Hymnenstreit – Bodo Ramelow

Normalerweise müsste es heißen: Das Notwendigste zuerst, danach können wir über alles andere streiten. Jetzt fällt Herrn Ramelow ein, dass beim Abspielen oder mitsingen, Erinnerungen an das Nazi-Regime wachwerden. Dies war sicherlich eine schlimme Zeit und hat Deutschland und der Welt viel Unheil und Schaden in jeder Hinsicht gebracht. Ich muss Herrn Ramelow fragen, was war die Zeit in Ostdeutschland danach. Die DDR war ein Unrechts- und Mörderstaat. Die Menschen wurden geknechtet und belogen und betrogen. An der innerdeutschen Grenze galt ein Schießbefehl, an diese Vergangenheit sollten Sie denken, wenn Sie etwas ändern wollen. Die Bonzen in der DDR lebten in „Saus und Braus“, dagegen musste der Normalbürger alle möglichen Einschränkungen hinnehmen, Unschuldige, die nur die Freiheit wollten, wurden gefoltert und umgebracht. Herr Ramelow schalten Sie Ihr Hirn ein, dann können Sie diesen Unsinn vergessen. Sie haben in Thüringen noch viel Arbeit vor sich, die Westdeutschen haben auch ein Anrecht darauf, dass 30 Jahre nach der Wiedervereinigung hier die notwendigen Dinge gemacht werden. Nicht nur fordern, sondern auch liefern. Die Hymne beinhaltet große Werte und ich sehe nicht ein, warum jetzt evtl. die Kinderhymne eingeführt werden soll.

Sicherlich war die Wiedervereinigung gut und wünschenswert und ist mehr oder weniger unblutig abgelaufen. Dies war keineswegs nur ein Erfolg des Aufstandes, sondern des wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruchs der DDR und der Sowjetunion geschuldet. Glauben Sie wirklich, dass die Bonzen in der DDR und die Führung in Moskau dies sonst geduldet hätten? Die DDR war ein gläubiger Vasall der Sowjetunion und hat zeitweise mit Unwahrheiten auf die Westler geprügelt. Herr Ramelow, Sie haben in Thüringen noch viel Arbeit zu erledigen, tun Sie diese und lassen Sie uns mit unnötigen Hymnen-Diskussionen in Ruhe. Wir haben hier um einige zu nennen, auch noch eine Reihe Probleme: Ungleichheit Renten und Pensionen, Lebensbedingungen in Stadt und Land, Klima, Naturschutz.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem großen Katalog, wahrscheinlich trifft dies auch für Thüringen zu. Ab an die Arbeit, die Hymne ist in Ordnung, muss nur befolgt werden. Wir haben leider in der Welt genug „Verrückte“, die unser wertvollstes Gut: Friede infrage stellen.

Josef Bach, Birresborn

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