Finale der Segelflugliga mit Achtungserfolg für AW-Flieger

LSV Bad Neuenahr als Drittplatzierter auf dem Siegerpodest 

Beim Wershofener Flugplatzfest waren mehrere Hochleistungs-Segelflugzeuge in Aktion zu sehen. Fotos: Hartmut Haag

Wershofen. Für die Segelflieger in der Region, aber auch in ganz Deutschland geht eine außergewöhnliche Streckenflugsaison zu Ende. Das langanhaltende Sommerwetter bescherte den Piloten viele nutzbare Tage und gelegentlich sogar Flugbedingungen, wie man sie normalerweise nur aus Spanien oder Südfrankreich kennt. Die Anzahl der geflogenen Kilometer liegt in manchen Vereinen 50% höher als in vorherigen Jahren. Allerdings konnten die AW-Flieger nur bedingt davon profitieren, da diese hervorragenden Bedingungen in ganz Deutschland vorherrschten und auch alle anderen Piloten das gute Wetter entsprechend zu nutzen wussten. Somit konnten die hiesigen Segelflugvereine gegenüber ihren Konkurrenten keinen Vorteil herausfliegen. In der 19. und letzten Runde der Segelflugliga gaben die Segelflugvereine des Ahrkreises noch einmal alles. Sowohl beim Luftsportverein (LSV) Bad Neuenahr-Ahrweiler als auch bei der Segelfluggruppe (SFG) Wershofen starteten am Sonntag sechs Piloten bei bestem Wetter zu Wertungsflügen. Und auch für den Luftsportverein Mönchsheide (LVM) trat mit vier Startern eine vollständige Mannschaft an.

Die doppelsitzige DG-1000S bildet das Flagschiff der Wershofener Vereins-Flugzeugflotte. Sie wird auch in der Streckenflugausbildung eingesetzt. Fotos: Hartmut Haag

Für den Kreisstadtclub erflogen Dietmar Spranger (DG-600/18m; 106,82 km/h), Jürgen Koch (HpH 304SJ Shark; 104,10 km/h) und Paul-Justin Schilling (DG-800/18m; 83,19 km/h) mit bis zu 726km weiten Flügen ins Aachener Dreiländereck, Saarland und Nordhessen den zweiten Platz in dieser Runde und sicherten sich damit letztendlich Platz 3 auf dem Treppchen, mit deutlichem Abstand auf den nächstplatzierten Segelflugclub Betzdorf-Kirchen. Im Kampf um die ersten beiden Plätze hatte der LSV allerdings keine Karten mehr. Diese machten der Sieger Aero-Club Pirmasens und die Paradiesvögel LU mit lediglich einem Punkt Differenz unter sich aus. In der bundesweiten Quali-Liga erreichten die Neuenahrer einen hervorragenden 17. Platz. Für einen Aufstieg in die zweite Bundesliga reichte das allerdings nicht, dies ist den Top 7 vorbehalten.

Der Schempp-Hirth Discus ist ein Einsitzer der Standardklasse, der von den Eifeladlern auch für Wettbewerbe eingesetzt wird. Die Wasserfahne resultiert von Ballastwasser, das während des Fluges mitgeführt wird um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Fotos: Hartmut Haag

Bei den Wershofener Eifeladlern machte vor allem der Nachwuchs auf sich aufmerksam. In der U25-Landesliga Rheinland-Pfalz traten die Nachwuchspiloten Jan Bischoff (LS1f; 73,45 km/h), Henning Urack (DG-300 WL Club; 51,79 km/) und Florentin Müller (ASK 18; 28.69 km/h) an und landeten auf dem dritten Rundenplatz. In der U25-Endwertung konnten sie sich somit auf den letzten Drücker noch um zwei Plätze verbessern und beanspruchen nun Rang sieben für sich. In der Hauptkonkurrenz punkteten neben Junior Jan Bischoff auch Routinier Gerhard Krautwig (DG-808C/18m; 85,84 km/h) und Norbert Peter (Cirrus 17,74m; 71,66 km/h). Im Ergebnis kamen sie so auf Rundenplatz sechs. Auf den letzten Metern konnten sie sich damit gegen den Aero-Club Rhein-Nahe behaupteten und sicherten der SFG Wershofen mit fünf Punkten Abstand den siebten Tabellenplatz in der Landesliga.

Für den LVM als dritten Luftsportverein im Kreis Ahrweiler traten Bernd Dolba (ASW 22BE; 92,57 km/h), Anna Bachmann (DuoDiscus T; 69,99 km/h) und Werner Berens (DG-400/17m; 60,47 km/h) mit Wertungsflügen an. Sie platzierten sich an diesem Wochenende hinter der SFG Wershofen auf dem siebten Rang und schlossen die Landesliga Rheinland-Pfalz mit Platz 10 ab. Somit konnten sich alle drei AW-Vereine in den Top Ten der Landesliga platzieren, was bei einer aus 34 Mannschaften bestehenden Konkurrenz schon eine durchaus beachtliche Leistung darstellt.

Mit diesem eleganten Flugzeug vom Typ Schempp-Hirth Quintus M absolvierte Robin Ermen in dieser Saison eine Flugstrecke von knapp 1100 km. Fotos: Hartmut Haag

Der Abschluss der Segelflugliga bedeutet aber nicht das Ende der Segelflugsaison. Auf den Flugplätzen geht der reguläre Flugbetrieb meist noch bis Ende Oktober weiter. Auch Streckenflüge sind durchaus noch möglich, wenn auch nicht mehr unbedingt mit so guter Thermik wie in den Sommermonaten. Der Schwerpunkt in den Vereinen liegt dann aber eher auf der Pilotenausbildung, die für Vereinsmitglieder in der Regel ohne weitere Kosten abläuft, da die Fluglehrer ihre Aufgabe ehrenamtlich wahrnehmen. Zu zahlen ist neben dem Mitgliedsbeitrag lediglich eine kleine Gebühr für den Windenstart. Und auch ein eigenes Flugzeug ist dafür nicht notwendig: die Luftsportvereine besitzen einen umfangreichen Flugzeugpark, der sowohl Schul- und Übungsflugzeuge, aber auch Leistungsflugzeuge umfasst und von den Mitgliedern gegen eine moderaten Nutzungsgebühr genutzt werden kann. Dank der meist recht ruhigen Luft im Spätsommer und Herbst ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um eine Segelflugausbildung zu beginnen. In allen drei Vereinen sind ausreichende Fluglehrer- und Flugzeugkapazitäten vorhanden, um auch eine größere Anzahl von Flugschülern zu bewältigen. Die Ausbildung kann in der Regel auch kurzfristig begonnen werden. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten: www.sfg-wershofen.de, www.neuenahr-info.de, www.moenchsheide.de und natürlich an den Wochenenden vor Ort auf den drei Flugplätzen.

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