Leserbrief – Klimawandel

Der Leserbrief des Herrn Becker aus Arzfeld hat mir die Augen geöffnet. Ich sehe jetzt klar.Vielen Dank für die Aufklärung, dass Windräder „bei fehlendem Wind sich nicht drehen“ und auch nicht, dass „Solardächer daran leiden, dass nachts die Sonne nicht scheint“. Und herzlichen Dank auch für die zahlreichen Spekulationen über die wahnsinnige „Teuerungslawine“, die uns bald verarmen lassen wird. Aus ist es dann mit Wochenendflügen nach Paris in traumhaften Flugzeugen mit kaum merklichem Kerosinverbrauch, wundervollen Kreuzfahrten auf riesigen schwimmenden Hotels mit umweltfreundlichem Schwerölverbrauch, dem Kauf von sicheren KFZ-Panzern mit Spritverbräuchen um die 4l/100km und der wärmenden Ölheizung mit effektivstem Wirkungsgrad von 35-80%.

Und auf den „von der Schülerbewegung `Fridays for Future` ausgelösten Klimawandel-Hype“ lassen wir uns erst recht nicht ein. Wen interessieren schon die Zukunftsängste dieser jungen Menschen? Wir müssen an uns und unsere kostengünstige Bequemlichkeit denken. Den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom werden wir ab sofort nie mehr ans Ausland verschenken. Ich werde also sofort mein Solardach, das mit seinen 22 Solarmodulen bei 3,9 kWp seit 11 Jahren jährlich konstant nur 3500 kW Strom erzeugt hat, entfernen lassen. Auch unsere 3 Elektroautos müssen schnell weg, da diese nur unnötig Strom verbrauchen. Einen Antrag auf Errichtung einer Benzin- und Dieseltanksäule werde ich direkt morgen beantragen. Ich überlege auch unsere Gasbrennwerttherme mit mickrigem Wirkungsgrad von gerade mal 94% gegen eine Ölheizung zu tauschen. Man muss doch Zeichen setzen! „Überbordende Sozialausgaben“ dürfen wir als Christenmenschen unmöglich zulassen. „Eine gewaltige Steigerung beinahe aller Lebenshaltungskosten“ muss wegen der „Veränderung des Lebensstils“ und der dann drohenden Unterernährung unbedingt verhindert werden. „Ein schlechtes Gewissen“ lassen wir uns doch nicht „machen“. Wo kämen wir denn dahin? Nach uns die Sintflut!

Thomas Schuster, Pronsfeld

 

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