Mensa bleibt Provisorium

Wittlich. Vieles in den weiterführenden Schulen der Stadt befindet sich im Stadium des Provisorischen. Und nicht alles – wie beispielsweise ein frischer Anstrich an Klassenwänden – lässt sich kostenneutral für die öffentlichen Kassen von willigen Müttern und Vätern an Samstagnachmittagen beheben. Auch nicht in kostenneutralen Sonntagsreden der politisch Verantwortlichen.

Vollmundig wird allerorten die Bildung zur Chefsache erklärt und als vornehmste Aufgabe der Gesellschaft gesehen. Doch wenn es ums Zahlen geht, werden gute Ansätze oft zu Rohrkrepierern. So weiß unter anderem keiner, wie es mit der Mensa am Cusanus-Gymnasium weiter geht. Die Ganztagsschule bietet ihren Schülern ein Mittagessen an in einer Räumlichkeit, die vordem als Werkraum genutzt wurde.
Im ursprünglichen Plan für den Neubau der Mehrzweckhalle, die hinter dem Gymnasium auf der Fläche des jetzigen Schulsportplatzes erbaut wird, war noch eine finale Lösung für die Mensa vorgesehen, die im Übrigen irgendwann einmal von den benachbarten Realschülern und Gymnasiasten gemeinsam genutzt werden soll. Inzwischen entfiel diese Planung. Wie lange muss sich das Cusanus-Gymnasium mit der als „Übergangslösung“ bezeichneten Idee arrangieren?

Auf Nachfrage erhielt die Eifel-Zeitung von der Trierer Dienstaufsicht ADD folgende Antwort: „Sofern die provisorische Mensa im Cusanus-Gymnasium nicht mehr ausreicht, kommen verschiedene noch näher zu untersuchende Alternativen in Frage. Zu gegebener Zeit werden den Kreisgremien entsprechende Standortvorschläge unterbreitet.“ Das Orakel von Delphi hätte kaum geheimnisvoller unken können.

Unterdessen rückt man der Lärm-entwicklung in dem weniger als 80 Quadratmeter großen Raum mit einer „Lärmampel“ zu Leibe. Trotz Schallschutzdecke sind Schüler zur Mittagsstunde laut und ausgelassen. Wen wundert´s: Nach einem Vormittag, der, einmal  abgesehen vom dünn gesäten Sportunterricht, ausschließlich das Kognitive anspricht, lechzt der große wie der kleine Mensch nach Ausgleich. Wer das Glück hatte, mit Geschwistern aufzuwachsen, erinnert sich sicher an die Lebendigkeit, die für gewöhnlich rund um den Mittagstisch geherrscht hat. Lebendigkeit, die unter anderem auch Geräusche erzeugt.

In einer Mensa speisen deutlich mehr als drei, vier Geschwister. Und erzeugen entsprechend Geräusche. Darum sollte der Raum großzügig genug angelegt sein. Was die provisorische Mensa am Cusanus-Gymnasium aber nicht ist. „Durch die Vielzahl der Schüler/innen, die zur gleichen Zeit die Mensa besuchen und im Gegensatz zum Unterricht gleichzeitig reden, entsteht ein entsprechender Lärmpegel“, schreibt die ADD auf unsere Nachfrage. „Mit der Lärmampel sollen die Schüler/innen angehalten werden, nicht unnötig laut zu reden bzw. zu schreien.“

Gelb zeigt also an: Es ist zu laut. Rot zeigt an: Es ist endgültig zu laut. Mahlzeit!

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen