„Sie hat es sich einfach verdient!“

Bernkastel-Kues. „Sie hat es sich einfach verdient!“ Mit diesen Worten kommentiert Otto Weber, der Gatte von „uus Beate“, die rauschende Feier im Festsaal des Weinmuseums. Der ganze Landkreis in all seinen Facetten hat sich, pardon, hat seiner scheidenden Landrätin dort die Ehre gegeben.

18 Jahre lang hat Beate Läsch-Weber die Geschicke von Bernkastel-Wittlich gelenkt. Als sie, im April 1993 gerade Mitte 30, den Job von Helmut Gestrich übernahm, war sie erstens jung, zweitens weiblich – die erste Landrätin von ganz Rheinland-Pfalz, drittens mutig, und viertens hatte sie Familie. „Die Lage war ernst“, erinnert sie sich gut an die Situation, in der sie den Amtseid schwor: die rechte Hand erhoben, an der linken die vierjährige Tochter.

Die ist heute 22, und stand in Bernkastel natürlich wieder an der Seite ihrer Mutter. Diesmal brauchte Frau Mutter nicht mehr ihre Hand zu halten.

Hätte sie selbst vielleicht während ihrer Abschiedsfeier den ein oder anderen Händedruck nötig gehabt? Gezeigt hat sie es nicht. Auch bei diesem letzten Auftritt war Beate Läsch-Weber „die alte“: Wie´s drinnen aussieht, geht keinen was an. Ja, auch sie treibe Sport, aber auf dem Hometrainer, ja, auch sie weine manchmal, aber nicht vor Publikum. Noch vieles mehr gestand sie ihren Gästen aus Politik und Wirtschaft, von Kirchen, Vereinen, Organisationen, Banken, den Beschäftigten der Kreisverwaltung, Mitgliedern des Kreis- und des Landtags und vor allem: Kollegen aus dem ganzen Land.

Innenminister Karl Peter Bruch und Hans Jörg Puppré, Präsident des Deutschen Landkreistages,  stellten sich dem Gespräch, das Moderatorin Bianca Waters im entspannten Plauderton führte.

Die strikte Anweisung Läsch-Webers, auf keinen Fall zu lobhudeln, vergaßen beide streckenweise. Beide kannten die junge Läsch-Weber bereits in ihren frühen Zeiten in der Staatskanzlei. „Ich finde das toll, dass sie nach Mainz kommt“, verriet Bruch, „und auch die Sparkassenfamilie ist schon ganz gespannt.“ Und wie charakterisiert Duppré die Kollegin? „Sie wickelt die Leute mit ihrem Charme um den Finger und verbirgt damit geschickt ihre Entschiedenheit.“

Highlight des Abends war die Uraufführung einer Komposition auf den Namen La-e-s-c-h, dargeboten von den gesammelten Talenten des klingenden Landkreises: Streichorchester, Gesangsensemble und Blechbläserquartett krönten den offiziellen Teil der Feier mit einer imposanten Vertonung ihrer scheidenden Chefin. Die wird ab dem 1. April in Mainz als Präsidentin des rheinland-pfälzischen Sparkassenverbandes arbeiten. Eine Stelle, auf die man sich nicht bewerben kann, sondern berufen wird: Ein Grund mehr für „uus Beate“, dankbar zu sein für die wunderbare Fülle, die das Leben ihr beschert.

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