Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kurt Beck, die Fiktion so mancher verfilmter Polit-Skandale, meist mit einem kriminellen Hintergrund versehen und nach dem Genre eines Dieter Wedel oder anderer bekannter Drehbuchautoren, ist mit dem bis dato bzgl. der Nürburgringaffäre bekannt Gewordenen in dem schönen, eigentlich gemütlich anmutenden Bundesland Rheinland-Pfalz, bittere Realität geworden.
Wer hätte Ihnen und Teilen Ihrer Landesregierung jemals zugetraut, sich auf ein solches Niveau zu begeben, dass mittlerweile schon Bürger der ältesten Generation sich in Anbetracht des bisher Geschehenen an die uralten Weisheiten erinnern: „Der Fisch stinkt vom Kopf“ und „Das sind doch alles Verbrecher“. (Das = Die Regierenden)
Diese, bei Unzufriedenheit oftmals als Floskeln in den Raum geworfenen „Weisheiten“, treffen jedoch in der Nürburgringaffäre den Nagel voll auf den Kopf. Und wenn Sie sich heute hinstellen und dem Bürger suggerieren wollen: „Wir sind die Opfer, wir sind auf Betrüger herein gefallen und man hätte die Reißleine früher ziehen müssen“, ist dieses genauso eine Verhöhnung der Bürger wie Ihre jüngste, arrogant – dumme Äußerung zu der hessischen Staatsanwältin, die schließlich im Gegensatz zu Ihnen ihre Pflichten wahrnahm.
Überhaupt ist die gesamte Nürburgringaffäre von Beginn an von einer Missachtung und Verhöhnung gegenüber der Bürger geprägt. Ihre arrogante Ignoranz gegenüber den besorgten und warnenden Bürgerinitiativen, gegenüber dem Landesrechnungshof, gegenüber aller, die Sie vor der Durchführung und Finanzierung des Projektes so wie vor Teilen des damit beauftragten Personenkreises gewarnt haben, steigerten Sie noch damit, indem Sie die Warnenden versuchten in Misskredit zu bringen und Sie diesen indirekt unterstellen wollten, dem Projekt Nürburgring 2009, schaden zu wollen.
Wo war denn z.B. Ihr Aufschrei oder Ihr Einschreiten, als seinerzeit bei einem die Wahrheit aufdeckenden Journalisten eine illegale Hausdurchsuchung stattfand und dessen Equipment beschlagnahmt wurde? Wo haben Sie denn die “ Reißleine gezogen “, als schon vor Jahren immer wieder von der Misswirtschaft eines Herrn Dr. Kafitz seitens des Landesrechnungshofes berichtet und gewarnt wurde? Wer schützte Kafitz bis zum bitteren Ende? Wer ließ es jahrelang stillschweigend und duldend zu, dass sich gewisse Protagonisten unter Aufsicht der Landesregierung die „Taschen voll machen“ konnten und es teilweise heute noch können?
Was aber alles noch verschlimmert: „Sie suggerieren der Öffentlichkeit größtmöglichen Aufklärungswillen und schmeißen gleichzeitig dem Untersuchungsausschuss so viele Knüppel zwischen die Beine, wie es eben geht und schließen schlussendlich in einer „Hau-Ruck-Aktion“ weitreichende, wenn nicht sogar den gesamten Nürburgring gefährdende Verträge mit einer Person, die mittlerweile auch endlich in den Focus der Staatsanwaltschaft geraten ist.
Resümee: Sie, Herr Beck, und Teile Ihrer Landesregierung sind keine Opfer, sondern Mittäter. Haften Sie persönlich für den unter Ihrer Verantwortung entstandenen finanziellen Schaden (leider nur ein Wunschdenken des Verfassers) oder zeigen Sie wenigstens einmal noch Charakter, indem Sie und Ihr Kabinett schnellstens zurück treten. Denn Vertrauen kann Ihnen KEINER mehr!
Sich den Floskeln „Alles Verbrecher….“ ab heute anschließend verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Harald Hallerbach
Frohnerstr. 5 A
53578 Windhagen
04. Juli 2010
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