Ein schickes Rathaus für Wittlich

Wittlich. Die Pläne für das gemeinsame Rathaus von Wittlich Stadt und Land werden immer konkreter. Zwei Herren des Ingenieurbüros Rumpf aus Andernach hatten dem Stadtrat den digitalen Entwurf mitgebracht, den sie aus dem Vorentwurf weiterentwickelt hatten. Heute können wir Ihnen Entwürfe vorstellen.

Der war Anfang Juli bereits von den Räten aus Stadt und Land für gut befunden worden. Die aktuell berechneten Kosten belaufen sich auf rund 12,17 Millionen Euro. Zwei Flügel sollen es werden, die nicht im rechten Winkel zu einander stehen werden. Barrierefrei wird das neue Rathaus werden, falls eine Stufe vom Parkplatz aus nötig sein wird – das blieb auch nach der neuerlichen Vorstellung der Pläne im Unklaren, der Parkplatz Oberstadt weist in alle Richtungen Unebenheiten auf  – wird man selbstredend für behindertengerechte Zugangsmöglichkeiten sorgen.

Joachim Rodenkirch (Bürgermeister Wittlich) und Christoph Holkenbrink (Bürgermeister Wittlich-Land) haben mindestens eines gemeinsam: Sie stehen für einen politischen Stil der Transparenz. Lieber zu viel geredet als zu wenig, lieber noch einmal nachgefragt als später böse Überraschungen erleben, lieber im Vorfeld größtmögliche Sorgfalt angewandt als nachher auf die Nase zu fallen.

Auf die Dächer sollen Fotovoltaikanlagen kommen, am besten in der Variation mit Röhren statt Platten, die die zusätzlichen Reflexionen der Sonne vom Dach auffangen und in Energie umsetzen. Nachhaltig soll es schon sein, das neue Rathaus. Und das sollte doch, bitteschön, auch das Material betreffen, das man zur Fassadengestaltung bestelle, meinte Michael Wagner von den Grünen. Es müsste beispielsweise nicht gerade das unter intensiver Nutzung von Energie hergestellte Material Alu sein. Dafür erntete er von Ratsmitgliedern anderer Fraktionen zunächst ein mildes Lächeln und den Wortbeitrag „Aha, ein Bio-Rathaus!“. Rodenkirch jedoch sprang ihm zur Seite: Er sehe das genauso; man werde diesen Aspekt bei der Entscheidungsfindung selbstverständlich berücksichtigen. Auch in puncto Nachhaltigkeit dürfte er im Kollegen Holkenbrink einen Gesinnungsgenossen finden.  

Noch nicht völlig ausgereift sind die Pläne für den Parkplatz samt Tiefgarage. Das Restgefälle auf dem vorgesehenen Gelände vor dem Fürstenhof von 6 Prozent bleibt eine Herausforderung, die es optimal auszugestalten gilt. Obwohl Rumpf versichert: „Das sehen Sie hinterher in der Fläche gar nicht mehr.“ Eines möchte er auf keinen Fall: Das Parkdeck runterfahren. Das sei optisch nie vorteilhaft.  

Der Entwurf wird in einer der nächsten Sitzungen auch dem Verbandsgemeinderat Wittlich-Land vorgestellt. Wie genau sich die Kosten von 12 Millionen auf die beiden Verwaltungen aufteilen, steht noch nicht fest. Der heutige VG-Sitzungsraum wird zweigeteilt und kann von Stadt und Land als Hochzeits- und Sitzungsraum genutzt werden. Die VG-Werke ziehen in den neuen Trakt, gemeinsam wird der Sozialraum, ebenfalls im neuen Trakt, genutzt. Man rechnet mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung: Immerhin gilt die hiesige angedachte Kooperation zweier Verwaltungseinheiten, die finanzielle Synergieeffekte bringen soll, als vorbildlich in Rheinland-Pfalz, das allerorten die Zusammenlegung kleinerer Verwaltungseinheiten fördert.

Grafiken: Architekturbüro Rumpf

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