Bilanz der Flughafen Hahn GmbH

„Die Flughafen Hahn GmbH fährt Jahr für Jahr massive Verluste ein, die durch Zahlungen aus dem Landeshaushalt gedrückt werden“ (EAZ: 05.02.20) – „dabei schrumpfen die Passagierzahlen gewaltig“ (EAZ: 29.01.20). „Das US- Militär wickelt seine Truppentransporte und Nachschubflüge über den Flughafen Hahn ab“ (EAZ: 03.02.16). „Als positives Signal wertet Innenminister Roger Lewentz (SPD) die von den USA vorgesehenen Investitionen in Spangdahlem und Ramstein“. (TV: 17.03.18). Kurt Beck (SPD) hielt noch 2006 „den Hahn für das wichtigste und erfolgreichste Konversionsprojekt In Rheinland-Pfalz“ (Hahn-Affairs, 28.06.2006). Ex-Verkehrsminister Hering meinte 2007, „der Bau des Hochmoselübergangs (knapp 500 Mio. Euro!) werde auch den Flughafen Hahn weiter beflügeln“ (EAZ: 48. KW 2007). Schon vor Jahren wussten Experten: „Eine Zeitersparnis gibt es nicht einmal für den Fernverkehr“ (EAZ: 16. KW 2010) und am 04.12.19 las man im TV „Fernverkehr meidet die Hochmoselbrücke“.

Das „Mammutprojekt“ wird jetzt von euphorischen Brücken-Fans und rheinland-pfälzischen Steuerverplemperern hochgejubelt bzw. definiert als „notwendige Verbindung zwischen Hunsrück und Eifel – da spart man 20 Minuten!“ – und Tausende vergaßen bei der feierlichen Eröffnung ihre unzureichenden Renten, marode Schulen und Strafzinsen auf ihre angesparte Altersversorgung. Gleichzeitig besteht ein „Hunderte Millionen teurer Unterhaltungsstau für marode Brücken und Strassen im Land“ nach Untersuchungen des Landesrechnungshofes (TV: 14.02.15). Durch die Ost-Erweiterung der Nato haben die EU und die NATO maßgeblichen Anteil am Ukraine-Konflikt, und Deutschland wird auf „Wunsch“ des (angeblich gesunden) US-Präsidenten seine militärischen Ausgaben von 2014 bis 2024 um 80 Prozent steigern (TV: 08.06.18). Rüstungsfanatiker bedenken vermutlich auch nicht, dass im Falle eines 3. Weltkrieges, vor dem erst kürzlich sogar Papst Franziskus warnte, zuerst Spangdahlem, Büchel, der Hahn und der Hochmosel-Übergang bombardiert werden. (Schon vor Jahren meinte ein Satiriker, dass „mancher deutsche Politiker mit dem Kopf bis zum Hals im Arsch der Amerikaner steckt“).

Dr. Friedhelm Kirchen, Gerolstein

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