30 Jahre „Nummer gegen Kummer“ in Deutschland

Wittlich. 31 Frauen und Männer zwischen 19 und 70 Jahren haben die zweijährige Ausbildung zum Berater am Wittlicher Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ durchlaufen. Ihr Anliegen: Heranwachsenden ein Ansprechpartner in allen ihren Nöten sein. Wenn es sein muss, sogar am Heiligen Abend. 

„Ja, einer unserer Senioren hat sogar an Heiligabend freiwillig noch Dienst geschoben!“, berichtet Andrea Stark, die Koordinatorin des Kinder- und Jugendtelefons KJT in Wittlich. Unter dem Dach des Kinderschutzbundes organisiert sie alles, was für ein reibungsloses Funktionieren der „Nummer gegen Kummer“ getan werden muss: Schulungsleiter engagieren, Termine ansetzen, regelmäßige Fortbildungen für die Berater und Supervisionen, Förderungen auftreiben, Nachwuchs anwerben… 

Als Hauptsponsor tritt die Firma Telekom auf. Der KSB Wittlich arbeitet mit einer gedeckelten Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz. Was gerne vergessen wird: Auch Hardware wie Raummiete, Heizkosten, Telefonanschlüsse oder die hauptamtliche Koordination müssen von irgendwo bezahlt werden. Warum das KJT so wichtig ist? Weil es als offenes Angebot in der Tat einen „direkten Draht“ zu den Kindern und Jugendlichen bildet, die in einer Notsituation niemanden sonst haben, an den sie sich wenden können. Es gibt einfach Fragen, mit denen man sich nicht an Mama und Papa, Oma, Opa und Geschwister wenden kann, sei es, weil sie peinlich sind, sei es, weil sie in den sexuellen oder in den kriminalisierten Bereich fallen. 

Ja, vieles, was den KJT-Beratern zu Ohren kommt, ist auch für sie als Erwachsenen schwer zu verdauen. Darum die Supervision, wo sie selbst loswerden können, was sie bedrückt nach solchen Gesprächen.   

Jahresbericht des KJT für 2009 

Im Jahr 2009 telefonierten 23 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater beim Kinder- und Jugendtelefon. Sie nehmen alle 2 Monate an insgesamt 6 Supervisonen teil, die im Wechsel von einer weiblichen und einem männlichen SupervisorIn geleitet werden. Es kommen im laufe des Jahres 2 neue Beraterinnen hinzu, die schon bei einem anderen KJT bzw. der Telefonseelsorge gearbeitet haben. Die Koordinatoren-Stelle ist von Januar bis April unbesetzt. 

Die BeraterInnen nehmen insgesamt 5558 Anrufe entgegen, von denen 956 tatsächliche Beratungsgespräche sind. Einen detaillierten Bericht stellt der Bundesverband der KJT auf Basis der unabhängigen Telekom-Statistik zur Verfügung, den wir gerne zur Verfügung stellen. 

Im Sommer gibt es eine Krise bei den Besetzungszeiten, die aber von allen gut gemeistert werden kann, so dass die Beratungszeiten Mo-Fr von 15.00-19.00 Uhr eingehalten werden können. Ab Januar 2010 werden die Beratungszeiten erweitert auf 14.00-20.00 Uhr. 

Da sich im Herbst nicht genügend Interessenten für eine neue Ausbildung finden, wird der Ausbildungsbeginn auf Mitte Januar 2010 verschoben. Mit Hilfe der Presse gelingt es, einen neuen Kurs zusammen zu bringen.

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