Metz gewinnt fünften Wittlicher Handball Cup

  • Französischer Rekordmeister setzt sich im Finale gegen Titelverteidiger Bietigheim durch und nimmt zum zweiten Mal nach 2015 die Trophäe mit nach Lothringen
  • Ex-HSG-Spielerin Jennifer Souza zum „Publikumsliebling“ gewählt

Wittlich. Der fünfte Wittlicher Handball Cup endete am Sonntagabend mit einem französischen Erfolg: Zum zweiten Mal nach 2015 gewann Metz Handball das bedeutendste Frauenhandball-Vorbereitungsturnier Deutschlands, das zum 19. Mal von der HSG Wittlich veranstaltet wurde.

Im Finale gelang dem französischen Rekordmeister ein 26:21 (8:11)-Erfolg über den Titelverteidiger SG BBM Bietigheim. Damit haben die Schwaben den Titelhattrick nach 2016 und 2017 verpasst.

Beide Mannschaften hatten das Endspiel verlustpunktfrei erreicht und waren auch die besten Turniermannschaften. Metz stellte in Manon Houette die beste Turnierspielerin, die gleichzeitig mit 19 Treffern auch Torschützenkönigin wurde. Als beste Turniertorfrau wurde Nationaltorhüterin Dinah Eckerle von der SG Bietigheim von den Trainern der Teilnehmer gewählt. Den Publikumspreis gewann die für Bayer Leverkusen spielende gebürtige Wittlicherin Jennifer Souza, die erstmals beim Wittlicher Handball Cup teilnahm und insgesamt sechs Tore erzielte.

Anna Seidel, Leverkusen, eine der Leitfiguren der Werkselfen, setzt sich erfolgreich gegen die Buxtehuder Abwehr durch. Foto: Dieter Rau

Im Finale hatte Bietigheim den besseren Start, lag schnell 7:4 vorne und hielt diesen Vorsprung auch dank Eckerle bis zur Pause. Beim 8:8 schien Metz die Partie drehen zu können, doch dann traf der deutsche Vizemeister dreimal in Folge zum 11:8-Pausenstand, nachdem die SG zuvor einige Chancen vergeben hatte. Durch zwei schnelle Treffer vergrößerte die SG die Führung sogar auf 13:8 – aber das war der Weckruf für Metz.

Angeführt von der deutschen Nationalspielerin Xenia Smits (mit sieben Treffern beste Torschützin im Finale) kamen die Franzosen Tor um Tor heran, glichen beim 13:13 erstmals aus und hatten beim 18:16 die Partie komplett gedreht. Spätestens beim 24:18, dem siebten Treffer von Smits, stand der zweite Turniererfolg des französischen Rekordmeisters fest, der dann mit dem Siegerpokal euphorisch feierte. „Vielen Dank für den tollen Empfang hier in Wittlich. Wir würden uns freuen, wenn wir nächstes Jahr wieder kommen dürfen, um unseren Titel zu verteidigen“, sagte Smits nach der Siegerehrung.

Den dritten Platz sicherte sich Bayer Leverkusen durch einen 28:22-Sieg im kleinen Finale gegen den Buxtehuder SV. In den Halbfinals waren beide chancenlos gegen Bietigheim und Metz gewesen. Platz fünf ging an die TuS Metzingen vor dem Schweizer Meister und Pokalsieger Spono Eagles Nottwil. Dessen Urs Mühlethaler war trotz des letzten Platzes begeistert vom Wittlicher Handball Cup: „Ein Super-Turnier, toll organisiert, ganz nette Leute in Wittlich.“

Lob kam auch von den Offiziellen des Europäischen Handball Verbands EHF, der erstmals beim Turnier internationale Schiedsrichter aus Belgien, Serbien und Deutschland schulte und testete: „Die Qualität des Turniers ist sehr hoch, da sind unsere Schiedsrichter richtig gefordert, genau das wollten wir“, sagt der Slowene Tomo Vodopivec, einer von drei EHF-Ausbildern, die seit Donnerstag in Wittlich waren.

Insgesamt 200 ehrenamtliche Helfer waren von Seiten der HSG am ganzen Turnierwochenende im Einsatz – und für die gab es Lob aus berufenem Munde: „Einen großen Dank an die HSG-Familie für das Engagement, ohne diese Unterstützung gebe es das Turnier nicht. Das war wieder einmal Frauenhandball der Spitzenklasse im Eventum“, sagte Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch.

Auch die Fans honorierten trotz Gluthitze das Turnier. Am Samstag und Sonntag war das Eventum bestens gefüllt. „Mit der Zuschauerzahl sind wir angesichts des Sommerwetters sehr zufrieden. An beiden Tagen lag sie über unseren Erwartungen“, sagte Axel Weinand, Vorsitzender der HSG Wittlich.

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