Dokumentation zur dritten Netzwerkkonferenz Kinderschutz 2011 erschienen

Wittlich. Im März 2011 fand die dritte Netzwerkkonferenz Kinderschutz in Wittlich statt. Nun ist die Dokumentation als Broschüre und als Download verfügbar. Die Diskussionen und Beiträge im Rahmen der diesjährigen Netzwerkkonferenz Kinderschutz waren vielschichtig. Die Inhalte fordern auf, weiter an dem Thema zu arbeiten. So ist die nun erschienene Dokumentation eine gute Hilfe, die Anregungen aus der Tagung nochmals mit der aktuellen Kinderschutz-Arbeit zu verknüpfen. Dabei sind nicht nur die Berufsgruppen angesprochen, die medizinisch oder therapeutisch mit psychisch erkrankten Sorgeberechtigten arbeiten. Wie die Tagung gezeigt hat, sind auch viele andere Berufsgruppen mit Kindern betraut, die die Auswirkungen der Erkrankungen ihrer Eltern oft kaum abschätzen können.

Die Broschüre „Dokumentation Netzwerkkonferenz 2011“ kann bestellt werden bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Service Kinderschutz, Kurfürstenstr. 16, 54516 Wittlich. Auch ein Download ist unter www.bernkastel-wittlich.de/fileadmin/data/FB12/Dokumentation-Netzwerkkonferenz_2011.pdf möglich. Über 1,6 Millionen Minderjährige sind vom Erleben einer psychischen Erkrankung bei einem oder beiden Elternteilen in Deutschland betroffen. Das Risiko, in der weiteren Entwicklung einmal selbst an einer psychischen Krankheit zu leiden oder psycho-soziale Auffälligkeiten zu entwickeln, ist für Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sind, oft vielfach höher als bisher angenommen. Dabei werden Kinder oft über eine bekannte psychische Erkrankung der Eltern nicht richtig informiert.

Psychische Erkrankungen sind ein Tabu-Thema. Damit Kinder in solchen Lebenslagen, die insgesamt zunehmen, sich altersgemäß entwickeln können, ist eine kindgerechte Aufklärung über die Situation der erkrankten Eltern wichtig sowie weitere Bezugspersonen, die es den Kindern ermöglichen Kind zu bleiben. Ansonsten kommt es oft zum Rollentausch: Kinder übernehmen dann Aufgaben der erkrankten Eltern, wie Haushaltsführung oder die Kinderbetreuung jüngerer Geschwister, und müssen damit ihre eigene, kindgerechte Entwicklung verzögern. Mit nur wenigen Schritten, kann Kindern geholfen werden. Dann, wenn Psychologen und Psychotherapeuten ihre erwachsenen Klienten zur Familiensituation befragen, kann erkannt werden, ob und wie Kinder versorgt sind. Die Kooperation von Jugendhilfe und Psychiatrie muss weiter verbessert werden. Einen Ansatz, bildete der Fachaustausch im Rahmen der dritten Kinderschutz-Netzwerkkonferenz. Die nächste Kinderschutz-Netzwerkkonferenz findet am 21. März 2012 statt.

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