Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014

Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank zieht Bilanz

Wittlich. Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Wittlich setzt weiter auf persönliche Nähe zu den Menschen vor Ort und bleibt damit auf Wachstumskurs. So legte das Genossenschaftsinstitut im vergangenen Jahr beim betreuten Gesamtkundenvolumen um rund drei Prozent auf 1,75 Milliarden Euro zu. Auch die Bilanzsumme wurde weiter gesteigert, und zwar um 1,8 Prozent auf 799 Millionen Euro. „Möglich sind solche positiven Entwicklungen, weil unser auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell von unseren Mitgliedern und Kunden geschätzt und honoriert wird“, betonte Vorstandssprecher Michael Hoeck zusammen mit seinen Vorstandskollegen Peter van Moerbeeck, Rudolf Schmitt und Dr. Michael Wilkes beim Bilanz-Pressegespräch in der Wittlicher Unternehmenszentrale: „Mit dem Vertrauen der Region im Rücken wollen wir auch weiterhin die Herausforderungen von Niedrigzinspolitik und zunehmender Bürokratie meistern.“

Der Vorstand: Dr. Michael Wilkes, Rudolf Schmitt, Vorstandssprecher Michael Hoeck und Peter van Moerbeeck (v.l.n.r.)
Der Vorstand: Dr. Michael Wilkes, Rudolf Schmitt, Vorstandssprecher Michael Hoeck und Peter van Moerbeeck (v.l.n.r.)

Erfolgreich war die Kreditgenossenschaft bei der Finanzierung von Investitionen. An Häuslebauer, Immobilienkäufer und die mittelständische Wirtschaft wurden mehr Kredite als im Vorjahr vergeben. Insgesamt stiegen die Kundenforderungen in den eigenen Büchern um 16 Millionen Euro auf 516 Millionen Euro. Zusammen mit den von den Partnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelten Darlehen liegt diese Zahl bei 640 Millionen Euro. Ein Plus von 2,2 Prozent. „Es wurde viel neu gebaut, aber auch in bestehende Immobilien wurde investiert. Sanierungen, Barrierefreiheit und Energieeinsparungen sind hier die Stichworte“, sagt Rudolf Schmitt und verwies auf verschiedene Fördermöglichkeiten. „Wir prüfen generell im Interesse des Kunden, ob wir KfW-Förderungen oder zum Beispiel Wohn-Riester in die Finanzierung einbauen können.“

Ebenfalls im Plus befindet sich das Einlagengeschäft der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank. Das Vermögen der Mitglieder und Kunden wuchs innerhalb der Bilanz um neun Millionen Euro auf 651 Millionen Euro. Insgesamt betreute die Bank zum 31. Dezember 2014 ein Kundenanlagevolumen von rund 1.108 Millionen Euro, dazu gehören neben den bilanziellen Kundeneinlagen auch Fondsanlagen, Wertpapierdepots und Bausparguthaben. „Hier wird das genossenschaftliche Geschäftsmodell in seiner ganzen Stärke deutlich und zeigt, wie wir Regionalität leben“, so Peter van Moerbeeck: „Das Geld, das wir in der Region für Investitionen ausleihen, kommt aus der Region.“

Besonders gefragt bei den Mitgliedern und Kunden waren 2014 kurzfristige Geldanlagen mit hoher Sicherheit. „Die mit den Kunden zusammen erarbeiteten und langfristig angelegten Vermögensstrukturen sind in der Finanzmarktkrise teilweise verloren gegangen“, kommentierte van Moerbeeck: „Wir arbeiten aktiv daran, diese gemeinsam wieder aufzubauen.“ Kritisch sieht Vorstandssprecher Hoeck die politisch gewollt niedrigen Zinsen in Europa. Sie seien weder für den Anleger noch für den Altersvorsorgesparer gut. Auch stünden Regionalbanken ihretwegen unter starkem wirtschaftlichem Druck. Privat- und Firmenkunden sollten ihre Anlagen breit streuen, riet der Vorstand. Und für die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank würde jetzt mehr denn je klare Kostendisziplin gelten.

Denn: „Die Zinsspanne, unsere wichtigste Ertragssäule, schmilzt wegen der Niedrigzinsen.“ Gleichzeitig erhöhe die Bankenregulatorik die Kosten. Zwar sei es richtig, besonders den Finanzkonzernen intensiv auf die Finger zu schauen. „Doch obwohl wir nicht Verursacher der Finanzkrise waren, treffen uns die Folgen neuer Gesetze und zunehmender Aufsicht ebenso hart“, erklärte Hoeck. Besonders erfreut zeigte sich der Vorstand mit Blick auf die Mitgliederentwicklung. Mittlerweile bilden über 19.200 Teilhaber das Fundament der Kreditgenossenschaft. 1.254 neue Mitglieder durfte die Bank 2014 begrüßen. „Das starke Wachstum zeigt uns, dass die Genossenschaftsidee von unveränderter Aktualität ist. Wir wissen, die Bank gehört den Mitgliedern“, sagt Michael Wilkes. 5,5 Prozent Dividende sollen die Mitglieder erhalten. Beschlossen wird die Dividende auf der Vertreterversammlung am 1. Juni.

Die mitgliederexklusiven Leistungen über das Bankgeschäft hinaus werden weiter gestärkt: Im Jahr 2014 beispielsweise präsentierte die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank mit der Freilicht-Theateraufführung „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ auf der Reichsburg in Cochem eine ganz besondere Aktion für ihre Mitglieder. Neustes Projekt der Bank: die Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“. Die Mitglieder können im Internet unter www.vvr-bank.viele-schaffen-mehr.de ihre Projektideen vorschlagen, die sie in ihren sozialen, karitativen oder kulturellen Einrichtungen, Initiativen und Vereine realisieren wollen. Interessierte können ihre Lieblingsideen finanziell unterstützen und machen die Umsetzung damit möglich. Die Bank stellt dabei nicht nur das Crowdfunding-Portal kostenfrei zur Verfügung und vermarktet dieses aktiv, sondern tritt auch als Spender auf. Insgesamt wurden so im vergangenen Jahr über 9.000 Euro für vier Projekte eingesammelt. Die Genossenschaftsbank beteiligte sich bei jedem Funding (Spende) von mindestens fünf Euro mit einem Co-Funding von jeweils fünf Euro.

„Und natürlich zahlen wir auch hier unsere Steuern“, so Rudolf Schmitt. Alleine die Gewerbesteuer, die direkt den Kommunen zufließt, lag 2014 bei rund einer Million Euro. Am Ende bleibt ein Jahresüberschuss von 3,4 Millionen Euro. Mehr Geschäft und vor allem stärkere Anforderungen von Politik und Aufsicht sei aber nur mit sehr engagiertem Personal zu schaffen: 211 Mitarbeiter zählt das Kreditinstitut derzeit, das sind zwei mehr als im Vorjahr. „Insgesamt besuchten unsere Mitarbeiter an 332 Tagen Weiterbildungsmaßnahmen“, rechnete der Vorstand aus. 16 junge Menschen absolvieren derzeit die Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann. Als besonderes Ausbildungsangebot bietet die Bank ein berufsbegleitendes Studium in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach an.

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