Ärztemangel / Pressekonferenz der Gesundheitsministerin

Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion aufgegriffen – Landarztquote darf nicht auf Kosten der bisherigen Studienkontingente gehen

Region. Die Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich der Humanmedizin als eine Maßnahme zur Bekämpfung des Ärztemangels ist eine langjährige Forderung der CDU-Landtagsfraktion. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Peter Enders, begrüßt, dass diese nun endlich von der Landesregierung aufgegriffen wird. Allerdings müsse dies auch im Haushalt mit den entsprechenden Mitteln für Personal und Ausstattung unterlegt werden:
„Die Gewährleistung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist eines der drängendsten Probleme im Bereich der Daseinsvorsorge. Bis zum Jahr 2022 wird fast die Hälfte der Ärzte in den Ruhestand gehen. Es gibt gewaltige Probleme bei der Praxisnachfolge. Die Erhöhung der Zahl der Studienplätze ist ein Baustein, um hier gegenzusteuern. Das hätte angesichts der langen Ausbildungszeiten von Ärzten schon vor vielen Jahren geschehen müssen. Allerdings hat die Landesregierung unsere entsprechenden Vorschläge immer wieder abgelehnt. Wir begrüßen, dass nun ein Umdenken erfolgt ist.
Dennoch zeigt sich, dass der Ausbau der Studienplätze zu klein ausfallen wird. Die Landesregierung plant, die Gesamtzahl der Studienplätze um fünf Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig sollen bis zu zehn Prozent der Studienplätze über die künftige Landarztquote vergeben werden. Dies bedeutet: Fünf Prozent der Studienplätze für die Landarztquote kommen aus dem bestehenden Studienplatzkontingent und werden nicht zusätzlich bereitgestellt. Wir hingegen wollen die Landarztquote, aber nicht auf Kosten der bestehenden Studienkontingente! Ganz entscheidend ist jetzt, dass diese neuen Studienplätze auch tatsächlich mit zusätzlichem Lehrpersonal und entsprechender Sachausstattung unterlegt werden. Alles andere wäre eine Mogelpackung zu Lasten der Qualität.
Im Haushaltsentwurf der Landesregierung ist das allerdings bislang nicht erkennbar. Die CDU-Landtagsfraktion hat eine Landarztquote ggf. in Verbindung mit einem Stipendienprogramm vorgeschlagen, um junge Ärzte für eine Tätigkeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Hierzu wird es in Kürze eine Anhörung im zuständigen Gesundheitsausschuss geben. Diese Anhörung wird sicherlich zur Konkretisierung der Ausgestaltung im Einzelnen beitragen. Bei allem müssen wir uns vor Augen halten, dass es mindestens ein Jahrzehnt dauert, bis ein Arzt tatsächlich vor Ort praktizieren kann. Die Ärzteversorgung bleibt daher ein drängendes Thema. Hier ist die Landesregierung weiter gefordert, Lösungen zu entwickeln, die kurz- und mittelfristig Entlastung bringen.“

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