Die Stadtführung Wittlich 2018 ist virtuell – und absolut gehenswert!

Bereits vor einigen Jahren entstand in Wittlich die Idee, eine Führung für Touristen und Besucher der Stadt zu entwickeln, die man individuell unternehmen kann. Vom Heftchen oder der Broschüre entfernten sich das Kulturamt der Stadt Wittlich und der Verein Stadtmarketing e.V. rasch, da sich in einer lebendigen Stadt immer etwas ändert. Für ein Printmedium bedeutet dies in der Regel eine Neuauflage und häufig auch eine Entsorgung der alten Auflage in den Papiermüll.

In Zeiten, wo beinahe jede Bürgerin und jeder Bürger über ein Smartphone verfügen, bietet sich an, diese überall verfügbare Hardware zu nutzen und Papier einzusparen. Unter den Anbietern der Entwicklung einer speziellen App für solche virtuellen Stadtführungen bot sich die Firma Lauschtour an, die mit diversen Teilen der Region Südeifel bereits zusammenarbeitet und die einzelnen Touren zu einem Gesamtangebot verbindet. Die Teufelsschlucht kann man bereits virtuell geführt besuchen und Wittlich nun auch. Der Moselradweg (2018) und der Maare-Mosel-Radweg (2019) werden folgen. Das Kylltal, Bernkastel-Kues und Mülheim arbeiten auch bereits jeweils an ihrem Part.

Möchte man die Stadt Wittlich virtuell erkunden, kann man entweder die kostenfreie App „Lauschtour“ auf sein Smartphone laden oder diese über den QR-Code, den man an diversen Stellen der Stadt, z.B. an der Eingangstür des Alten Rathauses oder an der des „Türmchens“ findet, kostenfrei runterladen. Der Start ist der Marktplatz. Da die Führung über GPS-Punkte geleitet wird, ist ein Einstieg aber auch an anderen Punkten möglich.

Auf dem Marktplatz werden nicht nur die markanten Gebäude erläutert, man erfährt auch einiges über die Säubrennerkirmes und weitere Traditionen Wittlichs. Die nächste Station ist dann im Alten Rathaus, wo die Fenster mit den Motiven der Apokalyptischen Reiter von Georg Meistermann erklärt werden. Die freundliche Stimme leitet den Nutzer der Lauschtour weiter zum Pariser Platz, zur Kirche St. Markus, in die Karrstraße und den Schlossberg hoch zum Schlossplatz.

Überall sind Standorte eingefügt, wo etwas zu Häusern, Denkmälern, Skulpturen und der Geschichte der Stadt Wittlich erklärt wird, Bilder gezeigt werden und eine entsprechende Geräuschkulisse die Szene belebt. Neben dem Führer sind Erläuterungen der Stadtführerin Elke Marx-Zepp, der Leiterin des Kulturamtes und der Stadt Wittlich, Elke Scheid, des Geschäftsführers des Emil-Frank-Instituts René Richtscheid, des Stadtführers Werner Zepp, des Winzers Thomas Losen und der Vorstandsmitglieder des „Fördervereins Wittlicher Kulturgüter e.V.“ Ortwin Eich und Petra Korff zu vernehmen. Durch diesen Stimmwechsel entsteht Abwechslung und eine gewisse Spannung.

Vom Schlossplatz führt die Tour zur Scherlsäule und dann zum „Türmchen“ hoch. Danach geht man über den Friedhof und durch das kleine Gässchen, das „Krischelspeedschi“ mit dem herrlichen Blick auf die Weinberge, zur Synagoge. Die letzte Station bildet das Weingut Losen-Bockstanz, wo über den Wittlicher Weinbau berichtet wird.

Einen gesonderten Punkt stellt die Römische Villa dar. Die Führung durch die Altstadt beträgt 1,6 Kilometer und dauert circa eine Stunde. Geplant sind Übersetzungen ins Englische, Französische und Niederländische. Lohnenswert sind der Gang durch Wittlich und die Besichtigung der Römischen Villa übrigens auch immer wieder für Wittlicherinnen und Wittlicher. Sogar Ur-Wittlicher sollen ihre Freude an der virtuellen Führung durch ihre Heimatstadt haben.

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