„Das doppelte Lemkchen“ am Nürburgring

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Hans-Josef Bracht, wunderte sich über die Häufung „verbaler Merkwürdigkeiten“ in den Äußerungen von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke im Hinblick auf den Nürburgring. In Abwesenheit des Regierungschefs gebe die stellvertretende Ministerpräsidentin auf der öffentlichen Bühne gerade das Stück „Das doppelte Lemkchen“.   

„Erste Merkwürdigkeit: Im Kontext des in sich selbst ruhenden Ring-Racers hat Frau Lemke kürzlich „alle Beteiligten“ öffentlich aufgefordert, „ihre Hausaufgaben zu machen“. Wen meint sie damit und welche Rolle soll der für den Nürburgring zuständige Infrastrukturminister Roger Lewentz dabei übernehmen?

Zweite Merkwürdigkeit: Am Wochenende wollte Frau Lemke anlässlich des Formel 1 Wochenendes auf dem Nürburgring nach eigener Ankündigung an einer Demonstration der Initiative „Save the Ring“ teilnehmen. Dann hat sie wohl gemerkt, dass sie damit gegen die Landesregierung und somit gegen sich selbst demonstriert hätte. Es folgte der kurzfristige Entschluss, die Demonstranten dann doch nur zu begrüßen.

Dritte Merkwürdigkeit: In der Diskussion um die Zukunft des Nürburgrings sieht sich die Wirtschaftsministerin dieses Landes nach ihren Beiträgen auf facebook in der „Rolle der Moderatorin“.

Von der für den Tourismus zuständigen Ministerin erwarten die Menschen allerdings nicht, dass sie moderiert, sondern, dass sie agiert. Vierte Merkwürdigkeit: Vor einer Woche hat Frau Lemke gegenüber dem Handelsblatt erklärt, der „Geldhahn für die Formel 1“ werde nach dem Formel 1 Wochenende 2011 definitiv „zugedreht“ und fordert zugleich „mehr Miteinander“ in der Rot/Grünen-Koalition. Zuvor hatte allerdings schon ihr Kollege Lewentz klar gemacht, dass es ein weiteres Rennen bis 2016 geben soll.

Fünfte Merkwürdigkeit: Frau Lemke will den Tourismus in der Region fördern, aber zugleich nicht das weltweite Zugpferd für die Region, die Formel 1. Eine Alternative dazu bietet sie nicht. Fazit: Dem Ring und der Region ist zu wünschen, dass Frau Lemke bald in der Regierungswirklichkeit ankommt.“

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