Daniel bringt die Dinge ins Laufen

Handwerkskammer zeichnet Daniel Freis zum Lehrling des Monats aus

Bäcker oder Goldschmiedinnen haben es relativ einfach, ihre Berufe zu erklären. Daniel Freis aus Piesport aber erlernt einen Beruf, der wenig bekannt ist. Den er vor zwei Jahren selbst noch nicht kannte. Heute baut der 23-Jährige Antriebssysteme für komplexe Maschinen. Damit werden Klimaanlagen, Ventilatoren, Fahrstühle und Ähnliches ausgerüstet.

Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung zum Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik, für die Daniel sich nach dem Abbruch eines Studiums entschieden hat. Weil er in seinem Beruf Herausragendes leistet, hat ihn die Handwerkskammer jetzt zum Lehrling des Monats gekürt.

Lehrling des Monats Daniel Freis © HWK

Im Handwerk zu arbeiten, kam Daniel nach dem Abitur zunächst nicht in den Sinn. Obwohl seine Eltern gelernte Metallbauer sind und Daniel viel Freude an einem Schulpraktikum als Landmaschinenmechaniker hatte. „Mit Abi musst du doch studieren!“ Von diesem gut gemeinten Rat im Bekanntenkreis und aus der Schule war auch der zielstrebige Daniel überzeugt. Doch das duale Studium bei der Polizei musste er aufgeben – aus gesundheitlichen Gründen. „Dann bin ich bin das Berufe-ABC systematisch durchgegangen und hab dann dort den Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik entdeckt“, sagt Daniel. „Dass der Beruf Elektronik und Metallbau vereint, gefällt mir besonders gut. Und die Abwechslung bei der Arbeit!“

Mittlerweile ist der Auszubildende im zweiten Lehrjahr und handwerklich fit. Feilen, Fräsen, Drehen & Co hat er in seinem Ausbildungsbetrieb ELTRA Elektromaschinen- und Transformatorenbau in Osann-Monzel schon gelernt. Bauteile wie Wicklungen und Spulen fertigen, Maschinen und Anlagen montieren und prüfen, in Betrieb nehmen und warten – für Daniel alles kein Problem. Meistens baut er elektrische Maschinen zur Stromerzeugung oder -umwandlung zusammen und sorgt dafür, dass sie gut laufen. Natürlich in Teamarbeit. Derzeit ist er glücklich, am Bau von Drehzahlsteuergeräten für eine Kaufhausbelüftungsanlage mitzuarbeiten. Denn das gehört zu seinen Lieblingsaufgaben.

Auch für ihn selbst läuft es gut. „Daniel ist zielorientiert, zuverlässig, lernbereit und verantwortungsbewusst“, so sein Ausbilder, Andreas Filz. In der Berufsschule ist alles bestens. Daniels Stundenplan ist mit Technik gespickt: „Antriebssysteme instand halten“, „Elektrische Installationen planen und ausführen“ oder als Wahlpflichtfach „Elektromagnetische Felder“. Sein Notendurchschnitt ist mit 1,0 herausragend. „Läuft!“, wie es im Jugendjargon heißt. Was so viel bedeutet wie „Du hast es drauf!“ Das muss auch so sein, denn „mit Strom zu arbeiten, ist nicht ungefährlich“, sagt Daniel. „Da musst du gewisse Grundregeln hundertprozentig einhalten. Angst vor Strom habe ich keine, aber Respekt.“

Zu seinen größten Herausforderungen gehört die Fehlersuche an komplexen Maschinen, „wenn es auf Anhieb nicht klappt und das Lämpchen am Ende rot statt grün leuchtet“, sagt Daniel. Sobald bei der Steuerung einer Anlage nichts mehr geht, musst du die Störung erkennen und den Fehler beheben können. Je größer das Gerät, umso komplizierter sind die Schaltungen und die Steckungen. Das beherrscht man nicht von heute auf morgen. Das will gelernt sein!“ Daniels Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Anschließend will er seinen Meister machen, am liebsten mithilfe eines Weiterbildungsstipendiums. Wenn er weiterhin so hervorragende Leistungen bringt, steht auch hier das Lämpchen am Ende auf Grün.

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