Müllwahnsinn und Klimaschutz!

Die neue Abfallregelung, die am 01.01.2020 in Kraft treten soll, erregt immer noch die Gemüter der Bürger – und das zu Recht. Es gab oder gibt immer noch die Parole, wer Müll einspart oder alles ordnungsgemäß trennt und sortiert, der wird finanziell belohnt. Das ist bei dem neuen Konzept nicht der Fall. Laut Berichten soll das kleinste Abfallgebinde (80 Liter Tönnchen) für 1 bis 4 Personen im Monat ca. 110 Euro an Gebühren kosten. Auch bei strikter Trennung des Abfalls kann das nie aufgehen. Familien mit Kleinkindern oder zu pflegende ältere Personen benötigen z.B. Pampers. Schon diese Art von Müll würde in einigen Tagen das 80 Liter Tönnchen füllen. Ah ja, alle 2 Wochen kann man ja lehren lassen; mit zusätzlicher Gebühr von ca. 10 Euro.

Und nun zur Biotonne!

Eingeführt vor Jahrzehnten, gedacht nur zur Befüllung von Obst-Gemüsezubereitungsabfall und weggeworfenen Essensresten. Grüngut, Rasenschnitt etc. wurden immer nur geduldet entsorgt. Ich brauche meine Biotonne hauptsächlich für Gartenabfälle, wie sicherlich die meisten anderen auch. Alle 2 Wochen eine gefüllte Biotonne mit Resten von Essen; auch das ist praktizierter „Klimaschutz“.

Ein flächendeckendes Aufstellen von Bioabfall / Grüngutcontainern kann nicht der Idealfall sein. Besonders an ältere Menschen, wie Dr. Weis in seinem Leserbrief amüsant erwähnt, muss gedacht werden. Andere fahren mit Auto und Anhänger (CO2) ihr Grüngut und ihre Speisereste zur Sammelstelle. Praktizierter „Klimaschutz“! Das Befüllen bzw. entwenden fremder Tonnen, vermehrte Bildung wilder Müllkippen und die Befüllung öffentlicher Ablallbehälter wird zur Regel werden! Auch das ist „Klimaschutz“!

Fazit: wir trennen fleißig, sparen Müll ein, zahlen aber am Ende mehr. Der A.R.T. darf keinen Gewinn einfahren, heißt es, aber Gewinn wird hier ab 01.01.20 mit Sicherheit gemacht. Bitte sagt dann auch dem Bürger, für was dieses Geld verwendet wird.

Manfred Kloep, Gerolstein

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