400 neue Wegweiser

Gelungene Kooperation zwischen den Eifelsteig-Partnern – Wegepaten im Einsatz – Vom Wanderweg profitiert die Region

Insgesamt 400 Schilder an 200 Orten entlang des Eifelsteigs sind zeitig vor dem Zehnjährigen des bundesweit und international geschätzten 313 Kilometer langen Premiumwanderweges ausgetauscht worden. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Eifel. Das Wandern ist längst nicht mehr nur des Müllers Lust. Immer mehr Menschen entdecken die Freude an der Bewegung in der Natur. Der Eifelsteig, der von Kornelimünster bis nach Trier durch außergewöhnliche Landschaften führt, gehört inzwischen zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands. Vor dem 10. Geburtstag des Eifelsteigs, der 2019 ansteht, wurde jetzt die Beschilderung entlang der 313-Kilometer langen Strecke ausgetauscht. Dafür waren viele Helfer entlang der Route im Einsatz. „Es zeigt sich der Ansporn der Akteure entlang der Strecke, die Qualität des Eifelsteigs kontinuierlich für die Wanderer zu verbessern“, erklärt der zentrale Wegemanager Matthias Irle.

Insgesamt 400 Schilder wurden an 200 Standorten für die Wanderer am Wegesrand durch neue ersetzt. Der Zahn der Zeit hatte schon ordentlich an den alten Wegweisern genagt, außerdem hat man bei dem neuen Wegweiser-System auf gute Sichtbarkeit und bessere Orientierung geachtet. Denn links und rechts des Eifelsteigs wurden inzwischen weitere Wanderwege ausgewiesen – wie zum Beispiel die Vulkaneifel-Pfade oder kommunale Wanderwege. Sie liegen manchmal auf einer Wegführung mit dem Eifelsteig oder überschneiden sich.

Orientierung leicht gemacht

„Die jetzt einheitliche Verwendung der Routenlogos auf den Wegweisern erleichtert dem Wanderer die Orientierung, denn er kann nun die Beschilderung klarer dem Wanderweg zuordnen“, konstatiert Eifelvereins-Geschäftsführer Manfred Rippinger. „Der Austausch der Wegweiser ist ein weiteres gelungenes Beispiel für die gute Kooperation unter den Partnern am Eifelsteig“, erklärt Wolfgang Reh von der Eifel Tourismus GmbH (ET), die neben dem Eifelverein, den Wegepaten, den zentralen und kommunalen Wegemanagern, den Touristikern und den Betrieben zum professionellen Eifelsteig-Netzwerk gehört.

Neben den neuen Schildern seien auch Etappen-Stationen mit Stein-Stelen kenntlich gemacht und der Streckenverlauf auf Metalltafeln eingraviert worden, so Wolfgang Reh. Zudem setzten die Verantwortlichen auf ein neues Klebeverfahren bei der Markierung statt – wie bisher üblich – mit Nägeln. „Damit können Markierungszeichen schonender für die Bäume angebracht werden“, so Rippinger. Aktuell seien 26 Wegepaten des Eifelvereins im Einsatz, die regelmäßig in den jeweiligen Abschnitten Begehungen durchführen, diese dokumentieren und kleinere Wartungsarbeiten wie zum Beispiel Nachmarkierungen vornehmen.

„Der Austausch der Wegweiser ist ein weiteres gelungenes Beispiel für die gute Kooperation unter den Partnern am Eifelsteig“, freute sich Wolfgang Reh (von links) von der Eifel Tourismus GmbH (ET) mit Thomas Räthlein (Gesundland Vulkaneifel GmbH), Herbert Michels (Verbandsgemeinde Daun), Eifelvereins-Geschäftsführer Manfred Rippinger, dem zentralen Wegemanager Matthias Irle und dem ehrenamtlichen Wegepaten Achim Kugel. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wegepaten haben Eifelsteig ständig im Blick

„Nicht nur bei den offiziellen Begehungen zweimal im Jahr“, so Matthias Irle: „Die meisten Wegepaten sind auch Wanderführer und permanent auf Teilabschnitten unterwegs. Wenn irgendwo irgendwas mit dem Schildersystem nicht stimmen sollte, fällt das praktisch unmittelbar auf.“ „Der Eifelsteig ist eine Erfolgsstory, wie sie selten geschrieben wird und ein Gewinn für die Region“, sagt Thomas Räthlein von der Gesundland Vulkaneifel GmbH bei der Vorstellung der neuen Beschilderung. Davon profitierten Hotels, Pensionen, Restaurants und der Einzelhandel. Auch Herbert Michels, Wegemanager von der Verbandsgemeinde Daun, weiß: „Wenn es den Leuten in der Eifel gefallen hat – und das tut es – kommen sie auch wieder.“

