein junges und sehr kompetentes Team ist bereits zusammengestellt, dass mir helfen wird, mich und meine Ideen den Wählerinnen und Wählern im Vulkaneifelkreis näher zu bringen.

Das jetzt auch die Bürgerunion Vulkaneifel als selbständig agierende politische Gruppe eine Wahlempfehlung für mich ausgesprochen hat, freut mich sehr. Es macht mir Hoffnung, dass auch weitere Akteure im Landkreis sich meiner Kandidatur anschließen. Jede weitere Unterstützung bringt das Ziel näher, die Vulkaneifel wieder zu einen und zu stärken.

EAZ: Und Sie sehen sich als Kandidaten für alle politischen Kräfte?
Bender: Ja, das tue ich. Bereits deshalb, weil die vor uns liegenden Aufgaben in der Vulkaneifel ein gemeinsames Handeln aller politischen Gruppierungen erfordern! Dazu muss selbstverständlich auch die Unterstützung der Wirtschaft, der institutionellen Akteure und des Ehrenamtes wirken, sonst ist die Chance auf eine zukunftsfähig aufgestellte Vulkaneifel schnell vertan. Ich sehe meine Kandidatur als die Gelegenheit für den Neubeginn, als eine Chance für ein gemeinsames Miteinander in der Zukunft. Es scheint höchste Zeit zu sein, dass dieses Miteinander nach dem Wahlsonntag im Dezember wieder startet. Daher lautet mein Leitmotiv für die Kandidatur auch „alle gesellschaftlichen und politischen Kräfte für eine gemeinsame positive Zukunft des Vulkaneifelkreises bündeln.“ Dies hoffe ich als der von außen kommende Kandidat mit Führungserfahrung „Frank Bender“ den Wählerinnen und Wählern im Werben um Ihre Stimmen näher bringen zu können.

EAZ: Was zeichnet den Menschen “Frank Bender“ aus, sowohl im Privaten wie auch als Verwaltungsfachmann?
Bender: Naturgemäß ist diese Frage von mir eigentlich sehr schwierig zu beantworten, da sollte man doch eher meine Familie und in meinem beruflichen Umfeld fragen. Man sagt mir nach, ich könne kräftig arbeiten, aber auch gerne mal feiern. Nach Meinung meiner lieben Frau zeichnet mich Beharrlichkeit bei meiner Arbeit und meinen vielen Interessen aus. Dafür kommt leider allzu häufig die Zeit für die Familie und die Erholung zu kurz. Meine Kolleginnen und Kollegen kennen mein Höchstmaß an Einsatz und Beharrlichkeit, wenn es darum geht, Aufgaben gemeinsam zu lösen und auch Neues voranzubringen. Dabei ist es mit Sicherheit ein Vorteil meiner vielfältigen beruflichen Erfahrungen, dass ich Aufgabenstellungen auf den Punkt bringen und Lösungsansätze aufzeigen kann.

EAZ: Wie viel Zukunft sehen Sie für den Landkreis Vulkaneifel?
Bender: Jede Kommune hat so viel Zukunft, wie sie sich selber erarbeitet. Und ich sehe ein sehr hohes Zukunftspotential im Landkreis Vulkaneifel. In unserem Landkreis Vulkaneifel haben wir besondere Fähigkeiten und Alleinstellungsmerkmale, mit denen wir uns gegenüber anderen Regionen positiv abheben. Tolle Handwerksbetriebe und innovative Unternehmen können bei uns aus gut ausgebildeten Schulabgängern die Fachkräfte der Zukunft gewinnen. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung. Und das alles findet in einer Naturraumkulisse statt, um die uns die Anderen beneiden. Hier sind auch zukünftig die passgenauen Impulse im Bereich des schulischen Angebotes vor Ort, der vorausschauenden Aus- und Fortbildung sowie an der den Notwendigkeiten der Betriebe folgenden Infrastruktur zu setzen.

Damit ist dann auch der Wettbewerb um die klügsten Köpfe, die besten Fachkräfte und die innovativsten Unternehmen zu bestehen! Wenn man gut ist als Region, dann muss man auch darüber reden. Nur wenn wir überregional Gehör finden, bleiben auch unsere Jugend und unsere Arbeitsplätze in der Vulkaneifel.

Zum Thema „Kommunal- und Verwaltungsreform“ des Landes, dass durch Ihre Frage ja auch angesprochen wird, lassen Sie mich bitte nur Folgendes sagen: Es ist gut, dass diese Gebietsreform per Gesetz über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg so grandios gescheitert ist. Anstatt die Kommunen im Land zu stärken, sollen diese aufgelöst werden. In Mainz hat man kein Gefühl mehr dafür, wo den Bürgerinnen und Bürgern der Schuh drückt. Es muss sofort ein Gegenmodell her, was sich mit den Aufgaben und Standards der Landesverwaltung und seiner Regierung beschäftigt, die Belange der Bürgerschaft ernst nimmt und die kommunale Ebene stark für die Aufgaben der Zukunft macht.

Kommunale Selbstverwaltung findet vor Ort bei den Bürgern und  in ihren Rathäusern statt und nicht in der Staatskanzlei! Auch der Landkreis Vulkaneifel wird sich dem Thema bald stellen müssen und dann aber bitte mit einer starken Stimme für den Erhalt der bürgerfreundlichen Strukturen eintreten.

EAZ: Herr Bender, vielen Dank für das Gespräch!

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