Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Wittlich e.G. feiert ihr 90-Jähriges Jubiläum und die Wohnbau Wittlich GmbH ihr 20-Jähriges Bestehen

Geschäftsfreunden, Förderern und Mitgliedern möchte die gemeinnützige  Baugenossenschaft Wittlich ihre Tätigkeit seit ihrer Gründung im Jahre 1921 bis heute nahe bringen. Ihre Entwicklung spiegelt die Höhen und Tiefen auch der politischen und wirtschaftlichen Geschichte im heimischen Raum wieder.

„Hilfe zur Selbsthilfe“ war das Motto einer Versammlung zu der Sebastian Hubert am 27.10.1921 in der Stadt Wittlich eingeladen hatte. Diesem Aufruf folgten zirka 60 Bürger der Stadt Wittlich und bekundeten ihre Bereitschaft zur Gründung einer Baugenossenschaft, um der akuten Wohnungsnot entgegen zu treten.

Bis heute gilt der Satz im §2/1 unserer Satzung „Zweck der Genossenschaft
Ist die Förderung ihrer Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozialverantwortbare  Wohnungsversorgung“annähernd unverändert .

Nach einem verlorenen ersten Weltkrieg, in einer drückenden französischen Besatzungszeit mit Inflation, die eine verarmte Bevölkerung hinterließ, in einer Zeit der Depression und Mutlosigkeit, war der Elan und der Optimismus bewundernswert.

Den Männern der ersten Stunde muss man dankbar sein. Sie begannen ein Werk zum Wohle der heimischen Bevölkerung, über dessen Erfolg damals keine Gewissheit bestand.

Die Gründung der Baugenossenschaft erfolgte am 05.11.1921 durch Festlegung einer Satzung. Über 85 Wittlicher Bürger erwarben in dieser Gründungsversammlung die Mitgliedschaft, um in gemeinsamer Arbeit die Schaffung von Eigenheimen und Mehrfamilienhäuser zu erreichen.

Die öffentliche Verwaltung der Stadt Wittlich war in dieser Zeit nicht in der Lage mit ihren finanziellen Mittel selbst Wohnraum zu schaffen. Sie erklärte ihre Bereitschaft, die junge Baugenossenschaft soweit es ihr möglich war,  zu unterstützen. Nach der ersten Mitgliederversammlung, die am 05.01.1921 stattfand, konnte die Baugenossenschaft mit ihrer Arbeit beginnen. Von Anfang an stand im Mittelpunkt der Baugenossenschaft das gemeinnützige Handeln. Sie erhielt deshalb schon bald die Anerkennung als gemeinnützigewohnungsbauunternehmen vom damaligen Reichsfinanzminister zugestanden.

Nach anfänglichen Problemen in der Finanzierung und der Baumaterialbeschaffung konnte im Jahre 1923 mit der Bautätigkeit begonnen werden. Neben 19 von der Baugenossenschaft bezuschussten oder errichteten Wohnhäusern konnten noch 38 weitere Privathäuser mit Hilfe der Baugenossenschaft ausgebaut werden.

Weiterhin entstanden bis 1927 in der Triererlandstraße 20 Mietwohnungen und 13 Wohnungen im Bergweilerweg. Diese Wohnungen befinden sich bis heute im Eigentum der Baugenossenschaft.

Für die Zeit der dreißiger und vierziger Jahre fehlen kriegsbedingt historische Unterlagen, doch sind in dieser Zeit keine Neubauleistungen durchgeführt worden. Der Zustrom von vielen Flüchtlingen aus der Ostzone und den ehemaligen Ostgebieten erhöhte zusätzlich die Nachfrage nach  bezahlbarem Wohnraum. So wurde es dringend in sehr kurzer Zeit sehr viel Wohnraum zu schaffen.
Von 1957 bis 1964 wurden in der Sternbergstraße 122 Wohnungen in unterschiedlichen Größenordnungen gebaut. Die Wohnungen entstanden überwiegend mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus, wobei diese teilweise ausschließlich für Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone vorbehalten war.

Im Auftrag der Stadt Wittlich baute die Baugenossenschaft Anfang der 60 er Jahre im oberen Bergweilerweg eine größere Wohnanlage.

