Ein gelungenes Kooperations-projekt für junge Menschen

Caritasverband, Dekanat, Aktion Arbeit und Schule seit 2010 erfolgreich aktiv als gemeinsame Träger des Projektes „Paten für Ausbildung“

Wittlich/Traben-Trarbach. Eine nicht selbstverständliche Kooperation verschiedenster Institutionen zugunsten von ausbildungsstellensuchenden Jugendlichen hat im wahrsten Sinne des Wortes „Schule“ gemacht. Seit dem Jahr 2010 bietet eine gemeinsame Initiative des Dekanates Wittlich, der „Aktion Arbeit im Bistum Trier“, des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. und der Realschule plus Traben-Trarbach – unterstützt von den Verbandsgemeinden Traben-Trarbach und der ehemaligen Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf, evangelischer Kirche, der Stadt Traben-Trarbach – zahlreichen Schülerinnen und Schülern nicht nur eine berufliche Orientierung, sondern auch Hilfe auf dem Weg in eine Ausbildungsstelle. Das Besondere dabei: Im Mittelpunkt des Projektes stehen, neben den Schüler/-innen, Ehrenamtliche verschiedenen Alters, die von den Initiatoren auf ihre Arbeit vorbereitet und in ihrem Tun begleitet werden.

Das Tun der freiwilligen Helfer/innen reicht dabei – meist in 1:1-Betreuung – vom Bewusstmachen der Stärken und Fähigkeiten, die die Jugendlichen mitbringen, dem Ausschauhalten nach Praktikumsplätzen, der Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen bis hin zur Kontaktaufnahme zu Ausbildungsbetrieben und der Begleitung zum Vorstellungsgespräch. Insgesamt 20 Patinnen und Paten konnten seit Beginn des Patenprojektes 55 Schülerinnen und Schüler erfolgreich Hilfe bieten – eine gute Zwischenbilanz dieses Kooperationsprojektes. Doch nicht nur das macht die besondere Form der Zusammenarbeit aus. „Dieses Kooperationsprojekt ist deshalb so erfolgreich, weil alle Partner ihr Know-how, ihre jeweiligen Netzwerke und ihre individuellen Stärken zielorientiert einsetzen können und das zu Leistende gemeinsam schultern“, betont Gregor Lauterbach, Dekanatsreferent im Dekanat Wittlich.

Und diese Netzwerke gehen auch über die Region hinaus. „Die Aktion Arbeit, die bistumsweit Ausbildungspatenprojekte begleitet und unterstützt, kann die vielfältigen Erfahrungen weitergeben und unterstützt das regionale Projekt auch finanziell“, berichtet Ulrike Jung-Ristic, Projektentwicklerin beim Caritasverband. Dem Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. gelingt es mit diesem Projekt, ein oft unzutreffendes Bild über dessen Arbeit ins rechte Licht zu rücken: „Oft wird „Caritas“ mit den Themenbereichen „Alter“ und „Pflegebedürftigkeit“ gleichgesetzt, weil die roten Autos der beiden Caritas-Sozialstationen Wittlich und Bernkastel überall gegenwärtig sind“, so Rainer Martini vom Caritasverband. „Mit dem Projekt Paten für Ausbildung können wir deutlich machen, dass wir für alle Menschen Hilfe anbieten – auch jungen Menschen, die am Anfang ihres Lebens stehen.“ „Dabei können die hauptamtlichen wie die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Blick der Jugendlichen, aber auch den ihrer Eltern weiten und neue Sichtweisen vermitteln“, betont Armin Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent im Dekanat Wittlich. „Die Patinnen und Paten wollen das Beste aus „ihren“ Jugendlichen herausholen – und lernen dabei selbst – wie wir Hauptamtlichen – auch stets dazu“, so Armin Surkus-Anzenhofer weiter.

„Die Ehrenamtlichen sind von ihrer beruflichen Herkunft und der Altersstruktur her so vielfältig wie die Kooperationspartner selbst. Dies kommt den Schüler/innen zugute und ist auch ein entscheidender Grund für den Erfolg des Projektes“, meint Christiane Friedrich, Pastoralreferentin im Dekanat Wittlich.

Ein weiterer Aspekt ist Andrea Steyven, Geschäftsführerin der „Aktion Arbeit im Bistum Trier“ wichtig: „Die Investition in junge Menschen, die durch diese Unterstützung einen Arbeitsplatz finden, kommt am Ende der ganzen Gesellschaft zugute.

„Denn Jeder, der eine Arbeit aufnimmt, trägt nicht nur zu seiner eigenen Zukunftssicherung bei.“ Man macht sich also im Projekt „Paten für Ausbildung“ gegenseitig sensibel für immer neu auftretende Fragestellungen und auch in der Schule selbst schaut man genauer hin: „Als Schulsozialarbeiter macht man sich noch mehr Gedanken, wenn man weiß, dass es Patinnen und Paten gibt, die sich um die Schülerinnen und Schüler kümmern könnten, die noch nicht so richtig wissen, wohin ihr beruflicher Weg sie führen kann“, berichtet Johannes Treitz, der im Patenprojekt nicht nur eine „gepflegte und konsequente Kooperation zugunsten der jungen Menschen“, sondern auch eine gezielte Berufsvorbereitungsarbeit sieht.
In der Kooperation mit der Schule erkennt Caritas-Mitarbeiterin Silke Heiseler als sozialpädagogische Projektleiterin den zentralen Punkt: „Das Projekt steht und fällt mit einer guten Zusammenarbeit mit der Schule. Wenn die Schulsozialarbeiter dahinter stehen, kommt es immer zu einer erfolgreichen Vermittlung von Patin/Pate und Schülern, dann läuft es immer sehr gut“, so Silke Heiseler. Konsequente Beziehungspflege ist also wichtig – und hier läuft sie hervorragend.
Dies sieht man auch in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach so, auf deren Gebiet dieses Kooperationsprojekt zu festen Institutionen geworden ist. „Eine gute Ausbildung ist eine wichtige Grundlage für die Lebens-, ja sogar die Familienplanung. Wenn wir als Kommune dabei unterstützen können, jungen Menschen dabei weiter zu helfen, diese Grundlage für sich zu legen, tun wir Gutes für die Leute konkret und auch für unsere kommunale Gesellschaft allgemein“, so Marcus Heintel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach. Und so wird die gelungene Kooperation aller am Projekt beteiligten Institutionen auch zum politischen Signal, dass Jugendliche Chancen für ihr persönliche Zukunft erhalten.

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