Chemnitz sollte uns alle angehen

Für den Mord eines jungen Mannes in Chemnitz am Rande eines Volksfestes gibt es keine Entschuldigung und keine Rechtfertigung. Es ist ein Verbrechen, dass wir fast täglich in den Medien mit Bestürzung, Wut und Trauer auch in Hamburg, München, Köln und auch in Trier wahrnehmen. Das Besondere ist und steigert die öffentliche Empörung, wenn der Täter ein Flüchtling ist. Diese aufgeheizte Stimmung ist Nährboden für den rechten Mob. Ein hochgefährliches braunes Netzwerk, ein Zusammenspiel von Pegida und AfD nutzt alle Negativereignisse im Zusammenhang mit Flüchtlingen, um die begründeten Ängste und Sorgen der Menschen weiter hoch zu kochen und zur Eskalation zu bringen. Für die Lösung ebenso wichtiger Themen wie Globalisierung, Umwelt, Digitalisierung, Pflege, Gesundheitswesen, Rente pp. scheint der AFD der Durchblick und die Kompetenz zu fehlen.

Eine Partei, die den Holocaust, den Völkermord an 6 Millionen Juden, verniedlicht, ja sogar leugnet, die den Antisemitismus, den Rassismus und die Fremdenfeindlichkeit massiv schürt, um Unruhe, Unsicherheit, Sorgen und Ängste zu verbreiten, hat als Volkspartei nichts in unserem Land verloren. Thierse am 02.09.2018 bei Anne Will: „Es ist die Aufgabe der Bürger – mehr als die der Politiker – diese Auseinandersetzung unter dem Leitwort „Respekt” zu führen.“ Wir brauchen dazu keine Unruhestifter wie die AfD, sondern offene, beherzte und mutige Bürgerinnen und Bürger, die in den friedlichen Dialog treten, um die mit Sicherheit vorhandenen Probleme und Sorgen zu diskutieren und Lösungsvorschläge anzubieten. In diesen Dialog sollten unsere Volksvertreter, wenn sie dann offene, nicht abgehobene, pflicht- und realitätsbewusste Politiker sind, was ich eigentlich von ihnen erwarte, mit einbezogen werden, als Grundlage für Veränderungen.  

Ossi Steinmetz, Bausendorf

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