Auszubildende bei Westnetz lernen digital

  • 46 Azubis am Standort Rauschermühle arbeiten in der Corona-Krise aus  dem Homeoffice

Plaidt/Saffig. Wenn Rainer Killian und Tobias Kraus morgens ihre Auszubildenden treffen, ist zur Zeit vieles anders, denn seit dem 17. März läuft die Ausbildung bei Westnetz vorrübergehend nur noch digital über Tablets. Das Aus- und Weiterbildungszentrum Rauschermühle in Plaidt bleibt zunächst bis Ende April geschlossen.

Tobias Kraus, Ausbilder bei Westnetz in Plaidt, vermittelt die Ausbildungsthemen mit seinen Kollegen aus dem Homeoffice.

Um 7.30 Uhr geht es jeden Morgen los: Dann loggen sich Rainer Killian und Tobias Kraus, Ausbilder bei Westnetz in Plaidt für die technischen Berufe, und die Azubis über eine Software auf einer Onlineplattform zum digitalen Unterricht ein. „Wir tauschen uns morgens erst einmal über aktuelle Themen aus. Dann bekommen die Auszubildenden ihre Tagesaufgabe sowie ergänzende Literatur“, erläutert Rainer Killian. „Die Azubis lösen bzw. bearbeiten die Aufgaben im Laufe des Tages. Sie können sich selbstverständlich bei Fragen jederzeit online an uns Ausbilder wenden oder sich untereinander online austauschen.“

Um die Arbeit für die Ausbilder bei Westnetz im Aus- und Weiterbildungszentrum Rauschermühle zu entzerren, haben sich diese die Aufgaben untereinander aufgeteilt. „Ich stimme mich mit meinen Kollegen über die Inhalte ab und wir teilen die Themen untereinander auf. So werden die Ausbildungsinhalte auf viele Schultern verteilt“, beschreibt Rainer Killian das Prinzip. Sogar praktische Inhalte lassen sich eingeschränkt vermitteln, wie bspw. das Programmieren von Mikrocontrollern. Die Auszubildenden haben die notwendigen Geräte einfach mit nach Hause genommen. „Wir sind sehr positiv überrascht, wie gut das funktioniert“, zieht Tobias Kraus ein erstes Fazit. Die Azubis seien begeistert und mit einer hohen Disziplin dabei und keiner fehlt. „Und was mich am meisten freut, ist die Tatsache, dass sich alle untereinander unterstützen und sich gegenseitig helfen“, ergänzt er.

Dass nicht nur die kaufmännische, sondern auch die gewerblich-technische Ausbildung bei Westnetz in Zeiten der Corona-Pandemie schnell auf eine digitale Plattform verlegt werden konnte, liegt an der Tatsache, dass das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr, in Zeiten der Digitalisierung, alle Auszubildenden mit einem hochwertigen Tablet oder Laptop ausgestattet hat. „So war es für uns möglich, auf die außergewöhnliche Situation zügig zu reagieren und handlungsfähig zu bleiben. Der Verzicht auf persönliche Kontakte ist die wichtigste Maßnahme, um eine Verbreitung des Virus weiter einzudämmen. Mit der Umstellung auf digitales Lernen tragen wir diesem Ziel Rechnung und können essentielle Lerninhalte weiter vermitteln“, erklärt Jan Bruhn, Leiter des Aus- und Weiterbildungszentrums Rauschermühle.

Wann die Ausbildung wieder in der Ausbildungswerkstatt stattfindet, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Maßnahme, die technische Ausbildung im Homeoffice durchzuführen, ist zunächst bis zum 30. April angedacht. Ein vollständiger Ersatz ist das rein digitale Lernen im Fall einer gewerblich-technischen Ausbildung nicht. „Es fehlt der persönliche Kontakt sowie die praktische Arbeit im Labor bzw. der Werkstatt, ebenso der Einsatz in den Fachbereichen“, sagt Bruhn. „Aber die Ausbildung via Tablet im Homeoffice kann auch künftig – über Corona hinaus – eine gute Ergänzung sein, um flexibel und ortsunabhängig auszubilden. Hier lassen sich zumindest einige Ausbildungsinhalte schnell und unkompliziert digital vermitteln.“

Westnetz bildet am Standort Rauschermühle in Plaidt/Saffig aktuell 46 junge Menschen in den Ausbildungsberufen Elektroniker/-in für Betriebstechnik und Industriekaufmann/-frau aus. Zusätzlich bietet das Unternehmen Plätze für das duale Studium der Elektrotechnik sowie für das Einstiegsqualifizierungsprogramm „Ich pack‘ das“ an. Weitere Informationen finden Sie unter westnetz.de/karriere

 

 

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