Letzte Meile auf dem Land – On-Demand-Mobilität als Alternative zum eigenen Auto?

Wittlich Shuttle war Thema beim ioki Mobility Network Symposiumin Berlin

Professor Dr. Heiner Monheim von der Universität Trier, Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch, Guido Verhoefen, Leiter Marketing und Geschäftsentwicklung bei der DB Regio Bus und Dr. Mara Cole, Koordinatorin der Themenplattform Vernetzte Mobilität des Zentrums Bayern diskutieren beim Symposium über die Frage: „Letzte Meile auf dem Land – On-Demand-Mobilität als Alternative zum eigenen Auto?“ (Foto: Jan Mußweiler).

Wittlich. „Mittelfristig wird die On-Demand-Mobilität das eigene Auto im ländlichen Raum kaum ersetzen können“, sagte Bürgermeister Joachim Rodenkirch anlässlich des ersten ioki Mobility Network. Das Symposium fand am Dienstag, 27. November 2018 auf dem EUREF-Campus in Berlin statt. Rodenkirch sei aber davon überzeugt, dass ein bedarfsgerechtes Angebot, das auf die tatsächlichen Bedürfnisse der potentiellen Nutzer abgestimmt ist, diesen Trend positiv beeinflussen könne. Mehr und mehr Menschen würden den ländlichen Raum verlassen oder sich aktiv gegen den öffentlichen Verkehr und für den privaten PKW entscheiden, weil es für die erste und letzte Meile kein passendes Angebot gibt. In Folge bleiben Busse und Bahnen häufig leer. Dass der On-Demand-Verkehr eine Lösung für den ländlichen Raum bieten kann, zeige eindrucksvoll das Wittlich Shuttle, das inzwischen von rund 900 Menschen im Monat genutzt werde. „Das Wittlich Shuttle ist ein innovatives Mobilitätsangebot, das sich dank der Unterstützung von ioki sehr positiv entwickelt hat“ so Rodenkirch.

„Wir ergreifen jetzt die Chance, die Mobilität von morgen gemeinsam zu gestalten“ sagte Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki. Mehr Mobilität, aber weniger Verkehr, dies sei die große Herausforderung vor der wir aktuell stehen. Um die Bedürfnisse der Kunden erfüllen zu können, müsse sowohl die Mobilität auf dem Land neu gedacht und gestaltet, aber auch digitale Services sinnvoll in Städte integriert werden. Um neue Mobilitätslösungen branchenübergreifend umsetzen zu können, wurde das ioki Mobility Network ins Leben gerufen. In diesem Netzwerk arbeiten Kommunen – wie die Stadt Wittlich, Unternehmen und Verkehrsunternehmen gemeinsam daran, Mobilität neu und ganzheitlich zu denken und zwar umweltfreundlich, ressourcenschonend und dennoch wettbewerbsfähig. Der besondere Fokus läge auf On-Demand-Mobilität und dem individuellen Öffentlichen Verkehr (iÖV).

Die Mobilität der Zukunft wird vernetzt, geteilt, umweltfreundlich und teilweise autonom sein. Die Digitalisierung sei dafür eine wesentliche Voraussetzung. Darüber waren sich die Referenten und Teilnehmer des Symposiums, einig. An dem Netzwerktreffen nahmen unter anderem auch Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Professor Dr. Sabina Jeschke, Vorstand Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn teil und gaben interessante Einblicke in die aktuellen und künftigen Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Mobilität.

Beim ersten ioki Mobiliy Network diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aktuelle Themen der Mobilität: alternative Antriebstechniken, Mobility as a Service (MaaS, Mobilität als Dienstleistung) und autonomes Fahren als wichtige Treiber der Verkehrswende. In einem Punkt waren sich alle Experten einig: Auf dem Weg zur vernetzten Mobilität gilt es, branchenübergreifend zusammenzuarbeiten und die Einstellung zum Individualverkehr grundlegend zu verändern – integriert in den ÖPNV.

Über ioki

Mit dem Geschäftsfeld ioki bringt die Deutsche Bahn On-Demand-Mobilität und autonomes Fahren in den öffentlichen Verkehr. Dabei bietet ioki alle Services aus einer Hand, um etwa Städte oder kommunale Aufgabenträger in die Lage zu versetzen, unter eigenem Namen On-Demand-Mobilitätsangebote im öffentlichen Verkehr zu betreiben.

 

 

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