Sonne pur bei Kunst an Hecken und Zäunen

Schirmherrin Julia Klöckner zeigte sich begeistert von dieser besonderen Kunstausstellung

Wittlich. Der Wittlicher Kunstverein hatte bei der Auswahl des Termins für das diesjährige Kunstfestival „Kunst an Hecken und Zäunen“ im Stadtpark in Wittlich eine glückliche Hand. Nach Wochen unbeständigen Wetters strahlte am Wochenende ununterbrochen die Sonne und die Regenschirme konnten Zuhause bleiben.

Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit, die Veranstaltung zu besuchen. 75 Kunstschaffende aus den unterschiedlichsten Kunstbereichen präsentierten ihre Werke und suchten das Gespräch mit den Besuchern. Die Anwesenheit der Schirmherrin Julia Klöckner bereicherte die Veranstaltung. Sie fühlte sich sichtlich wohl, besuchte jeden Stand und führte mit vielen Besuchern Gespräche. So gewann man den Eindruck, hier findet Kunst und Begegnung zum Anfassen statt. Fröhliche Stimmung bestimmte das gesamte Wochenende.

Wie im letzten Jahr präsentierten auch die jungen und talentierten Künstlerinnen und Künstler der Einrichtung „Maria-Grünewald-Schule“ und des Elternkreises behinderter Kinder ihre Werke. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Helmut Eichhorn begrüßte im Rahmen der Vernissage ausdrücklich Lara Kirch, die auch in diesem Jahr wieder mit einem Stand vertreten war und trotz ihrer Beeinträchtigung so lange ausgehalten hat. Ihre Arbeiten fanden großes Interesse. Ein beachtliches Projekt hatten die jungen Künstlerinnen und Künstler mit Beeinträchtigungen auf die Beine gestellt. Sie errichteten eine Konstruktion ähnlich einem Webstuhl, worin von den Besuchern Fäden eingeknüpft wurden, die  nach und nach eine bunte Verbindung entstehen ließen. Darüber stand das Motto „Wir weben uns ein“. Es sollte symbolisieren, dass sich Menschen mit Beeinträchtigungen als integrativer Bestandteil der Gesellschaft wahrnehmen. So wies der Vorsitzende des Vereins, Helmut Eichhorn, in seiner Begrüßung darauf hin, dass Kunst an Hecken und Zäunen einen Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen im Rahmen der Kunst in der Stadt Wittlich leisten wolle.

Menschen mit Beeinträchtigungen seien Bestandteil der Gesellschaft. Diese habe die Rahmenbedingungen zu schaffen, um ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Der symbolische Webstuhl, den die jungen Menschen mit Beeinträchtigungen aufgebaut hatten, gab diesem Gedanken ein Gesicht. Er bedankte sich bei Julia Klöckner, dass sie als Politikerin durch ihre Anwesenheit zu einer besonderen Wertschätzung des Inklusionsgedankens beigetragen habe. Ein abwechslungsreiches Programm, Gastronomie, Kaffee und Kuchen trugen dazu bei, dass am gesamten Wochenende Festivalstimmung herrschte. In diesem Jahr konnte der Teilnehmerkreis wieder erweitert werden. So nahmen zwei Asylbewerberinnen aus dem Iran teil, Künstlerinnen und Künstler aus Frankreich, den Niederlanden und anderen Ländern bereicherten die Ausstellung. Kunst an Hecken und Zäunen gewinnt damit mehr und mehr auch internationalen Charakter.

Die Laudatorin, Eva-Maria Reuther, würdigte die Entwicklung der Veranstaltung sowohl im Hinblick auf die Breite der dargebotenen Kunst als auch des mittlerweile deutlich erweiterten Teilnehmerkreises. In seinem Grußwort würdigte Bürgermeister Joachim Rodenkirch den Wert der Veranstaltung für die Begegnung von Menschen und als einen Beitrag zur Toleranz und zum vorurteilsfreien Umgang miteinander. Auch Julia Klöckner betonte in ihrem Grußwort die Freiheit der Kunst und der Künstler, die nicht an Zäunen halt machen darf. Den Verantwortlichen des Vereins, besonders der Organisationsleiterin Michaele Funke-Schmitz ist es wieder einmal gelungen, ein beachtliches Event in der Stadt Wittlich durchzuführen. Für die Zukunft haben sie und ihr Team noch viele Ideen im Kopf. Darauf darf man sicher gespannt sein.

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