Einheit durch Dialog und Veränderung

Weihbischof Dieser sprach auf Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Trierer Weihbischof Dr. Helmut Dieser hat vor der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland die Bedeutung der Ökumene für die Zukunft der Kirchen hervorgehoben. „Unsere Ökumene braucht das gemeinsam erkannte und formulierte Ziel: die sichtbare Einheit der Kirche gemeinsam zu erhoffen, zu erbeten und anzustreben“, sagte der Weihbischof in seinem Grußwort, das er zur Eröffnung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland am 11. Januar in Bad Neuenahr-Ahrweiler hielt.DieserDialog und Veränderung seien zentrale Elemente um das Ziel der Einheit zu erreichen. Mit Blick auf den demografischen Wandel, der die katholische und evangelische Kirche gleichermaßen beträfe, erklärte der Weihbischof, dass es nicht darum gehe, die Kirchengestalt, wie sie heute sei, beizubehalten. Die Hauptaufgabe sei „eine neue Evangelisierung, die mit Gottes Hilfe auch eine neue Gestalt kirchlichen Lebens in unserem Land wachsen lässt“. Die Glaubwürdigkeit der Verkündigung hänge auch am ökumenischen Dialog, „der uns verändert und der uns wechselseitig einbezieht in das Erlösungshandeln Gottes an uns, mit uns und durch uns.“

In den vergangen Jahrzehnten sei die Ökumene gewachsen, erklärte der Weihbischof weiter. Dass er als Gast bei der Eröffnung der Synode sprechen dürfe, sei ein Zeichen dafür. Umgekehrt nehme auch die evangelische Oberkirchenrätin Barbara Rudolf an der Bistumssynode der Diözese Trier als Gast teil. Die katholische Kirche gehe auf das 500-jährige Reformationsgedenken im Jahr 2017 zu, „das wir als gemeinsames Christusfest feiern wollen“, erklärte Dieser. Und so habe auch die Evangelische Kirche teilgenommen an der Heilig-Rock-Wallfahrt im Bistum Trier 2012 und bereits 1996, die so als Christuswallfahrt gemeinsam gefeiert wurde.

Der Trierer Weihbischof wagte in seinem Grußwort auch eine Prognose: Die in 500 Jahren gewachsenen evangelischen und katholischen Gestalten von Kirche könnten noch „in unseren Tagen, spätestens in den Tagen der nach uns wirkenden Generation ans Ende“ kommen. „Wir dürfen uns nicht weiter verschanzen in die geschichtlich erstarrten Bilder, die wir voneinander haben: ihr Katholiken, ihr Protestanten.“ In der Ökumene kämen die Kirchen nur voran, wenn sie voneinander lernten. „Nie nur für uns, sondern stets wechselseitig zu den anderen sind wir ganz Kirche: innerhalb der eigenen Konfession, aber auch darüber hinaus in die ganze Ökumene hinein“, sagte Dieser.

Weihbischof Dieser vertrat als Gast die katholischen Bistümer, die eine gemeinsame Fläche mit der Kirche im Rheinland haben. Neben dem Bistum Trier sind das Aachen, Essen, Limburg und Münster. Die evangelische Landessynode tagt mit ihren 213 Mitgliedern in Bad Neuenahr-Ahrweiler noch bis zum 16. Januar. Sie ist als Kirchenparlament das oberste Entscheidungsorgan der Evangelischen Kirche im Rheinland.

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