„Zusammen sind wir stark“

Interview mit Bürgermeisterkandidat Gerald Schmitz:

Gerald Schmitz

Am 21. Oktober 2018 wählen die Bürgerinnen und Bürger der neuen großen Verbandsgemeinde Gerolstein (Gerolstein, Hillesheim, Obere Kyll) neben dem Verbandsgemeinderat auch den neuen Bürgermeister. Hierfür bewirbt sich Gerald Schmitz, der wieder in seine Heimat zurückkommt und zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern als Bürgermeister eine starke Verbandsgemeinde entwickeln will. Wir befragten Gerald Schmitz zu seiner Kandidatur.

EAZ: Herr Schmitz, wo sind Sie aufgewachsen?
Gerald Schmitz: Vor 34 Jahren bin ich in Gerolstein geboren und aufgewachsen. Im Jahr 2003 habe ich das Abitur am St. Matthias Gymnasium in Gerolstein gemacht. Sportlich war ich in Gerolstein und in Jünkerath aktiv (Schwimm- und Tennisverein Gerolstein, DLRG Jünkerath) und musikalisch war ich als Schlagzeuger in verschiedenen Bands in der Eifel unterwegs.

EAZ: Konnten Sie auch schon kommunalpolitische Erfahrungen in Ihrer Heimat sammeln?
Gerald Schmitz: Demokratie lebt vom Mitmachen. Gerade junge Menschen sollten sich in den Räten engagieren, da es um ihre Zukunft geht. Vor diesem Hintergrund habe ich mich schon in sehr jungen Jahren politisch engagiert. Ich war vier Jahre Vorsitzender der Jungen Union und im Anschluss fünf Jahre Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Gerolstein. Außerdem wurde ich als 20-Jähriger von der Bevölkerung bei der Kommunalwahl 2004 als Ratsmitglied in den Verbandsgemeinderat und ab 2007 in den Stadtrat Gerolstein gewählt. Hier konnte ich bereits wichtige Erfahrungen sammeln. Damals ging es bspw. um den Neubau des Kindergartens „Kleine Helden“ in Gerolstein, die Flutlicht-anlage am Sportplatz Lissingen, den Bau einer neuen Leichenhalle, die Erneuerung des Freibads Gerolstein sowie die Aufstellung eines Flächennutzungsplans und vieles mehr. Ich war maßgeblich daran beteiligt, dass man nun mit dem Auto durch die Innenstadt Gerolstein fahren kann.

EAZ: Wie ging es nach dem Abitur weiter?
Gerald Schmitz: Beruflich habe ich – nach dem Wehrdienst bei der Marine – ein Verwaltungsstudium bei der Polizei absolviert. Als Polizeibeamter habe ich viele Ausnahmesituationen kennengelernt, so war ich beispielsweise die letzten schwierigen Jahre bei Rock am Ring in der polizeilichen Leitung und in der TEL (technischen Einsatzleitung) tätig, kenne umfangreiche Versammlungslagen aus der Planung und Umsetzung. Dabei war und ist es mir wichtig, immer den Menschen zu sehen. Währenddessen wuchs mein Interesse an schwierigen rechtlichen Fragestellungen, so dass ich zur Vertiefung und Verknüpfung der praktischen Inhalte nebenberuflich ein Jurastudium an der Universität in Bonn aufnahm. Diese Doppelbelastung bewog mich dazu, nach Remagen umzuziehen.

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums (1. Staatsexamen) und meines Rechtsreferendariats in Koblenz (2. Staatsexamen), habe ich in diesem Jahr die Befähigung zum Richteramt (Volljurist) erlangt.

Auch bei der Polizei konnte ich mich zur Führungskraft entwickeln. So wurde ich bereits mit 32 Jahren zum Polizeihauptkommissar befördert. In meiner derzeitigen Funktion als sogenannter Dienstgruppenleiter (DGL) leite ich eine Dienstgruppe und vertrete dabei die Polizei Adenau außerhalb der Bürozeiten.

EAZ: Wie sieht es privat aus?
Gerald Schmitz: Gut. Ich habe in der Eifel meine Frau Valentina kennengelernt und Anfang des Jahres kam unsere dritte Tochter zur Welt. Valentina hat mir jederzeit den Rücken freigehalten. Sie ist übrigens in Daun aufgewachsen. Wir sind also zwei Eifeler, die wieder in die Heimat zurückkehren. Wir haben uns bewusst für Hillesheim als unser neues Zuhause entschieden und freuen uns, wieder näher zu unseren Familien und Freunden zu kommen.

EAZ: Warum trauen Sie sich das Amt des Bürgermeisters zu?
Gerald Schmitz: Für mich ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Genau die Erfahrungen aus Politik, Verwaltung und juristischer Fertigkeiten bündeln sich für mich im Amt des Bürgermeisters.

Mit viel Respekt vor dem Amt eines Bürgermeisters sehe ich der großen Belastung doch gelassen entgegen: Mein ganzes Umfeld kennt mich nicht anders. Um ein Jurastudium neben einer Vollzeittätigkeit erfolgreich abzuschließen, muss man sich sehr gut organisieren können. Eine Eigenschaft, die sicherlich förderlich für die angestrebte neue Tätigkeit ist.

EAZ: Wie werden Sie Ihre Bürgermeistertätigkeit angehen?
Gerald Schmitz: Mein Motto lautet „Zusammen sind wir stark“. Auch wenn ich mit Unterstützung der CDU in die Bürgermeisterwahl gehe, will ich die Aufgaben des Bürgermeisters unparteiisch und sachlich wahrnehmen – zum Wohl der hier lebenden Menschen – unabhängig davon, nach welcher Weltanschauung oder politischen Einstellung man lebt. Es kann auf kommunaler Ebene nicht auf das Parteibuch ankommen, sondern das Miteinander ist hier entscheidend. Ich werde mit allen politischen Gruppierungen sprechen und für meine Unterstützung werben, denn die Fusion bietet für alle Beteiligten eine große Chance, die nicht durch Parteiengeplänkel und auch Kirchturmdenken verpasst werden sollte!

EAZ: Herr Schmitz, vielen Dank für das Gespräch.

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