Regionalinitiative Mosel

Fell. 56 Betriebe aus Weinbau, Weintourismus, Gastronomie und Beherbergungsgewerbe sind inzwischen im Rahmen der Regionalinitiative Mosel als Qualitätsgastgeber zertifiziert. Verantwortliche dieser Leuchttürme im touristischen Angebot treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.

Das war von Anfang an ein wichtiges Anliegen der Qualitätsgastgeber und gleichzeitig Motivation für die Teilnahme am Zertifizierungsprozess der Dachmarke Mosel WeinKulturLand. Für die Initiatoren der Dachmarke geht es bei den Treffen auch darum, zu erfahren, welche Erwartungen die Qualitätsgastgeber an die Regionalinitiative haben. Sie erwarten für ihre Betriebe neue Impulse und haben den Ehrgeiz, immer noch ein bisschen besser werden zu wollen.

Die Treffen finden stets in den Räumlichkeiten eines zertifizierten Betriebes statt, diesmal im der Gaststätte „Zum Winzerkeller“ in Fell. Frank Hoffmann, Ute Stierle vom Projektbüro der Regionalinitiative sowie Sabine Winkhaus-Robert, Steffen Wagner von der Mosellandouristik, Martina Engelmann-Hermen vom DLR Mosel und Albrecht Ehses, IHK Trier, standen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses Workshops Rede und Antwort.

Es gab durchaus konstruktive Kritik von Seiten der Leistungsträger. Zum Beispiel: Die Besichtigungen zur Zertifizierung der Betriebe hätten überwiegend im Winter stattgefunden, einer Zeit, in dem das wahre Ambiente der Betriebe und der wichtige praktische Umgang der Gastgeber mit dem Gast ohne laufenden Betrieb gar nicht richtig beurteilt werden könne. Auch verlaufe die eigentliche Zertifizierung zu viel nach Schema F ab, ohne auf individuelle Aspekte der Häuser Rücksicht zu nehmen.
Beim Zeitpunkt der Zertifizierung wolle man künftig flexibler sein, durch die Vielfalt der Kriterien seien durchaus vermeintliche Schwächen der einzelnen Häuser durch ihre Stärken mehr als auszugleichen, versprachen die Organisatoren der Zertifizierungsrunden.

Neu: Herkunftszeichen für Wein und Sekt

Als Neuerung wurde die Verwendung des Herkunftszeichens auf Wein- und Sektflaschen vorgestellt. Ab sofort gibt es das Herkunftszeichen für die Produktebene und das Qualitätssignet für die Unternehmen. Alle Weine, die das Herkunftszeichen Mosel tragen dürfen, müssen mindestens Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete oder Prädikatsweine des Anbaugebietes Mosel entsprechend der gesetzlichen Vorgaben sein. Sie müssen aus den Rebsorten Riesling, Elbling, Rivaner oder einer Burgundersorte produziert sein.

Das Zeichen soll an die individuelle Ausstattung des Betriebes angepasst werden können. Die Verwendung des Herkunftszeichens bedarf grundsätzlich der Genehmigung des Gestaltungsvorschlags durch den des Markeninhaber.
Auf dem Prüfbescheid der Landwirtschaftskammer ist die Zulassung zur Verwendung des Mosel-Logos als Herkunftszeichen für die Weine, die den entsprechenden Profilen entsprechen, künftig vermerkt. Wer will, kann daraufhin die Verwendung des Logos auf der Internetseite der Regionalinitiative  www.moselweinkulturland.de beantragen.  

Umsetzen der Dachmarkenstrategie

Interessant waren die Ausführungen der Teilnehmer zur Frage, wie sie „ihre Zertifizierung durch die Dachmarke Mosel“ in ihren Unternehmen umsetzen und wo sie die Vorteile für sich sehen. Die häufigsten Antworten drehten sich in diesem Zusammenhang um den Internetauftritt. Das Internet wird von allen Akteuren als das entscheidende Kommunikationsmedium für den Weintourismus angesehen. Durch die Verlinkung der Homepages mit den Seiten der Träger der Regionalinitiative könne das jeweilige Ranking in den Suchmaschinen im Internet verbessert werden. Wichtig sei aber auch die Stärkung des regionalen Bewusstseins. Dank Regionalinitiative konnten einige vielversprechende Netzwerke gebildet werden. Der Einkauf im Hofladen des landwirtschaftlichen Betriebes auf den Moselhöhen in Eifel und Hunsrück wurden ebenso genannt wie die Einbeziehung der Kultur- und Weinbotschafter, um den Gästen ihren Besuch an der Mosel noch attraktiver und lebendiger zu gestalten. Außerdem bringe die Teilnahme an solchen Veranstaltungen, Workshops und Weiterbildungsseminaren der Regionalinitiative immer einen zusätzlichen Motivationsschub in Sachen Qualität.

Leistungen der Regionalinitiative Mosel

Sabine Winkhaus-Robert erläuterte die Maßnahmen der Mosellandtouristik zur Förderung der Qualitätsgastgeber. Sie seien im weintouristischen Markt die Aushängeschilder für die Region.  Daher erhielten sie eine besondere Darstellung in den Angeboten der Touristikorganisationen im Internet, in Broschüren und Prospekten, bei Pauschalangeboten, im TKN (Touristisches Kommunikationsnetzwerk) und anlässlich der zahlreichen Pressereisen. Im Newsletter der Regionalinitiative würden im Laufe der Zeit alle zertifizierten Betriebe durch eine professionelle Journalistin vorgestellt. Diese Reportagen könnten auch von den jeweiligen Häusern genutzt werden. Neu aufgelegt werde eine handliche Broschüre im sogenanntem Pocket-Guide Din A 6-Format, in denen speziell die Qualitätsgastgeber dargestellt würden. In der Erstauflage sollen 6000 solcher Broschüren in Druck gehen.

Ein weiteres Projekt der Regionalinitiative sei die so genannte Akademie der Gastlichkeit. Das Projekt ermögliche es den Hotel- und Gaststättenbetrieben, ein regionales, weintouristisches Weiterbildungsprogramm zu nutzen.
Der Moselwein e.V. stelle die Bedeutung des Weintourismus und der Qualitätsgastgeber für die Region in der Neuauflage des Weinreiseführers heraus. Entsprechende Links im Internet führten zur Regionalinitiative. Die Weinwerbung hält außerdem ein attraktives Repertoire an Werbemitteln mit dem Dachmarken Logo bereit.

Die Agentur ComCept als Projektbüro vertrete das Konzept der Dachmarke auf Veranstaltungen, Messen und Tagungen. Der Internetauftritt werde gepflegt und der regelmäßig 4 x im Jahr erscheinende Newsletter erstellt. Die Moselkongresse würden organisiert, nach dem Moselkongress im Frühjahr in Winningen an der Terrassenmosel sei Trier Veranstaltungsort des Moselkongresses im Jahr 2011.

Insgesamt gesehen zeigte sich die Regionalinitiative Mosel sehr gut aufgestellt und die Teilnahme am Erfahrungsaustausch dürfte sich für die Leistungsträger der zertifizierten Dachmarkenbetriebe gelohnt haben.    

(Gerd Knebel)  

 

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