Gästebeitrag an die Stadt Daun für die Nutzung des eigenen Kinderzimmers

Mein Name ist Jana und ich ging im Sommer 2016 in eine andere Stadt zum studieren. Da Daun immer noch meine Heimat ist und ich regelmäßig ein bis zweimal im Monat nach Hause fahre, blieb ich auch dort gemeldet. Im Dezember 2017 bekam ich dann einen Brief der Stadt Daun zur Erhebung eines Gästebeitrags, mit der Begründung, dass ich in Daun einen Zweitwohnsitz beziehe. Jedoch handelt es sich bei mir nicht um einen Zweitwohnsitz im herkömmlichen Sinne sondern lediglich um die zeitweise Nutzung meines Kinderzimmers im Hause meiner Eltern.

Auf meinen Widerspruch bekam ich die Antwort, dass der Gästebeitrag zur ,,Finanzierung touristischer Einrichtung und Veranstaltungen der Stadt Daun“ gelte und ,,die Beitragspflicht daran geknüpft ist, dass den Beitragspflichtigen die Möglichkeit zur Benutzung der Einrichtungen und die Teilnahme an Veranstaltungen geboten wird.“ Jedoch muss auch ich, genau wie alle andere, die diesen Beitrag nicht zahlen, für alle Veranstaltungen oder Einrichtungen, welche ich in Daun nutze, zahlen und außerdem nutze ich wenn ich nach Hause komme, genauso wie die letzten 20 Jahre, mein Kinderzimmer und keine Zweitwohnung.

Da ich Studentin bin, habe ich nicht die Möglichkeit solch einen hohen Beitrag jährlich zu zahlen und bin außerdem der Meinung, dass dies eher eine Abzocke Jugendlicher ist, die zum Studieren in eine andere Stadt gehen müssen. Also habe ich mich in der Stadt Daun nun abgemeldet, wie auch einiger meiner Freunde, was ich persönlich sehr schade finde, weil so die junge Generation aus der Stadt gescheucht wird.

Ich bin sehr enttäuscht von der Stadt Daun und man braucht sich bei der Erhebung eines solchen Gästebeitrags nicht wundern, wenn die junge Generation aus Daun verschwindet. Außerdem gibt es sicher einige, die zum Studieren in eine andere Stadt gehen und dann danach wieder kommen und dann ist es unpassend die Menschen, welche in Daun geboren und aufgewachsen sind, als Gäste zu bezeichnen und von ihnen solch einen hohen jährlichen Betrag zu verlangen. Somit werde ich leider kein gutes Wort mehr über die Stadt Daun lassen.

Jana Zimmer (21), Heidelberg

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