Interview: Neues Busfahren (Teil 2)

Daun/Kelberg. Pünktlich zum Start des neuen Liniennetzes zwischen Daun und Kelberg ist auch der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Daun fertig gestellt worden. Der Omnibusbahnhof stellt in Zukunft einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Norden des Verkehrsverbunds Region Trier dar. Die Eifel-Zeitung sprach mit Dr. Reinhard Scholzen, dem CDU-Vertreter des Landkreises Vulkaneifel beim Zweckverband Verkehrsverbund Region Trier (VRT), über die Neuerungen im ÖPNV. Lesen Sie nun den 2. Teil unseres Interviews.

Dr. Reinhard Scholzen

EAZ: Warum ist es so wichtig, einen leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr aufzubauen?

Dr. Reinhard Scholzen: Ein gut strukturierter ÖPNV ist ein Aushängeschild einer lebendigen Region. Die meisten Experten vertreten die Auffassung, dass im dünn besiedelten ländlichen Raum der Individualverkehr unverzichtbar ist. Aber das Fahren mit dem Bus kann – vielleicht nicht immer, aber immer öfter – eine Alternative sein.

EAZ: Wie können die Menschen zum Umsteigen in den Bus motiviert werden?

Dr. Reinhard Scholzen: Der Bus muss attraktiv sein. Dabei kommen viele Faktoren zusammen: Der Fahrpreis, zahlreiche Busverbindungen von frühmorgens bis zum späten Abend, kürzere Wartezeiten beim Umsteigen und schöne, moderne Busse. All das bieten die blau-weiß lackierten VRT-Busse.

EAZ: Der Start begann im Linienbündel östliche Vulkaneifel. Wie geht es jetzt weiter?

Dr. Reinhard Scholzen: Sobald die alten Verträge mit den Unternehmen ausgelaufen sind, werden zwei weitere Linienbündel in der Vulkaneifel starten. Voraussichtlich im Dezember 2021 kommt das Linienbündel „Eifelmaare“, zwei Jahre später geht das Linienbündel „Kylltal“ in den Betrieb. Dann wird der gesamte Landkreis Vulkaneifel die neue Struktur haben und das Fahren mit dem Bus ist für alle Bürgerinnen und Bürger deutlich attraktiver.

EAZ: Was ist noch im VRT zu tun?

Dr. Reinhard Scholzen: Zug um Zug werden auch in den anderen Landkreisen Linienbündel eingerichtet. Es hat sich gezeigt, dass die gegenwärtige Tarifstruktur sehr kompliziert ist, daher soll sie demnächst überarbeitet werden. Darüber hinaus gilt es, noch mehr moderne Technik einzusetzen, um das Fahren mit dem Bus noch zeitgemäßer zu gestalten. Gleichzeitig muss aber darauf geachtet werden, dass auch die Menschen den Bus benutzen können, die gegenüber der modernen Technik wenig aufgeschlossen sind. Es wird auch wichtig sein, zu überprüfen, ob die vertraglichen Regelungen von allen Unternehmen eingehalten werden. Die Arbeit geht nicht aus.

EAZ: Beim VRT funktioniert die Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg. Könnte das auch ein Vorbild für andere Bereiche sein?

Dr. Reinhard Scholzen: Der VRT sollte uns allen Mut machen. In diesem Bereich funktioniert die Zusammenarbeit von vier Landkreisen und der Stadt Trier sehr gut. Vergleichbare Kooperationen gibt es auch in anderen Bereichen zum Beispiel beim Abfall oder im Tourismus. Solche Kooperationen sind sinnvoll. Sie bringen allen Bürgern was. Ein kopfloses Zusammenlegen von Landkreisen hingegen bringt nur Ärger und Probleme für die Bürger.

EAZ: Haben Sie im Zusammenhang mit dem VRT einen Wunsch für das Jahr 2019?

Dr. Reinhard Scholzen: Die Bürgerinnen und Bürger der Vulkan-eifel sollten mit einer positiven Einstellung an die Neuerungen her-
angehen und sich freuen, dass die Vulkaneifel die erste Region ist, in der das neue Busfahren eingeführt wird.

EAZ: Herr Dr. Scholzen, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Dr. Reinhard Scholzen: Sehr gerne. 


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