Stadtjahrbuch 1916 “Der Säubrenner” erschienen

Wittlich. In Wittlich wird der Jahreslauf bekanntlich mit “vor der Kirmes” und “nach der Kirmes” beschrieben. So ist jetzt kurz vor Beginn des neuen Jahres das Stadtjahrbuch “Der Säubrenner” in seiner 65. Ausgabe erschienen. Es umfasst 124 Seiten mit 34 Beiträgen von 21 Autoren. Bürgermeister Joachim Rodenkirch bedankte sich bei den Schriftleitern Ulrich Jacoby und Albert Klein sowie bei der Kulturamtsmitarbeiterin Ursula Koch für die zeitintensive und gründliche Vorarbeit zum Erscheinen des Buches.

Ursula Koch, Albert Klein (links) und Ulrich Jacoby (2.v.l.) überreichen Bürgermeister Joachim Rodenkirch das erste „Der Säubrenner“-Buch 2016 Foto: Theresia Rodenkirch
Ursula Koch, Albert Klein (links) und Ulrich Jacoby (2.v.l.) überreichen Bürgermeister Joachim Rodenkirch das erste „Der Säubrenner“-Buch 2016 – Foto: Theresia Rodenkirch

Besonders dankte er aber den Autorinnen und Autoren, die durch ihre Beiträge das Stadtjahrbuch zu einem wichtigen Baustein der lebendigen Stadtgeschichte haben werden lassen. Auch den zahlreichen Inserenten, die das Erscheinen durch ihren finanziellen Beitrag ermöglicht haben, dankte der Bürgermeister herzlich. Er sei sicher, das Stadtjahrbuch „Der „Säubrenner“ helfe, bei den hier aber auch den entfernt lebenden Wittlicherinnen und Wittlichern ihre Heimatstadt in lebendiger Erinnerung zu halten. Der Kauf lohne in jedem Fall.

Neben dem Kirmesprotokoll von 2014 und dem aktuellen Kirmesprogramm finden sich traditionell die Erinnerungen des Jahrgangs der Fünfzigjährigen sowie der Jahresrückblick auch in der neuen Ausgabe. Das Buch über “Die Urkunden der Stadt Wittlich und ihres Umlandes vom 10. Jahrhundert bis zum Stadtbrand im Jahre 1569” von Gottfried Kortenkamp stellt Ulrich Jacoby vor, der auch die bauliche Nutzung des Neuerburger Kopfes vor 1146 ausführlich beschreibt. Dem im Alter von 101 Jahren gestorbenen Ehrenbürger Willi Schrot ist ein weiterer Artikel gewidmet. Über die Verleihung des Georg-Meistermann-Preises an die Nobelpreisträgerin Herta Müller, die Foto-Ausstellung von Ludwig Langner sowie die Ausstellung “Das gefährliche Weib – erotische Phantasien in der Kunst um 1900” wird ebenso berichtet wie über das Zirkus-Projekt der Georg-Meistermann-Schule.

Darüber, wie die römische Villa im Wittlicher Mundwald entstanden sein könnte, plaudert Hans-Josef Obergföll, während Marianne Dorsemagen den Wittlicher Marktplatz in den Blick nimmt. Eine weitere Abhandlung aus der Feder von Wolfgang Schmitt-Kölzer beschreibt anschaulich das Verhältnis zwischen der Gemeinde Dorf und der Benediktiner-Abtei St. Maximin in Trier. Albert Klein erinnert an die erste Sitzung des nach dem Zweiten Weltkrieg vor 70 Jahren neu gewählten Stadtrates im September 1946, an den vergessenen Wittlicher Bürgermeister Dr. Heinz Lesker und auch an Josef Fischer, den stadtbekannten Wirt aus dem vorletzten Jahrhundert. “Wer kennt ihn noch: Husaren-Matthes – Mathias Schaefer?”, fragt Andreas Heil. Die Wittlicher Postgeschichte auf Stempeln und Briefmarken wird in einem weiteren Beitrag lebendig.

Auch über die neue Justizvollzugsschule im alten Hospital St. Wendelini wird berichtet. Schließlich wird das Lesebuch zu Verfolgten und Opfern der NS-Diktatur aus Wittlich und Umgebung von Franz-Josef Schmit unter dem Titel “Spätes Erinnern” angekündigt. Gedichte in Platt und Hochdeutsch sowie Anekdoten runden die Zahl der beeindruckenden Artikel ab. Das wieder im festen Einband erschienene, reich bebilderte Stadtjahrbuch ist ab sofort im örtlichen Buchhandel sowie im Alten Rathaus zum Preis von 5,50 Euro erhältlich.

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