Bahn und ihre Zuverlässigkeit

In den letzten Wochen wird über die Bahn viel geredet und geschrieben. Jetzt hat Minister Scheuer einen sicherlich guten Vorschlag gemacht, um das Angebot der Bahn attraktiver zu gestalten und den Menschen einen Anreiz zu geben, ihr Fahrzeug stehen zu lassen. Dies alles nützt jedoch sehr wenig, wenn nicht die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erheblich gesteigert wird.

Nur ein kleines Beispiel: Ich habe am Mittwochmittag meinen Enkelsohn nach Gerolstein gebracht. Er wollte um 12:56 Uhr mit dem Zug nach Düsseldorf fahren. Der Zug lief in Gerolstein überpünktlich ein, bekam dann jedoch über 15 Minuten Verspätung, weil ein Bahnmitarbeiter zum Personalwechsel nicht pünktlich war. Ebenso lief der Zugmotor während der ganzen Wartezeit und verschmutzte unnötigerweise die Umwelt. Der Enkelsohn hatte in Köln große Probleme den Anschlusszug zu erreichen. Im Kleinen fängt es an und dadurch wird das Image und die Verlässlichkeit der Bahn unnötigerweise infrage gestellt. Ich möchte mich keineswegs in die Belange der Bahn einmischen, sondern alle Beteiligten auffordern – der Preis ist die eine Sache – die Pünktlichkeit jedoch ein wichtiger Faktor – der meist ohne zusätzliche Geldmittel gewährleistet werden kann.

Meine Feststellung in allen Bereichen in unserer Gesellschaft ist, dass Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Korrektheit das größte Übel ist. Wo sind die deutschen Ureigenschaften geblieben, die nach dem 2. Weltkrieg das Wirtschaftswunder vollbracht haben. Wir sollten uns alle nochmals darauf besinnen, dann geht vieles einfacher, leichter und vor allem ohne Ärger! Wenn der Verkehr mit der Bahn forciert werden soll, dann muss natürlich der Preis aber auch die Kundenfreundlichkeit und Zuverlässigkeit stimmen, sonst werden alle Bemühungen keinen Erfolg haben.

Josef Bach, Birresborn

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