Monstermäßig gut – Preisverleihung des Wittlicher Wanderraben

Abschlussfest der Leseförderaktion der Stadt- und Kreisergänzungsbücherei

Wittlich. Am letzten Donnerstag wurde im Haus der Jugend in Wittlich wieder ein großer schwarzer – sichtlich erschöpfter – Rabenvogel gesichtet. Der „Wittlicher Wanderrabe“ war nach seiner langen Reise an die Mosel, durch die Eifel und den Hunsrück nach Wittlich zurückgekehrt, um gemeinsam mit den beteiligten Kindergarten-Kindern das große Abschlussfest zu feiern. In den vergangenen Monaten schleppte er einen schweren, prall mit Bilderbüchern gefüllten, Rucksack von Kita zu Kita. Aus diesen Büchern durften die Kinder ihr jeweiliges Lieblingsbuch auswählen und dazu eine kleine Präsentation vorbereiten, die in der Stadt- und Kreisergänzungsbücherei Wittlich vorgeführt wurde.

So sehen Sieger aus: „Hier gibt’s Monster“ auf dem 1. Platz
bei der Wanderrabenaktion 2017/18 (Fotos: Carl Münzel)

Beim Abschlussfest trafen sich nochmals alle Beteiligten zur Verleihung des „Wanderrabenpreises“, der jedes Jahr an den absoluten Favoriten aller Kinder geht. Nachdem Anke Freudenreich von der Kreisergänzungsbücherei die Gäste begrüßt und sich für das Engagement der Erzieherinnen bedankt hatte, wurde Eric Westerheide vom Vorstand der Sparkasse Mittelmosel-Eifel-Mosel-Hunsrück mit lautstarkem Applaus empfangen. Die Sparkasse unterstützte bereits zum sechsten Mal die Leseförderaktion finanziell, so dass die Bilderbücher in mehreren Exemplaren angeschafft und hinterher den beteiligten Kindergärten zur Verfügung gestellt werden können.

Statt lange Reden zu halten, las Eric Westerheide einen Abschnitt aus dem „Räuber Hotzenplotz“ vor, einem Lieblingsbuch vieler Generationen. Die kleinen Zuschauer lauschten aufmerksam, bevor Annette Münzel von der Stadtbücherei dann zum spannenden Höhepunkt des Tages kam: der Bekanntgabe des Siegerbuches. Besonders beliebt waren in diesem Jahr Bücher über Monster in allen Variationen. Auf Platz 3 landete der Titel „Der beste Letzte“ von William Bee, in dem Albert und sein Monster Sidney bei einem Monsterwettbewerb völlig versagen und nachher trotzdem ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen. Platz 2 eroberten die allseits bekannten und beliebten Olchis mit dem Buch.

Kranke Kuh? Da hilft nur der Marotte-Spezial-Erkältungstee

„Die Olchis bekommen ein Haustier“, in dem erzählt wird, wie sie zu ihrem Drachen Feuerstuhl gekommen sind. Der Top-Favorit stammt von einem belgischen Autor: Guido van Genechten beschreibt in seinem Pop-up-Bilderbuch „Hier gibt’s Monster“ viele verschiedene Monsterarten, von klitzeklein bis riesengroß und der Leser darf am Ende das unheimlichste aller Monster sogar aus seinem Käfig befreien, sofern er den Mut dafür aufbringt. Die modellierte Wanderrabenfigur und die Urkunde werden im Anschluss an den herausgebenden Annette Betz-Verlag gesendet, der sich schon per Brief für die Auszeichnung bedankt hatte. Die schönen und fantasievollen Materialien aus den Präsentationen können voraussichtlich ab den Sommerferien in einem Schaufenster der Wittlicher Innenstadt bewundert werden.

Als Belohnung für ihre Teilnahme erhielten die Kinder dann noch eine echte Theateraufführung des Marotte Figuren-Theaters aus Karlsruhe. Puppenspieler Thomas Hänsel erzählte in einer Mischung aus Schau-, Puppen- und Schattenspiel die lustige Geschichte der aus zahlreichen Bilderbüchern bekannten Postkuh Lieselotte. Musikalisch begleitet von fetzigen Beatles-Songs agierte Hänsel mit selbst gebauten Papier- und Tischfiguren und auch die Kulisse in Form eines Postautos hielt hinter zahlreichen Klappen so manche Überraschung bereit. Nach der Veranstaltung kehrte der Wanderrabe wieder in sein heimatliches Nest in der Stadt- und Kreisergänzungsbücherei zurück, bevor er im nächsten Herbst zum siebten Mal auf Wanderschaft geht.

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