100 Jahre AWO – eine gelungene Jubiläumsfeier

v.l.n.r.: Vorsitzender AWO OV Helmut Pesch, Kreisvorsitzende Maria Bölinger, Vorsitzender OV Neumagen-Dhron Ernst Kaufmann und Bezirksvorsitzender Rudi Frick

Wittlich. Zu einem Neujahrsempfang, gleichzeitig auch zur 100-jährigen Jubiläumsfeier hat der AWO Kreisverband Bernkastel-Wittlich in die Kreisverwaltung  eingeladen. Viele Interessierte sind gekommen, um gemeinsam dieses außergewöhnliche Jubiläum zu feiern.

Der durch AWO-Themen dekorierter Raum und das dazu passenden Liedgut aus der Arbeiter/innenbewegung von Sonja Gottlieb verliehen der Veranstaltung einen würdevollen Rahmen. Die Kreisvorsitzende Maria Bölinger ging in ihrer Begrüßung vor allem auf die Wanderausstellung „ 100 Jahre AWO“ ein. Sie wird nun bis Anfang Februar im Foyer der Kreisverwaltung ausgestellt und anschließend durch den Kreis „wandern“.

Die Arbeiterwohlfahrt wurde von der bemerkenswerten Frau Marie Juchacz gegründet, einmal um die Armut nach dem 1. Weltkrieg zu lindern, aber auch um die diskriminierende öffentliche „Armenpflege“ des alten Kaiserregimes abzulösen und  die Idee der Selbsthilfe und Solidarität in eine moderne Wohlfahrtspflege hinein zu tragen. Ein besonderes Augenmerk galt damals wie heute den Kindern und Frauen. Früher wie heute  kämpft die AWO für  Chancengleichheit der Kinder und Gleichstellung der Frau – nur die Ausgangssituation hat sich etwas verändert. In Bezug auf Solidarität erhob der AWO Bezirksvorsitzende Rudi Frick die Forderung:

Die Bürgerversicherung muss kommen

„Zur Stärkung der Finanzierungsbasis des sozialen Sicherungssystems, sind hohe Einkommen und Vermögen verstärkt in die Beitragspflicht einzubeziehen. gemäß den verfassungsrechtlichen Vorgaben muss darüber hinaus schnellstmöglich eine Bürgerversicherung eingeführt werden, die auch Selbständige, Beamte und PolitikerInnen einbezieht, um die Solidargemeinschaft zu stärken.“

Seine zweite Forderung bezog sich auf die Pflege:

„Pflegekräfte brauchen mehr Zeit für eine menschenwürdige Pflege in der ambulanten wie stationären Versorgung. Zeit für gute Pflege setzt voraus, dass die Personalbesetzung dem tatsächlichen Pflegebedarf in qualitativer wie in quantitativer Hinsicht entspricht. Eine ausreichende, am Bedarf orientierte Personalausstattung muss dann auch durch die Kostenträger finanziert werden.“

Landrat Gregor Eibes dankte in seinem Vortrag der Arbeiterwohlfahrt für ihr ehrenamtliches Engagement und betonte, dass ohne  ehrenamtliche Arbeit im  Kreisgebiet viele Angebote gar nicht möglich seien. Der Kreis versuche, so weit wie möglich dieses Engagement zu unterstützen. Auch MDL Bettina Brück stellte anschließend die Unverzichtbarkeit des Ehrenamtes in RLP heraus. Zum Abschluss wurden Mitglieder für langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt.

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