Ein künstlerisch bedeutsames Orgelkonzert

Johannes Geffert eröffnet Manderscheider Orgelsommer 2019

Manderscheid. In der Lebensbaumkirche Manderscheid gelang mit einem Orgelkonzert, gespielt von Johannes Geffert, eine niveauvolle Eröffnung des diesjährigen Manderscheider Orgelsommers. Das Eröffnungskonzert, gleichzeitig auch Sonderkonzert im zweiten Eifeler Orgeltriduum mit den drei Standorten Manderscheid, Kyllburg und Himmerod, bot einen Streifzug durch die Jahrhunderte der Orgel-Musikgeschichte.

Am Beginn stand das Concerto in G-Dur von Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar, ursprünglich ein Werk für Violine und Orchester, hier eine Orgelbearbeitung von J. S. Bach. Geffert spielte alle Sätze sehr ansprechend, technisch brillant und mit einer dem Werk angemessenen Registrierung. Im nachfolgenden Trio „Allein Gott in der Höh` sei Ehr“,  eine Originalkomposition von J. S. Bach, BWV 664, verdeutlichte Johannes Geffert eine interpretatorisch anmutig und klar gestaltete Stimmführung. Die klanglich ausgezeichnete Beckerath-Mayer Orgel überzeugte hierbei wieder einmal mit ihre Qualität bei der Interpretation Barocker Werke.

Mit der sich anschließenden Komposition „Tiento de secondo tono sobre la Letania Virgen“ von Pablo Bruna führte Geffert musikalisch in die Zeit vor Bach zurück. Auf Grund seiner kirchentonartlichen harmonischen Struktur weicht das Werk von den Hörgewohnheiten der heutigen Zeit, die eher auf das Dur-Moll System ausgerichtet ist, ab. Mit einem sehr plastisch registrierten Klangbild konnte der Interpret in vortrefflicher Weise den musikalischen Höreindruck der Musikepoche des Frühbarock darstellen. Zur Auflockerung des Programms folgten Variationen über den Priestermarsch aus Mozarts

Oper „Die Zauberflöte“ von Christian Gottlob Neeve. Die den Zuhörern bekannte Melodik  des Themas mit den zugehörigen Variationen gestaltete Geffert mit stimmlichem Farben-spiel zu einem echten Ohrenschmaus. Ein Glanzpunkt aus dem Bereich der romantischen Orgelmusik gelang mit der Ouvertüre zum geistlichen Drama „Athalia“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, hier eine Orgelbearbeitung von William Thomas Best. Mit der  Fantasie Nr. III C-Dur op. 157 von Camille Saint-Saens und Henry Mulets „Carillon Sortie“, gleichzeitig ein abschließender Höhepunkt im Programm, endete ein klanglich ausgewogenes und künstlerisch bedeutsames Orgelkonzert in der Lebensbaumkirche.

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