„Coming home – Nach Hause kommen“

Ein Theaterworkshop und sein Ergebnis

Die Theaterpädagogin Claudia Cartellieri und der Musiker Hannes Klempert erarbeiteten im Rahmen der „Wittlicher Kulturtage 2015 - coming home“  mit Jugendlichen eine Theateraufführung zu den Themen „Migration, Toleranz und Akzeptanz“ Foto: Carl Münzel
Die Theaterpädagogin Claudia Cartellieri und der Musiker Hannes Klempert erarbeiteten im Rahmen der „Wittlicher Kulturtage 2015 – coming home“ mit Jugendlichen eine Theateraufführung zu den Themen „Migration, Toleranz und Akzeptanz“
Foto: Carl Münzel

Wittlich. Im Rahmen der „Wittlicher Kulturtage 2015 – coming home“ erarbeiteten die Theaterpädagogin Claudia Cartellieri und der Musiker Hannes Klempert im Auftrag der Stadtbücherei Wittlich mit Jugendlichen eine Theateraufführung zu den Themen „Migration, Toleranz und Akzeptanz“. Los ging es nachmittags um 14 Uhr im Haus der Jugend in Wittlich mit einem Workshop. Die jungen Leute diskutierten das Thema mit den Verantwortlichen. Einige von ihnen hatten persönlichen Migrationshintergrund, andere leben seit Generationen in Wittlich, aber eines war ihnen allen völlig klar: Fremdenfeindlichkeit hat immer etwas mit der eigenen Situation zu tun. Und das setzten die jungen Leute dann auch um. Heraus kamen Szenen, die sich aneinanderreihten und die Probleme junger Menschen zeigten.

So das Mädchen, das ein derart volles Freizeitprogramm absolvieren muss, dass keine Zeit für sich selbst bleibt. Oder das muslimische Mädchen, dem der Vater die Teilnahme an der Klassenfahrt aus Gründen von Moral und Konventionen untersagt. Und immer wieder junge Menschen, die unter der Trennung der Eltern leiden, sie weder verstehen noch akzeptieren können. Diese Jugendlichen können einfach nicht gut drauf und locker sein, da sie völlig unglücklich mit ihrer häuslichen Situation sind. Und dieses Unglück wandelt sich dann in Aggression und Abneigung gegen andere, gegen Schwächere.

Dank der treffenden musikalischen Begleitung und Untermalung von Hannes Klempert am Piano konnten die jungen Schauspieler ihre Aussagen sehr intensiv dem Publikum vermitteln. Das Unglück, die Tränen und die Macht- und Hilflosigkeit von Jugendlichen gegenüber ihren Eltern rührten und beeindruckten die Zuschauer. Großartig auch die professionelle Beleuchtung und technische Durchführung seitens des Teams des Hauses der Jugend.

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