Urlaubszeit bei den Segelfliegern

Wershofener Eifeladler trotzen dem Wetter

Wershofen. Auch Segelflieger machen mal Ferien. Während die Hobbypiloten sich üblicherweise nur am Wochenende in die Luft begeben, verbringen sie auch ihren Urlaub gerne auf Flugplätzen, die dabei nicht immer die eigenen sein müssen.

Die Ziele können in Deutschland, aber auch in ganz Europa liegen. Die Segelfluggruppe (SFG) Wershofen zum Beispiel absolviert zur Zeit ein Ferienlager am heimatlichen Flugplatz, bei dem zahlreiche Piloten mit ihren Familien und auch die zum Teil jugendlichen Flugschüler auf dem Fluggelände campieren und täglich fliegen, sofern das Wetter es zulässt. Der Wershofener Flugplatz ist dabei auch für andere Fluggruppen ein beliebtes Ferienziel. So verbringt momentan ein Segelflugclub aus dem nahe Bremen gelegenen Delmenhorst sein Vereinslager auf dem idyllischen und thermisch günstig gelegenen Eifelflugplatz. Aber nicht alle Mitglieder der SFG sind in der Heimat geblieben, einige nehmen zur Zeit im schwäbischen Aalen an einem Trainingslager teil.

Ein Segelflugzeug im Regen ist fast schon ein übliches Bild in diesem Sommer – Foto: H.G. Hamann
Ein Segelflugzeug im Regen ist fast schon ein übliches Bild in diesem Sommer – Foto: H.G. Hamann

Beliebtes Urlaubsziel für Segelflieger sind die französischen Seealpen. Piloten aus allen drei Vereinen des AW-Kreises sind zurzeit auf verschiedenen Flugplätzen in der Provence zu Gast, von wo aus sie zu faszinierenden Flügen im hochalpinen Gelände bis zum Mont Blanc starten. Aber auch Spanien, das sich ein Mitglied des Luftsportvereins Mönchsheide (LVM) Bad Breisig als Ziel ausgesucht hat, steht bei den Thermikjüngern hoch im Kurs. Neben einer hohen Wettersicherheit lockt das Land mit hoch reichenden und kräftigen Aufwinden, die auch ohne Motor hohe Fluggeschwindigkeiten ermöglichen. Aber auch Norditalien – hier war ein Team des Wershofener Clubs kürzlich zu Gast -, die Alpenländer Schweiz und Österreich, Tschechien, Ungarn und Polen gelten als Segelflugparadiese.

Und was hat das alles mit der Segelflugliga zu tun? Viel, denn hierfür gelten nur Flüge, zu denen auf deutschen Flugplätzen gestartet wurde, für die Landesliga Rheinland-Pfalz muss der Startplatz sogar in dem entsprechenden Bundesland liegen. Und da ist es leicht verständlich, dass viele der Streckenflugpiloten aktuell außer Landes sind und somit auch keine Flüge zur Liga beitragen können. Die daheim gebliebenen hingegen müssen hingegen mit dem für diesen Sommer typischen Wetter vorlieb nehmen, das samstags wieder Regen und sonntags nur durchwachsene Flugbedingungen brachte. So war SFG-Pilot Norbert Mülligann der einzige aller AW-Flieger, dem am Sonntag aus ein Wertungsflug für die Landesliga gelang. Mit dem Leistungseinsitzer DG-300 des Clubs flog er in der Umgebung des Wershofener Flugplatzes 91 Kilometer weit mit einer Schnittgeschwindigkeit von 30 km/h. Da die Bedingungen im Rest des Landes nicht besser waren, reichte das zu Rundenplatz fünf. In der Tabelle schiebt sich die SFG damit auf den neunten Platz vor, während der Luftsportverein Bad Neuenahr-Ahrweiler unverändert auf Rang 5 und der LVM auf Rang 12 verbleiben.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen