Leserbrief

Eltzer Traumpad

Wir, mein Freund und ich gehen sehr gerne wandern. Vor circa zwei Jahren haben wir dieses Hobby für uns entdeckt und ich möchte gerne auch andere Menschen daran teilhaben lassen. Erst wollte ich schreiben in der Art von einem Wanderführer aber Wanderführer gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, als Taschenbuch oder als Wander Guide aus der Tourist- Information.

Ich möchte erzählen was für mich das Besondere an den Wanderungen ist, meine kleinen Erlebnisse, das was mein Herz berührt und damit vielleicht Menschen sensibilisieren für die wunderbare Natur, die uns umgibt. Man braucht nicht nach Spanien zu fahren um dort zu wandern oder sonst wo hin, direkt vor der Haustür gibt’s die schönsten Wege und Plätze. Das einzige was man mitbringen sollte ist ein offenes Herz und offene Augen um die Schönheiten zu sehen die uns umgeben.

Der Traumpfad Eltzer Burgpanorama steht an.

Wir starten unsere Wandertour an der Ringelsteiner Mühle, hier überqueren wir den Elzbach und gleich danach beginnt auch bald der schwierigste Teil unserer Wanderung. Auf einem ziemlich steilen Pfad erklimmen wir den Hang. Nach circa hundert Höhenmetern können wir einem kurzen Stichweg folgen und werden mit einer wunderschönen Aussicht über das Elztal belohnt. Bald geht es weiter, wir verlassen den Wald und folgen unserem Weg vorbei an Wiesen und Feldern in Richtung des kleinen Dörfchen Wierschem.

Kurz vor Wierschem biegen wir nach links ab hier fließt ein kleines Rinnsal und was sehe ich? Mindestens zehn Schmetterlinge haben sich hier versammelt, wahrscheinlich um sich am Wasser zu laben. Die Grundfarbe ihrer Flügel ist weiß mit schwarzen Spitzen und zwei schwarzen Flecken. Es ist der Große Kohlweißling .Ich liebe Schmetterlinge, sie sind für mich der Inbegriff von Schönheit. Die Leichtigkeit mit der sie durch die warmen Lüfte tanzen fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Natürlich habe ich meine Kamera dabei denn ohne sie geh ich kaum aus dem Haus. Aber seid gespannt, es kommt noch besser.

Wir wandern weiter auf unserem Weg und genießen die Fernsicht, die Natur, die warme Luft. Es ist einfach nur schön ich kann meinen Alltag vergessen und eins sein mit der Natur. In solchen Momenten ist mein Herz ganz weit offen und ich liebe diese schöne Erde. Vorbei geht’s am Waldrand, ich stutze, was ist das? Ich mache ein Foto. Auf einem Blatt von einem Baum sitzt ein Schmetterling den ich nicht kenne. Ich zoome ihn näher aber ich habe einen solchen Falter in meinem Leben noch nicht gesehen. Weg ist er. Wir gehen noch ein Stück und machen schließlich Rast auf einem Baumstamm.

Weiter geht’s auf einem schönen Weg durch den Wald. Ich werd verrückt, hier an einer Lichtung auf dem Weg sitzen sie in der Gruppe. Die, welche angeflogen kommen sind schwarzbraun mit weißen Flecken und schimmern blau im Sonnenlicht, groß sind sie und wunderschön. Manche sind nur schwarzbraun ohne den blauen Schimmer. Es ist der Große Schillerfalter, ich mache jede Menge Fotos noch nie in meinem Leben hab ich diesen Schmetterling gesehen und hier bei uns in der Gegend hätte ich auch nie mit ihm gerechnet. Wahnsinn.

Schweren Herzens löse ich mich von dem Anblick, schließlich wollen wir ja irgendwann am Ziel ankommen und nicht hier übernachten. Wir gehen weiter am Elzbach vorbei und wandern einen kleinen Anstieg empor und biegen um einen Felsen. Ein toller Ausblick auf die Burg Eltz tut sich vor uns auf. Versteckt im Elzbachtal ist sie eine der wenigen Burgen im Rhein- Mosel- Gebiet die nie zerstört wurde.

Unser Weg führt uns weiter am Elzbach entlang und schließlich erreichen wir wieder die Ringelsteiner Mühle wo wir uns auf ein gutes Essen freuen. Diese Wanderung war einfach nur herrlich, abwechslungsreich mit Wegen an Wiesen und Feldern vorbei, durch den schattigen Wald und vorbei am kühlen Wasserlauf, mit der Burg Eltz als Sehenswürdigkeit und Faltern, die ich geglaubt habe in unserer Gegend nie antreffen zu dürfen. Mein Fazit: Ein gelungener Tag und glücklich machen wir uns auf den Heimweg.

Mein Wunsch für alle Menschen. Habt Augen um die Schönheit der Natur zu sehen, Ohren um der Stille zu lauschen und ein offenes Herz um diese Wunder zu erleben.

Roswitha Koch, Wittlich

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