Krebstherapie muss in Daun weiter möglich bleiben

Den schwerstkranken Krebspatienten in unserer Region sollen in Zukunft lange Wege im Rahmen ihrer Therapie zugemutet werden. Von dieser Entwicklung bin ich entsetzt!

Meine vor Ort tätigen ärztlichen Kollegen bemühen sich nach Kräften die Therapien der Krebspatienten zu koordinieren. Ich selbst war 37 Jahre in Daun als Allgemeinmediziner tätig und habe mich in dieser Zeit mit dem schicksalhaften Verlauf und den Therapieproblemen der an Krebs erkrankten Patienten auseinandergesetzt.

Wenn keine Krebstherapie in Daun mehr möglich ist, bedeutet das: diesen Patienten werden auch noch lange Wege im Rahmen der Therapie zugemutet, die sie in gesundheitlich schwer angeschlagenem Zustand zurücklegen müssen.

Dabei wäre das Problem mit einem „Federstrich“ zu lösen:

Das Krankenhaus Daun und die medizinischen sowie die politischen Verwaltungsorgane müssen eine Übereinkunft treffen. Das Krankhaus Maria Hilf in Daun ist hierzu nach meinen Recherchen bereit! Wenn die Kassenärztliche Vereinigung die Tätigkeit eines Onkologen (Arzt für Krebstherapien) auf ihrer nächsten Sitzung im August erlaubt, wären alle Probleme gelöst. Auch das Gesundheitsministerium könnte und sollte in dieser Notstandssituation eingreifen.

Die Region Daun liegt im Norden von Rheinland-Pfalz. Also werden wir in der Hauptstadt auch nur peripher wahrgenommen. Dies darf nicht dazu führen, dass die schwerkranken Patienten in unserer Region schlechter behandelt werden, als im Zentrum von Rheinland-Pfalz. Außer der Vergrößerung des persönlichen Leids der Betroffenen hat dies eine weitere Verschlechterung der Infrastruktur der Eifelregion zur Folge.

Im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit als Allgemeinmediziner konnte ich hierauf nur unwesentlichen Einfluss nehmen. Die Mitarbeit im Kuratorium der LEPPER Stiftung hat diese Möglichkeiten deutlich verbessert. Die LEPPER Stiftung unterstützt Bildung und medizinische Versorgung in unserer Region und setzt sich dafür ein, dass die Menschen, die hier wohnen, nicht wegen Infrastrukturproblemen wegziehen müssen. Stattdessen sollen Personen von auswärts Anreize finden, sich hier anzusiedeln. Die Finanzierung des Herzkatheterlabors des Krankenhauses Maria Hilf in Daun durch die LEPPER Stiftung ist ein Beispiel für die Unterstützung dieser Entwicklung. Die drohende Schließung der Krebsstation ist mit finanziellen Mitteln allein nicht zu verhindern. Hier ist es notwendig, den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung die Situation klar zu machen. Dies kann nicht nur durch die Bevölkerung, sondern muss auch durch die von uns gewählten Politiker aller Parteien massiv unterstützt werden! Ω

Dr. med Heinz-Josef Weis, Daun

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