Mi camino – mein Weg

Stimmungsvolle Vernissage der neuen Ausstellung mit Bildern von Mario Diaz Suarez in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich 

Barbara Mikuda-Hüttel zeichnete die Wege des Künstlers Mario Diaz Suarez in ihrer Rede nach (Foto: Werner Pelm).

Wittlich. Erneut war das Interesse an einer neuen Ausstellung des Kulturamtes der Stadt Wittlich so groß, dass das Platzangebot im Sitzungssaal des Alten Rathauses nicht ausreichte, um den vielen Kunstfreundinnen und –freunden Platz zu bieten. Also begann die Vernissage in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge, wo 150 Personen eine kurzweilige und stimmungsvolle Veranstaltung erleben durften. Bürgermeister Joachim Rodenkirch freute sich über die zahlreichen auswärtigen Gäste, die den Weg nach Wittlich gefunden hatten.

Impressionen der Ausstellungseröffnung (Fotos: Werner Pelm).

„Die Ausstellung mit den Werken des Künstlers Marion Diaz Suarez sei der Jahreszeit in ihrer Farbenfreude angepasst“, meinte der Bürgermeister, dem die Doppeldeutigkeit des Titels „mi camino“ = „mein Weg“ als Synonym für eine lange Reise aber auch einen Lebensweg gefiel. „Und zur Reise über zwei Kontinente und dem Weg durch ein ereignisreiches Leben haben die Ausstellungsmacherinnen noch als dritten Weg den künstlerischen Werdegang über 40 Schaffensjahre Diaz Suarez‘ hinzugefügt“, so Rodenkirch weiter, der die Witwe des Künstlers, die Luxemburger Künstlerin Mathilde Roller, und deren Tochter Elena sehr herzlich begrüßte.

Die gemeinsam von der Kuratorin Dr. Barbara Mikuda-Hüttel, Mathilde Roller sowie Elke Scheid und Simone Röhr vom Kulturamt der Stadt Wittlich geschaffene Ausstellung sei ein reines Frauenprojekt, erwähnte Bürgermeister Rodenkirch gerne. „So schöne Musik mag ich gar nicht unterbrechen.“ Mit diesen Worten begann die Kuratorin Dr. Barbara Mikuda-Hüttel ihre ausführliche Laudatio.Das Duo Wollmann & Brauner hatte mit ausdrucksstarkem Blues, interpretiert durch Kontrabass, Gitarre und Gesang, das Publikum auf die Bilder Diaz Suarez‘ treffend hingeführt und gestaltete eine stimmige Veranstaltung.

Barbara Mikuda-Hüttel zeichnete die Wege des Künstlers Mario Diaz Suarez in ihrer Rede nach. Sie sprach über sein Leben, das 1940 in Argentinien begann, durch ganz Südamerika in die USA, nach New York, von dort nach Europa, zuerst Paris, später Luxemburg und zum Schluss nach Trier führte, wo der Künstler am 9. Juni 2013 verstarb. Und sie schilderte seinen künstlerischen Werdegang von der Ausbildung des hochbegabten Malers an der Universität in Tucuman, der in New York die PopArt kennen und lieben lernte, 1968 in Paris mit politischer und gesellschaftskritischer Kunst in Kontakt trat, um schließlich Landschaften, europäische, kleinteilige Landschaften zu malen.

Die Lebensreise Diaz Suarez‘ erinnerte sie an die berühmte Lebensreise, die Dante in seiner „Göttlichen Komödie“ schildert. „Der Dichter hat der Reise durch die Irrungen und Wirrungen des Lebens überaus anschauliche, zeitlose Bilder verliehen: einen wilden Wald, einen Abgrund, einen Trichter als Bild der Hölle, einen Läuterungsberg und den Lichthimmel … Auch Mario Diaz Suarez ist einen ereignisreichen Weg gegangen. Und selbst wenn er vielleicht nicht die Abgründe der Hölle gesehen hat, so doch hoffentlich den Lichthimmel“, führte Dr. Mikuda-Hüttel aus und nahm ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf die Reise, auf die Wege des Mario Diaz Suarez.

Anschließend begaben sich die zahlreichen Gäste auf Einladung von Herrn Bürgermeister Rodenkirch in die Städtische Galerie im Alten Rathaus, um die Ausstellung zu betrachten. Schon der erste Saal, so bemerkten aufmerksame Menschen, fasst den künstlerischen Weg von Mario Diaz Suarez zusammen, dessen Stationen dann nach und nach in den weiteren Räumen zu erkunden sind. Von der PopArt über die gesellschaftskritischen Bilder hin zu den impressionistischen Landschaften ist es ein weiter und abwechslungsreicher Weg, den es zu erwandern gilt. Die farbenfrohe und sommerlich heiter wirkende Ausstellung ist noch bis zum 5. August 2018 in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus dienstags bis samstags von 11:00 bis 17:00 Uhr, sonn- und feiertags von 14:00bis 17:00 Uhr in Wittlich zu sehen.

 

 

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