Jede Kommune entlang des Eifelsteigs stelle einen verantwortlichen Wegemanager, der die Wegepaten vor Ort betreut, Umleitungen oder temporäre Sperrungen übernimmt oder größere Instandsetzungen koordiniert. Das Zentrale Wegemanagement des Eifelsteigs koordiniere übergeordnete Maßnahmen wie zum Beispiel die Möblierung des Wanderweges.„Es ist ein Netzwerk entstanden, welches die optimale Unterhaltung des Eifelsteigs und seiner Partnerwege gewährleistet“, so Manfred Rippinger. Mit der Übernahme des Wegemanagements biete der Eifelverein ein professionelles Dienstleistungspaket an, welches bislang einzigartig ist innerhalb des gesamten Deutschen Wanderverbandes.

Nicht ohne Grund ist der Eifelsteig bereits zum Dritten Mal als Premium-Wanderweg mit dem „Deutschen Wandersiegel“ ausgezeichnet worden. Er belegt aktuell Platz 3 unter den zertifizierten Fernwanderwegen des Deutschen Wanderinstituts.


Interview mit Manfred Rippinger, Geschäftsführer des Eifelvereins:

Manfred Rippinger.
Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Für den Eifelsteig bietet der Eifelverein erstmalig in seiner 130-jährigen Geschichte ein Dienstleistungspaket an, das bislang einzigartig ist innerhalb des deutschen Wanderverbandes.

Rippinger: Ja, das gab es vorher so noch nicht, dass der Eifelverein seine ehrenamtlichen Dienste den Touristikern anbietet. Wir sahen eine Chance, hier gewinnbringend mitzuwirken. Wir bauen auf Erfahrung, schließlich hat der Verein hundert Jahre vorher schon die Wanderwege in der Eifel ausgewiesen und seitdem gepflegt und betreut.

Der Vorteil der Wegepaten liegt auf der Hand: Sie kommen aus der Region und sind richtig nah dran.

Rippinger: Ohne die Administration und Organisation direkt vor Ort wäre der Eifelsteig nicht in einer so hohen Qualität zu betreuen. Hinzu kommt auch das große Knowhow der Wegepaten des Eifelvereins, die zusätzlich auch nochmal geschult worden sind, aber auch das Grundwissen haben aus ihrer Tätigkeit, die Hauptwanderwege zu betreuen. So ist eine Win-Win-Situation für den Eifelverein und den Eifel-Tourismus entstanden. Bereits seit 2011 arbeiten wir eng und erfolgreich zusammen.

Inwiefern profitiert der Eifelverein von der Kooperation?

Rippinger: Wir haben viel gelernt. So haben wir zum Beispiel auch unser eigenes Markierungssystem umgestellt. Der Eifelsteig wird – wie alle Prädikatswege – auf Sicht markiert. Als Wanderer sieht man das Zeichen sofort, weil es auf beiden Seiten des Pfostens angebracht ist. Eine gute Beschilderung freut den Wanderer.

Mit Manfred Rippinger sprach Kirsten Röder


Zum Eifelsteig:

Auf dem 313 Kilometer langen Eifelsteig können Wanderer die Facetten der Mittelgebirgslandschaft Eifel erleben. Unter dem Motto „Wo Fels und Wasser Dich begleiten“ bieten die 15 Tagesetappen zwischen Aachen-Kornelimünster in Nordrhein-Westfalen und Trier in Rheinland-Pfalz eine abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch die einzigartigen Landschaftsformen der Eifel: die Moor- und Heidelandschaft des Hohen Venn, das felsige Rurtal mit den Stauseen und dem Nationalpark Eifel, die Kalkeifel, die Kegel und Maare der Vulkaneifel, die Flussläufe von Lieser und Kyll sowie die Buntsandsteinfelsen nördlich von Trier. Zum Eifelsteig werden von der Eifel Tourismus GmbH und einigen Wanderreiseveranstaltern Reisen „Wandern ohne Gepäck auf dem Eifelsteig“ angeboten.

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