Endlich mähen sie wieder!

Lange habe ich das Geräusch im Winter und im frühen Frühjahr vermisst. Die Rasenmäher laufen endlich wieder auf vollen Touren. „Bald wird die Wiese wieder brummen. Werden Bienen summen und Hummeln säuseln, Knospen springen und Blüten blühen, was ist das Leben schön“, so die Überschrift eines Artikels im Stern Nummer 17, wo es um das wieder heraufziehende Frühjahr geht. Während auf den meisten privaten Rasenflächen das Gras und auch alle möglichen Blütenpflanzen den Kopf regelmäßig rasiert bekommen, so passiert dies besonders intensiv auf öffentlichem Grün. Liebe Ortsvorsteher, Stadt- und Ortsbürgermeister sowie Verbandsbürgermeister, Landräte, Verantwortliche für öffentliches Grün entlang der Straßen und Autobahnen. Weniger ist mehr! Vor der ganzen Diskussion des Insekten- und Artenschutzes, der Biodiversität, des Klimawandels und der Friday for future Proteste: lasst endlich mehr Grün eine Chance!

Leider ist es mir in meiner kommunalpolitischen Arbeit der letzten Jahre auch nicht gelungen Mehrheiten und Verständnis hierfür zu finden. Weniger mähen kommt der Insektenwelt zugute. Mäht einfach mal ein paar Rasenflächen weniger oder lasst doch wenigstens einige Blumeninseln stehen und mäht sie erst nach dem Absamen ab. Ich rate jedem einmal sich an einem sonnigen Tag in eine artenreiche Blütenwiese zu legen und einfach das Summen und Brummen der Insekten an zu hören und anzuschauen. Lasst auch im öffentlichen Bereich den Insekten eine Chance. Böschungen entlang der Straße brauchen erst im Herbst gemäht zu werden, falls keine Gefährdung des Verkehrs durch Bewuchs entsteht. Und ganz nebenbei: Gemeinden und Behörden können so tausende, Zehntausende und im Land Hunderttausende von Euro einsparen, die woanders sicher sinnvoller eingesetzt werden können.

Gerhard Herzog, Daun-Boverath

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