Im Alltag innehalten

Besinnung und Einkehr: Wohl alle Pilger auf der Welt verfolgen diese Ziele auf ihrer Reise, sei sie tage- oder monatelang. Manchmal hilft es bereits, nur einen Nachmittag lang zu Pilgern, wie es die jährliche Wallfahrt des Verbundkrankenhauses Bernkastel / Wittlich vorsieht.

Start der Wallfahrt vor der Kapelle in Hetzhof Foto: S. Zimmer

Hetzhof. Auch in die Ferne muss man dazu nicht reisen: Ausgangspunkt der diesjährigen Wallfahrt am 13.09.2018 war die kleine Kapelle in Hetzhof. Rund 40 aktive, ehemalige und ehrenamtliche Klinikmitarbeiter trafen sich hier, begrüßt durch Pastoralreferentin Monika Hartmann. Im Namen des Organisationsteams erläuterte sie die Hintergründe und Impulse, die mit dem diesjährigen Motto: „Miteinander versöhnt leben“ verbunden sind.

„Die gesamte Menschheit, sehnt sich im tiefen Inneren danach versöhnt zu leben: Versöhnt mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen, der Vergangenheit und unseren Lebensumständen.“, so Hartmann. Ein weiteres Ziel der Wallfahrt war auch die Ermutigung zum aktiven Leben als Söhne und Töchter Gottes, um Gemeinschaft zu fördern, einander zu stärken, sich zu vergeben. Beim folgenden Weg durch Wald und Wiesen konnten auch die eigenen Gedanken schweifen.

Oft kristallisieren sich dann die für einen selber wichtigen Themen heraus, die eigenen Geschichten, die man immer mitnimmt, egal wie weit man verreist. Beten, Singen, schweigen, mit Kollegen reden. Die Klinikwallfahrt führte in diesem Jahr über die drei Stationen: Marienkapellchen, Kirche in Bengel und das Wegekreuz Springiersbach hin zum Kloster der Karmeliten. Der feierliche Einzug in die Klosterkirche erfolgte mit dem Lied: „Großer Gott wir loben dich“.

Das bewusste Sich-Besinnen lässt uns manchmal neue Lösungsansätze für alte Probleme erkennen. „Beim Pilgern kommen auch festgefahrene Gedankengänge in Bewegung“ weiß Monika Hartmann. Schritte, die sich verselbständigen, das Hören nach innen. Scheinbar aus der Zeit genommen zu sein, abseits vom fordernden Klinikalltag. In ihrer abschließenden Predigt forderte sie die Pilger nochmals auf zum aktiven Bemühen um Versöhnung. „

Das Miteinander ist immer ein Spagat zwischen Gelingen und Scheitern“, … „es wird immer ein kleiner Rest voller Unversöhnlichkeit in der Welt bleiben.“, so Hartmann. „Aber die entscheidende Frage“ betonte sie, „ist, ob wir uns nach Versöhnung und Vergebung sehen. Wir können vieles dazu beitragen!“.

 

 

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