Malu Dreyer informiert sich über Wiederaufbau im Ahrtal

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Der Schmerz ist weiter da, aber der Wiederaufbau geht voran: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich am Freitag einen persönlichen Eindruck vom Stand der Arbeiten und zu unterschiedlichen Hilfsprojekten verschafft – viereinhalb Monate nach der Flutkatastrophe vom 14/15. Juli.

«Es wird noch lange dauern, bis die seelischen Wunden verheilt sind und die Menschen einen normalen Alltag leben können», sagte Dreyer nach Erkundungen an vier Orten. «Aber es gibt bereits große Fortschritte beim Aufbau der Infrastruktur, die schrittweise mehr Normalität möglich machen»

In der Gemeinde Schuld besuchte die Regierungschefin einen Steinmetzbetrieb. «Ohne unsere Handwerksbetriebe geht nichts», munterte Dreyer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Familienbetriebs auf.

Im Versorgungszelt des Vereins AHRche für Katastrophenhilfe und Wiederaufbau nahm Dreyer an einem gemeinsamen Mittagessen mit ehrenamtlichen Helfern teil. Sie eröffnete eine Turnhalle, in der Freizeitsportler die kalte Jahreszeit überbrücken können. «Ohne den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen wären wir mit dem Wiederaufbau noch nicht so weit vorangekommen», sagte die Ministerpräsidentin.

Im Schulzentrum in Sinzig, nahe der Mündung der Ahr in den Rhein, besuchte Dreyer die Realschule plus. Bei der Flutkatastrophe wurden im Ahrtal 17 Schulen so stark beschädigt, dass dort nach den Sommerferien zunächst kein Schulunterricht möglich war. «Uns war es sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen trotzdem in ihren Klassengemeinschaften bleiben konnten», sagte die Regierungschefin.

Schließlich überreichte sie in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen Förderbescheid über 130.200 Euro für ein Projekt der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz zur Unterstützung von Betroffenen und Schulung von Fachkräften. «Die traumatischen Erlebnisse der Flut haben bei vielen Betroffenen zu starken psychischen Belastungen geführt», sagte Dreyer. «Viele Menschen haben Schlimmes erlebt und brauchen Hilfe, um die Bilder jener Nacht zu verarbeiten»

 

 

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