Auf die stetige große Nachfrage nach Wohnraum reagierte die Stadt Wittlich Mitte der 60er Jahre mit der Schaffung eines ersten größeren zusammenhängenden Baugebietes nach dem Kriege in der Oberstadt.
Im dortigen Neubaugebiet Sehlemet erfolgte im Jahre 1967 die Fertigstellung eines 8 Familienwohnhauses im Talweg, welches fast ausschließlich mit eigenen Finanzmitteln gebaut werden konnte.

Im Jahre 1969 wurden nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr im Talweg und in der Händelstraße weitere 40 Wohnungen an die Mitglieder der Baugenossenschaft übergeben, überwiegend 4-Zimmer-Wohnungen für Familien mit Kindern.

In den Jahren 1974 und 1979 folgten weitere Bauabschnitte in der Händelstraße 34-36 und 38-40 mit jeweils 16 Wohnungen.

Durch staatliche Zuschüsse unterstützt begann die Baugenossenschaft Mitte der siebziger Jahre mit der Modernisierung der älteren Wohnungsbestände.

In diese Bestandsmodernisierung wurden ca. 4,6 Mio. DM investiert.

Anfang der neunziger Jahre wurde von den Organen der Baugenossenschaft auch die Ausdehnung der Neubautätigkeit in die Baugebiete Wittlich Ortsteil Bombogen beschlossen. Dies geschah um der großen Nachfrage nach Wohnraum, ausgelöst durch die Aussiedlerströme wenigsten einigermaßen gerecht werden zu können. Die Mitgliederzahl der Genossenschaft kletterte bis Mitte der 90er Jahre auf fast 800 Mitglieder.

Die Stadt Wittlich unterstützte die Baugenossenschaft durch die Bereitstellung von Bauland. Ebenfalls 1993 erfolgte dort die Fertigstellung von weiteren 12 Wohnungen und 5 Reihenhäusern für kinderreiche Familien im Schneidering 17-25.

Von Privat war es möglich in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Baugrundstücke zu erwerben, auf denen im Jahre 1995 ein Wohnhaus für 12 Familien gebaut wurde.

Weitere 25 Wohnungen wurden im Stadtteil Bombogen in der Bartholomäusstraße, bzw. Auf dem Büschelchen erbaut, die Anfang 1997 bezugsfertig waren.

Als weitere Aufgabe hat die WBW für die Stadt Wittlich den Bau eines 2-Gruppenkindergartens im Ortsteil Bombogen übernommen, der dann nach Fertigstellung 1997 als Mietkindergarten bereitgestellt wurde  1998 wurde in Altrich Andreasstraße 9-11 mit der Errichtung einer Wohnanlage mit 6 Reihenhäusern. Durch den Ankauf eines ca. 4.000m² großen Grundstücks in Wittlich Auf´m Geifen konnten in der Zeit von 1998 bis 1999 22 Wohnungen für ältere Genossenschaftsmitglieder errichtet werden.  Diese Wohnungen wurden „barrierefrei“ nach DIN 18025 errichtet, außerdem wurde mit dem Caritasverband Witt-lich ein Rahmenvertrag über mögliche Betreuungsleistungen abgeschlossen, um den Bewohnern einen zusätzlichen Service anbieten zu können.

Im selbigen Gebäude 1996 zum 1.1.1997 begannen die Arbeiten in der neuen Geschäftsstelle der Genossenschaft & Wohnbau. Wegen der sich verändernden Gesetzeslage im Bereich der Vermietungsgenossenschaften und um für weitere Aufgaben bereit zu sein befassten sich Aufsichtsrat und Vorstand der Gemeinnützigen Bau Genossenschaft im Jahre 1990 in mehreren gemeinsamen Sitzungen mit der Gründung einer GmbH als 100%-ige Tochter der Genossenschaft.

Im April 1991 wurde die Gründung der WBW Wohnbau Wittlich GmbH vollzogen.

Neben der Geschäftsbesorgung für die Genossenschaft war die erste große Aufgabe der WBW die Errichtung von zwei Aussiedlerheimen für Spätaus- und Übersiedler in der Kasernenstraße und der Danziger Straße.

Die Verwaltung von Wohnungen auch für Dritte ist ein weiterer Aufgabenbereich der WBW Wohnbau GmbH. So erhielt die WBW Wohnbau im Jahre 2001 den Zuschlag.

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