Viel los in Wittlich!

Wittlich. Sonntag, 18. Juli 2010 in Wittlich: Bei hochsommerlichen Temperaturen treffen sich am Sonntagnachmittag über 40 Personen im Alten Rathaus, um an einem Rundgang durch die Ausstellung von Hanns Scherl teilzunehmen. Kuratorin Eva-Maria Reuther führt durch die Ausstellung, erläutert die Werke und erzählt aus dem Leben des Künstlers.

Am gleichen Tag wird im Vitelliusbad das 75-jährige Bestehen des Freibades mit einem Sandburgenbau-Wettbewerb gefeiert. 16 Mannschaften kämpfen dort um gute Platzierungen und Preise. Abends geht mit der Aufführung des Films „Coco Chanel“ im Stadtpark das Kino-Open-Air zu Ende. In diesem Jahr spielten an zwei Abenden erstmals Vorgruppen, um die Wartezeit bis zur Filmvorführung zu überbrücken. Auf Initiative des neu konstituierten Jugendparlaments traten die Bands „Oma Kate Rolls“ und „The Scones“ auf.

Ein Blick auf die Veranstaltungen in der letzten Zeit zeigt, was sich im kulturellen Bereich in Wittlich tut: Scherl-Ausstellung im Alten Rathaus; „100 Jahre Synagoge“ in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge; Hauptaustragungsort der Eifelkulturtage; Eröffnungsveranstaltung und zwei weitere Veranstaltungen des „Eifel Literatur Festivals“; „Kunst an Hecken und Zäunen“ und Buchflohmarkt mit Autorenlesungen; vier Abende „Kino Open Air“ lockten rund 2.000 Besucher in den Stadtpark. In der Stadtbücherei werden aktuell die Exponate des Projektes „Schule & Kunst“ der Maria-Grünewald-Schule ausgestellt.

Von wegen Kulturpause!

Da soll noch einer sagen, die Kulturarbeit in Wittlich würde irgendwann erst wieder beginnen. Aufmerksame Beobachter und Teilnehmer am kulturellen Leben in der Stadt haben den Eindruck, es sei noch nie so viel losgewesen wie zurzeit. Von einem Vakuum, das aktuell herrsche, kann also keine Rede sein. Die Kulturarbeit in Wittlich braucht nicht neu zu beginnen, sie wurde nahtlos fortgeführt.

Auch ohne ein umfassendes Konzept funktioniert die Kulturarbeit in Wittlich, auch ohne eine alles

regelnde öffentliche Hand. Das wegen der veränderten Situation beim Kulturamt erforderliche neue städtische Kulturkonzept soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Hierbei wird man neue Wege gehen müssen, auch was die Ausstellungsplanung und –konzeption anbelangt. Ob in Zukunft ehrenamtliche Kuratoren oder professionelle Kulturmanager für einzelne Ausstellungsprojekte hierbei eine wichtige Rolle spielen, bleibt abzuwarten. Der Stadtrat wird nach ausführlichen Beratungen sicherlich ein neues Konzept beschließen, um in den nächsten Jahren die erfolgreiche Kulturarbeit fortzuführen.

Peru im Alten Rathaus

Wie Kulturarbeit funktionieren kann, zeigt die vielbeachtete und von Besuchern und Experten gelobte Scherl-Ausstellung, die bis zum 20. Juli von über 1.600 Menschen besucht wurde. Organisiert und begleitet wurde diese Ausstellung von der Kulturjournalistin Eva-Maria Reuther. In diesem Jahr ist noch eine weitere Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus geplant: Gezeigt werden soll die Ausstellung „Der Glanz peruanischer Hochkulturen“. Die Exponate werden von Dr. Ernst J. Fischer zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung soll von November 2010 bis April 2011 zu sehen sein.

Bis das städtische Konzept steht, werden alle Kulturschaffenden in Wittlich hoffentlich weiter so abwechslungsreiche und gute Kulturarbeit leisten wie in letzter Zeit. Das Besondere des kulturellen Angebotes in Wittlich ist seine Vielfalt, die nur über selbständig agierende Vereine und Institutionen erhalten werden kann. Deshalb unterstützt die Stadt beispielweise den Musikkreis Stadt Wittlich und den Jazzclub Wittlich jährlich mit feststehenden Beträgen. Hinzu kommen die großzügigen Zuschüsse der Stiftung Stadt Wittlich, die in diesem Jahr beispielsweise die Eifelkulturtage mit 16.000 Euro und das Eifel-Literaturfestival mit 10.000 Euro unterstützt haben. /uj

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