Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September 2015, im Moseldorf Rachtig

Altkirche mit Brückenpfeiler
Altkirche mit Brückenpfeiler

Zeltingen-Rachtig. Dieser europäische Gedenktag wird seit dem Jahre 1993 durch die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ veranstaltet. Das Prinzip ist einfach: Einmal im Jahr Denkmale und Einrichtungen kostenfrei öffnen, die sonst nicht zugänglich sind und sie durch ein buntes Rahmenprogramm erlebbar machen, also „Denkmalschutz live“. In der Pfarrgemeinde St. Marien Rachtig wurde dieser Tag zum ersten Mal im Jahr 2002 vom damaligen Orgel-Förderverein zu Gunsten des Orgelprojekts organisiert. Jetzt – nach 13 Jahren – wird St. Marien wieder an diesem Denkmaltag nach dem Motto „Handwerk und Leben im Moseldorf“ mitwirken. Zu diesem informativen und bunten Dorffest sind zum Mitmachen Winzer und Hauseigentümer, Handwerker- und Gewebebetriebe, die Gastronomie, Ortsvereine und Gruppen, die Einwohnerschaft und Gäste eingeladen. Denn nur im gemeinsamen Bemühen und geselligen Mitfeiern vieler Menschen können Ziele erfolgreich angestrebt werden; so diesmal die Sanierung des äußeren Kirchenschiffs der Marienkirche. Das Projekt 1 – Kirchturm – konnte inzwischen abgeschlossen werden.

Besichtigungen
Am Denkmaltag laden die kirchlichen Denkmäler wie Marienkirche und Pfarranlagen, die historischen Architekturen wie Deutschherrenhof, Vereinshäuser, Betriebe und Winzerhöfe und weitere historische Stätten zur Besichtigung ein. Zu den attraktiven Begleitprogrammen während des ganzen Tages in der Kirche, auf dem Deutschherrenplatz und dem Pfarrheim sorgt ein Wein- und Getränkeangebot bei geselliger Unterhaltung für das leibliche Wohlergehen. Von Rachtig aus bestehen zudem weitere Besichtigungsmöglichkeiten nach Kloster Machern, die vier Heiligenhäuschen der Jungfer Barbara Theisen (um 1680), die „Schwarze Muttergottes“ zwischen Machern und Ürzig, mit Blick in das renovierte Rachtiger Fährhaus; weiter geht es ab Dorfplatz vorbei an den sieben Fußfällchen über den Kulturweg „Von Kurköln zu den Deutschherren“ zur Gedenkkapelle „Altkirch“.

Es gilt zu erwähnen, dass die Kapelle auf den Fundamenten des Chorraums der ersten Rachtiger Kirche – erbaut etwa um 1200 – und in den Jahren 1982/83 errichtet wurde. Ein Gegensatz von alt und jung, von Vergangenheit und Zukunft, wie er größer nicht sein könnte, verdient festgehalten zu werden: In ca. 40 m Entfernung der 800-jährigen Erinnerungsstätte, dokumentiert durch die kleine Kapelle „Altkirch“, erhebt sich in voller Größe eine mächtige 120 m hohe Stele als Stahlbetonpfeiler für die künftige A 60 Hochmoselbrücke in den Himmel. – Der Kulturweg führt durch die Weinberge zurück nach Zeltingen. Hier wird der letzte Tag des alljährlichen Straßenweinfestes gefeiert. Weiter ist die kürzlich fertig gestellte gelungene Restaurierung der Pfarrkirche St. Stephanus zu bewundern.

Pfarrheim und Deutschherrenplatz
Auf dem Deutschherrenplatz, als ideale Kombination zum Pfarrheim, finden die Besucher ein Angebot an jungen Weinen und erstmalig eine Präsentation von reifen Weinen älterer Jahrgänge vor. So kann an diesem Fest zusätzlich die harmonische Verbindung von Alt und Jung auch mit den jungen und älteren Weinen hergestellt werden. Informationen und diverse Angebote ergänzen das Programm. Im Pfarrheim lädt die Frauengemeinschaft zu Kaffee, Kuchen und Imbiss ein. Zum offiziellen Abschluss des Tages ist nach dem Abendlob ein gemeinsames Treffen der Gäste und Aktiven an den Weinständen am Dorfplatz vorgesehen. Der Männerchor des Chorgesang Cäcilia wird die Besucher mit stimmungsvollen Liedbeiträgen unterhalten. Herzliche Einladung!

Der Tag des offenen Denkmals 2015 in Rachtig ist eine Veranstaltung der Kirchengemeinde St. Marien Rachtig, koordiniert und unterstützt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Der Erlös ist für die Sanierung des Kirchenschiffs, die Beseitigung der Kriegsschäden von Anfang 1945 und die Neugestaltung des Kirchhofes als Begegnungsgarten für alle Generationen bestimmt.

Text: Egon Kappes

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