Patrick Schnieder: „Geopark Vulkaneifel fördert regionale Identität“

Interview

Patrick Schnieder

Vergangene Woche haben sich die deutschen Vertreter der UNESCO-Geoparks in Berlin im Auswärtigen Amt getroffen. Mit dabei waren auch Dr. Andreas Schüller (Natur- und Geopark Vulkaneifel), Bürgermeister Werner Klöckner (VG Daun) und MdB  Patrick Schnieder. Anlässlich dieses Gespräches  im Auswärtigen Amt haben ein Kurzinterview mit  dem Bundestagsabgeordneten für Sie vorbereitet:

Frage: Herr Schnieder, vor über einem Jahr erhielt der Geopark Vulkaneifel den UNESCO-Status als Global Geopark. Damals war die Euphorie bei allen Beteiligten sehr groß. Haben sich die positiven Erwartungen erfüllt?

Schnieder: Absolut. In jedem Fall ist die Auszeichnung eine Art kostenlose PR-Kampagne für den Natur- und Geopark Vulkaneifel, aber auch für die ganze Region und lockt so auch neue Gäste in die Eifel. Alleine schon die Einbindung in das internationale Netzwerk der Geoparks ist ein enormer Vorteil und ermöglicht es, von den Erfahrungen anderer Regionen zu profitieren. So hat die Vulkaneifel die Gelegenheit bekommen, sich auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin auf dem Gemeinschaftsstand der Geoparks zu präsentieren. Gerade in Hinblick auf den steigenden Wettbewerb der Tourismusregionen in Deutschland ist das ein enormer Vorteil. Zwar verzeichnete die Eifel im vergangenen Jahr einen Gästezuwachs von gut 4% im Vergleich zu 2015, die Zahl der Übernachtungen ging aber zurück. In Hinblick hierauf können wir uns über diese neuen Präsentationsmöglichkeiten wirklich freuen.

Frage: Inwiefern kann denn gerade die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche, welche eine der wesentlichen Aktivitäten des Geoparks bildet, zu einer positiven Entwicklung des ländlichen Raums beitragen?

Schnieder: Sicherlich helfen diese Bildungsprogramme, Kinder für unsere Heimat zu begeistern. Ein großes Lob muss man hier dem Team um Andreas Schüller vom Geopark aussprechen, das sich immer wieder neue Projekte einfallen lässt, um jungen Menschen geologische Prozesse näher zu bringen. Ein Paradebeispiel dafür ist das Projekt der Junior-Ranger im Geopark, bei dem Jugendliche Wissen über die Entwicklung der Vulkaneifel und auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber natürlichen Ressourcen vermittelt wird. Solche Projekte fördern die Identifikation mit unserer Heimat erheblich und werden in der Zukunft mit Sicherheit dazu beitragen, dass sich manch Einer oder Eine gegen den Schritt in die Großstadt entscheidet. Das zeigen übrigens auch Studien von anderen UNESCO-Stätten, bei denen eine identitätssteigernde Wirkung von bis zu 70% durch die Auszeichnung festgestellt wurde. Schön wäre es in dem Zusammenhang natürlich, wenn die Global Geoparks in der öffentlichen Wahrnehmung irgendwann einmal den gleichen Stellenwert wie die Welterbestätten der UNESCO einnehmen würde. Dies würde einen zusätzlichen Schub geben.

Frage: Inwiefern kann die Politik die Geoparks bei ihren Aktivitäten unterstützen?

Schnieder: In Bezug auf die Global Geoparks müssen wir dafür Sorge tragen, ihre Programme und Projekte auch auf Bundesebene bestmöglich zu begleiten. Hierfür wurde bereits im vergangenen Jahr eine Beratungsstelle beim Auswärtigen Amt angesiedelt, welche den deutschen Geoparks mit Rat und Tat zur Seite steht. Das muss weitergeführt und gegebenenfalls ausgebaut werden.

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