Bauausschuss in Mülheim befasst sich mit zukunftsfähiger Energieversorgung

Helmut Krames und Mitglieder des Bauausschusses der Gemeinde Mülheim
(Bildquelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz)

Der Bauausschuss der Gemeinde Mühlheim an der Mosel hat sich im Rahmen seiner letzten Sitzung, zu der auch Bürger und weitere Interessierte eingeladen wurden,  mit dem Thema „Zukunftsfähige Energieversorgung – regenerativ und CO2-neutral“ beschäftigt. Der Impuls dazu kam aus dem Projekt „KlikK aktiv“ (Klimaschutz in kleinen Gemeinden furch ehrenamtliche Klimaschutzpaten), der Wärmeinitiative der Energieagentur Rheinland-Pfalz sowie von dem ehrenamtlichen Klimaschutzpaten der Gemeinde, Dieter Zeitz.

Neben den acht Mitgliedern des Ausschusses waren bei der öffentlichen Sitzung auch Mühlheimer Bürger anwesend. Nach der kurzen Begrüßung und Sitzungseröffnung durch den Bürgermeister Dr. Friedhelm Leimbrock, bedankte sich Zeljko Brkic, Mitarbeiter der Energieagentur Rheinland-Pfalz, für die Einladung und führte kurz in das Thema ein. Es sei wichtig, mit den heutigen Entscheidungen bereits die Weichen für eine Energieversorgung im Sinne des Klimaschutzes zu stellen. Danach stellte Helmut Krames, zertifizierter BAFA-Energieberater für Nichtwohngebäude aus Trier dar, wie eine CO2-neutrale Energieversorgung in Mülheim aussehen könnte.

Der  Schwerpunkt seines Vortrages lag auf der Nahwärme. Im neuen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung sind die Hauptanforderungen an die Energieversorgung bereits vorgegeben: Sie muss bis zum Jahr 2050 CO2-neutral und sicher sein sowie auf erneuerbaren Energien basieren.
Der Klimawandel ist auch im Moseltal bereits zur Realität geworden. Touristische Ortschaften wie Mülheim sind ebenfalls davon betroffen, denn bei zu hohen sommerlichen Temperaturen reduziert sich auch die Gästezahl.

Eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Einbindung von Kraftwärme-Kopplung und erneuerbaren Energien in Gemeinden wird erst durch die Infrastruktur der Wärmeverteilung ermöglicht.  Entscheidend hier ist die Wärmedichte, die von der Anzahl der Abnehmer und der Menge der benötigten Energie abhängt. Erst ab einer Wärmelieferung von 500 kWh pro Jahr und Trassenmeter ist eine Überlegung zielführend – und förderfähig.

Laut der Energiestudie des Birkenfelder IfaS-Instituts  für Mülheim sind Pellets und Hackschnitzel ausreichend verfügbar. „Aufgrund der Trockenheit wird das Angebot in Zukunft eher steigen“, sagt Referent Krames. Darüber hinaus belegt die Studie eine große Offenheit der Bewohner gegenüber neuen Energiequellen.

 

Im weiteren Verlauf stellte Krames, auch anhand der konkreten Zahlen, einige gelungene Beispiele der auf erneuerbaren Energiequellen basierenden Nahwärmeversorgung dar, wie z.B. die Energiegenossenschaft Energie für Mannebach eG, Nahwärme Daleiden und Kloster Himmerod. Natürlich fehlte auch nicht die Vorzeige Region Deutschlands in der Energiewende, der Rhein-Hunsrück-Kreis.

 

Angesichts der Tatsache, dass zehn Jahre vor der C02-Neutralität die fossilen Brennstoffe beim Austausch der Heizung nicht mehr erlaubt sein werden, bleibt nicht anderer übrig, als bereits heute über die Umstellung auf erneuerbare Energien nachzudenken. Voraussetzung dafür ist es, den heutigen Energiebedarf durch Gebäudesanierung und Wärmedämmung zu reduzieren. Die staatlichen Förderprogramme können etwa durch Bildung eines regionalen Fonds zur Finanzierung ergänzt werden, der beispielsweise durch Rendite aus eingesparter Energie aufgebaut werden könnte.

 

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine rege Diskussion, bei der Helmut Krames vertiefend Fragen beantwortete. Bürgermeister Dr. Leimbrock und die Mitglieder des Bauausschusses dankten den Referenten. Die Mitglieder des Ausschusses werden über eine Machbarkeitsstudie zur Nahwärme im Ort und im Gewerbegebiet mit der Unterstützung des Projektes KlikK aktiv sowie der Wärmeinitiative der Energieagentur Rheinland-Pfalz nachdenken.   Weitere Informationen zum Projekt: www.earlp.de/klikk

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen