Verdienstkreuz am Bande an Mosel Musikfestival-Intendant Hermann Lewen

Bernkastel-Kues / Mainz. „Das von Hermann Lewen aus der Taufe gehobene Mosel Musikfestival trägt dazu bei, dass eine ganze Region zwischen Luxemburg und Koblenz weiter an Lebensqualität gewinnt. Die Erfolgsgeschichte des Festivals ist ohne das außerordentliche Engagement Hermann Lewens nicht denkbar.“ Das unterstrich Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, die heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Intendanten und Geschäftsführer des Mosel Musikfestivals überreichte. Bundespräsident Christian Wulff hat auf Vorschlag von Ministerpräsident Kurt Beck die Auszeichnung verliehen.

1985 habe Hermann Lewen das heutige Mosel Musikfestival unter dem Namen „Moselfestwochen“ ins Leben gerufen, erinnerte die Kulturministerin. Das in den Anfangsjahren noch alle zwei Jahre stattfindende Festival habe sich zum Ziel gesetzt, eine der ältesten und schönsten Weinkulturlandschaften Europas, das Moseltal, kulturtouristisch neu zu beleben, indem es hochwertige Klassikmusik in besonders reizvollen Spielstätten darbiete. „So dienten als Spielstätten die zahlreichen Burgen vor allem im Moseltal und andere historische Gebäude wie das Cusanus-Geburtshaus in Hermann Lewens Heimatstadt Bernkastel-Kues, der Barocksaal im Kloster Machern oder andere Klosteranlagen und natürlich die schönsten Sakralgebäude der Region, aber auch beispielsweise die Glockengießerei Saarburg“, sagte Doris Ahnen.

Seit 1991 sei das Festival Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz und gehe seitdem jährlich an den Start, unterstrich die Ministerin weiter. 2008 erfolgte dann die Ausdehnung quasi auf den gesamten Moselraum vom Dreiländer Eck Rheinland-Pfalz-Saarland-Luxemburg bis zur Moselmündung in den Rhein am Deutschen Eck. Mit seinem Team stelle Intendant und Geschäftsführer Lewen alljährlich ein Programm aus Klassik und Kammermusik in fantastischen Sälen und aus Open-Air-Veranstaltungen zusammen, das sich durch eine überaus hohe Qualität auszeichne.

Erst Festwochen, dann Festival

Dabei habe sich das Festival auch experimentellen und populären Spielarten der Klassik nicht verschlossen und damit eine beachtliche überregionale Akzeptanz beim Publikum erlangt. Als Programmchef setze Lewen nicht nur auf internationale Konzertprojekte und Großveranstaltungen, sondern fördere auch lokale Initiativen sowie Künstlerinnen und Künstler. Einen Platz im Programm des Festivals finde allerdings auch immer wieder der musikalische Nachwuchs sowie Jugendensembles aus Rheinland-Pfalz.

„Hermann Lewen ist es zu verdanken, dass das Mosel Musikfestival mittlerweile zu den renommierten klassischen Musikfestivals in Deutschland zählt“, betonte Doris Ahnen und verwies beispielhaft darauf, dass das Festival im Jahr 2007, als es in die   European Festivals Association (EFA) aufgenommen wurde, in der ausschließlich renommierte europäische Kulturveranstalter vertreten seien, auch internationale Anerkennung erfahren habe. „Das kommt in Festivalkreisen einem Ritterschlag gleich“, sagte die Kulturministerin.

Über das Festival hinaus sei Hermann Lewen Initiator einer vielfältigen Reihe von kulturellen Unternehmungen. So engagiere er sich für den internationalen Orgelwettbewerb um den Hermann-Schroeder-Preis oder unterstütze Jugendorchester und Jugendmusikschulen. Ferner sei er Mitinitiator der Moselfränkischen Mundarttage und seit 1988 Geschäftsführer der Mosel-Kino-GmbH. Zudem habe sich Hermann Lewen als Stadtratsmitglied von Bernkastel-Kues sowie als Kreistagsmitglied  des Landkreises Bernkastel-Wittlich über 20 Jahre lang kommunalpolitisch eingesetzt.

„Ihnen ist es gelungen, historische Gemäuer mit Kultur zu füllen und aufleben zu lassen. Ihre völlig unkonventionelle Art des Angebots, Ihre grenzenlose Offenheit und Begeisterung und Ihre unermüdliche Kraft hat Sie dabei zum Erfolg geführt“, lobte Kulturministerin Ahnen und ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass Ihre außerordentlichen Verdienste für die Kultur heute durch den Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt werden und dass ich Ihnen diese Auszeichnung übergeben darf.“
 

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